Verfassung wählen

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AW: Verfassung wählen

Aber nicht weil der Ansatz falsch war, sondern er ist politisch innerhalb des von Moskau diktierten Systems, und intern bei den eigenen Genossen gescheitert.

 

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Das verstehe ich jetzt nicht, warum ist eine neue, gemeinsame Verfassung gleichbedeutend eine Verschlechterung für 60 Mio Bürger?

 

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War doch einfach damals.
Mit 100,- Begrüßungsgeld "angefixt" sich den Westen an zu sehen, da musste doch ein "will ich auch haben" Gefühl aufkommen.
Das war greifbar!
Der Traum einer gerechteren, besseren DDR nicht.
Das ging doch soweit das nach der Einführung der D-Mark viele DDR Betriebe pleite gegangen sind weil die Mehrheit meinte endlich das kaufen zu können das ihnen Jahrelang aus dem Werbefernsehen bekannt war aber in der DDR Realität vorenthalten wurde.

 

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Exakt, daran ist die DDR kaputt gegangen.

Die Planwirtschaft war zunehmend immer weniger in der Lage die materiellen Bedürfnisse der Bürger zu erfüllen - zumal dann wenn Ihnen permanent ein Schaufenster vorgehalten wird.

Mit der D-Mark war dann letztlich die DDR Geschichte.

Bürgerrechtler und Wirtschaftsflüchtlinge hingegen haben zwar die Wende in Gang gebracht, aber zumindest die Reformer waren im Wendeprozess die absolute Minderheit als die Masse nachher sich ins gesetzte Nest setze und frei "D-Mark" rufen durfte...

 

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Welche "Verbesserungen" hätte man denn aus der DDR-Verfassung mit einbringen können?

Und was die Zustimmung betrifft: "Wir" wurden nicht gefragt, ob wir die Wiedervereinigung wollen. Und ich denke, dass das auch gut so war. Hätte ansonsten auch in die Hose gehen können, wenn dann mal jemand etwas lauter über die Kosten nachgedacht hätte. Denn dass sich die Situation für die rund 60 Mio. Bundesbürger durch den Beitritt der DDR verschlechtert hat, lässt sich nicht wegdiskutieren. Deutschland würde heute wirtschaftlich ohne dieses Milliardengrab ganz anders dastehen.

Aber es ist nun einmal so wie es ist -- und das ist auch gut so. Denn wir haben es uns in die Verfassung geschrieben, dass wir die Wiedervereinigung anstreben -- im Gegensatz zur DDR. Es ist wohl eine Ironie des Schicksals.

 

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Lass mir doch die kleine Hoffnung.

So wenig Vertrauen in die politischen Akteure? Inzwischen gebe ich ja gern zu, dass es wahrscheinlich sicherer gewesen ist, dieses Grundgesetz zu behalten.

Das ist ja der Vorteil heute: Da es viele kleine Demos gibt, staut sich nichts so lange an, bis es zu Massendemos kommen muss. Aber das war auch gar nicht meine Aussage. Ich vertrete nur die Meinung, dass es gut gewesen wäre, wenn sich Westdeutsche offener gegenüber ostdeutschen Erfahrungen gezeigt hätten.

 

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Eben - weil das politische System nicht einmal kleine Reformen verkraften konnte und wollte.

 

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Wobei ja gar nicht die Rede davon war etwas von der DDR-Verfassung zu übernehmen, sondern sich eine gemeinsame Verfassung zu geben statt beim Grundgesetzt zu bleiben. Nenne es Symbolik.

In der DDR-Verfassung steht in der Tat nichts was man hätte 1:1 übernehmen sollen. Da stand zwar auch viel Gutes drinn aber nichts was es nicht auch Grundgesetz gegeben hätte... (Von der "Führungsrolle" der Partei mal abgesehen).

 

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Die DDR-Betriebe sind daran Pleite gegangen, dass sie nun ihre Angestellten mit echtem Geld bezahlen mussten.
Es wird heute als Fehler angesehen, dass man damals gesetzlich festgeschrieben hat, dass die Löhne 1:1 in DM umgesetzt werden müssen.

Denn viele Betriebe konnten nur dadurch bestehen, dass
a) sie durch den Export von Waren DM bekommen haben, aber nur Ostmark an ihre Angestellten zahlen mussten
b) sich die Angestellten mit dem in Ostmark bezahlten Lohn auch nur Produkte aus einheimischer Produktion kaufen konnten.

Erst mit der DM in der Hand konnten sie auch nach Herzenslust andere Waren kaufen. Ob die nun besser oder schlechter waren, ist da erstmal völlig egal. Allein die Tatsache, dass nun ein Wettbewerb herrschte, hat den Ostprodukten einen großen Teil der Nachfrage genommen.

 

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Auf die Gefahr hin, gelyncht zu werden: Das Recht auf Arbeit ?

Übrigens: Es wurde ja schon daraufhin gewesen, dass eine der DDR-Verfassungen per Volksentscheid angenommen wurde - das war 1968 zur Zeit von Ulbricht. Einige Punkte der DDR-Verfassung waren durchaus lesenswert - nur leider wurden sie in der DDR nie umgesetzt. Hinzu kommt natürlich, dass die festgeschriebene Führungsrolle einer Partei nicht in die Verfassung gehört. Genau das aber fand sich eben auch in der DDR-Verfassung - in der vom Volk angenommenen Fassung.