Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

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AW: Die 'Piraten' (Partei) ein wilder Haufen?

Ausreden lassen ist doch keine Qualität. Gerade Politiker wissen, wie man Zeit schindet und sie wissen, dass die Sendezeit begrenzt ist. Das Mittel dagegen: Reden und Zeit schinden. Ein Moderator, der solche Leute dann mit ihren Floskeln ausreden lässt, hätte seinen Beruf verfehlt.

 

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Das ist doch eine Ur-Eigenschaft von Lanz. Genau wie Maybrit Illner sich ständig die Haare aus dem Gesicht wischt

 

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Richtig. Er sollte die Leute aber auch ausreden lassen (soweit sie keine ellenlangen Monologe halten) und ihnen nicht immer wieder ins Wort fallen. Wenn er das nicht schafft oder will und wenn er das Heft der Gesprächsführung aus der Hand gibt hat er den falschen Job.

 

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Genau. Andere ausreden lassen - das ist die oberste Tugend guter Moderatoren. Und Menschen, die Anzug und Krawatte tragen sind generell seriös. So hat man das in den 50er Jahren tatsächlich mal gesehen.

 

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Ich würde wirklich gerne mal mit dir eine Diskussion führen und erleben, wie du reagierst, wenn ich dir andauernd ins Wort falle.

Wenn mir bei einer Diskussion immer wieder jemand ins Wort fallen würde ohne dass dagegen eingeschritten wird, würde ich vermutlich aufstehen und gehen.

 

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Das ist genau der Grund, warum ich mittlerweile einen großen Bogen um solche Sendungen mache und diese konkrete Sendung auch nicht gesehen habe. Diesen „Moderator“ Lanz halte ich einfach für unterirdisch. Wer eine Frage stellt und dann den Gefragten bereits nach 1½ Sätzen mit einer Zwischenfrage unterbricht und das mehrfach, hat etwas anderes im Sinn, nur kein Gespräch führen. Solche Sendungen heißen ja auch Talk-Show. Bereits der zweite Teil des Wortes verrät, um was es geht – es geht um Show und nicht um Gespräch und dieses Sendeformat ist leider nicht das einzige. Es ist wenig geeignet für eine Meinungsbildung und schon gar nicht, wenn es um die Beurteilung der Piraten geht. Da sehe ich dann schon lieber solche Sendungen wie die Phoenix-Runde, im Vergleich (wenn überhaupt erlaubt) zu Lanz, für mich eine wahre Wohltat als Zuschauer / Zuhörer.

 

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Absolut. Es ist durchaus spannend mal zu sehen, ob ein solches Konzept funktionieren könnte.

Selbstverständlich darf man ihn eine Chance geben -- so wie jeder anderen Partei auch. Den Grünen und der FDP hat man ja schließlich auch eine Chance gegeben.

Ich persönlich glaube aber nicht, dass dieser "basisdemokratische" Ansatz, wie ihn die "Piraten" umsetzen, wirklich zum Erfolg führt.

 

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Genau so sehe ich das mittlerweile auch.
Dieses dauernde ins Wort fallen führt doch dazu das der eingeladene nur noch kurze Floskeln von sich gibt.
Holt er was länger aus um seinen Standpunkt zu erklären wird er unterbrochen.
Ich bin immer kurz davor laut zu brüllen: halt's Maul, ich will hören was er/sie zu sagen hat!
Da ist Friedmann schon ein anderes Kaliber.
Wenn da ein Politiker auf eine Frage sein eingeübtes loswerden will kontert er: Herr/Frau xy, das beantwortet meine Frage aber nicht, deshalb frage ich sie noch einmal.............
Das war aber keine Antwort auf meine Frage, also noch einmal..........
Das geht dann so lange bis dem Politiker die Floskeln aus gehen und Plötzlich reden die was ganz anderes.
Da geht es schon mal was drunter und drüber in der Sendung, aber er lässt nicht locker bis er eine Antwort auf seine Frage hat.
Das die Piraten noch eine Chaotentruppe ist, keine Frage.
Aber eben auch das sie keine Berufspolitiker sind und deshalb was hilflos rüber kommen in solchen Shows.
Bei den etablierten Parteien dürften die in dem Alter erst mal ihr Praktikum in der Jungen Union oder den Jusos machen bis sie auf Parteilinie sind.

 

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Auch das unterscheidet uns.

Es geht nicht um x-beliebige Diskussionen, es geht um Gespräche mit Politikern. Da kann es notwendig sein, den Redefluss zu unterbrechen; es ist dann sogar eine journalistische Tugend. Freilich kommt es immer auf die konkrete Situation an. Und deshalb sage ich: Dieses Ausreden lassen ist kein Qualitätsmerkmal für ein gutes Gespräch.

 

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Bei solch einem breiten „basisdemokratischen“ Ansatz kann es leicht vorkommen, dass man sich verzettelt. Das Ergebnis sind dann unausgegorene Beschlüsse, die mehr an eine Schlagzeile erinnern, ohne das sich eine substanzielle Aussage erkennen ließe. Man bleibt dabei leger an der Oberfläche eines Themas ohne sich festlegen zu müssen. Der Parteivorstand soll dann so etwas umsetzen, auch wenn er anderer Auffassung ist. Wir werden da noch eine gewisse Fluktuation erleben. Das so etwas in der Praxis auf Dauer nicht funktionieren kann, zeigt ein einfaches Beispiel: Frage in einem Verein mal die Mitglieder wohin die nächste Vereinsreise gehen soll. Je größer die gefragte Mitgliederzahl ist, um so unwahrscheinlicher ist eine Einigung. Was dabei herauskommt, ist bestenfalls die Einigung, dass man mit dem Verein verreisen wolle. Für mich sind die Piraten im Moment kein wilder Haufen, sondern eher ein diffuser Haufen.