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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Auch schon nach 20µs bzw. 350µs?
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Denn mal auf Wunsch von KlausAmSee die Daten der DIN V VDE V 0185-1 für Blitze und die nach DIN V VDE 0432 T.2 für (alemannisch) Blitzle die er natürlich schon kennt:

    Wellenform [µs] ... 10/30 ....... 8/20
    i max. [kA] ........... 100 ........... 5
    Q [As] ................... 50 ........... 0,1
    W/R [J/Ohm] ......2,5 x 106 ... 4 x 10³ (106 = 10 hoch 6)

    Oder werden die 800° C grundsätzlich bezweifelt? Die Temperatur stammt taufrisch von einem DEHN-Seminar am Mittwoch.
     
  3. Wolfgang R

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Blitzschutz-Experten,

    wie man eine Masterdung bei nicht vorhandenem äußeren Blitzschutz durchführt, ist ja mittlerweile dank dieses Freds hinreichend bekannt - dafür vielen Dank!

    Nun wurde aber auf das Thema "Erdung bei vorhandenem äußerem Blitzschutz" bislang nur stiefmütterlich eingegangen.

    Wobei ich dieses Thema sehr interessant finde, da doch einige Häuser über eine entsprechende Einrichtung auf dem Dach verfügen.

    Konkret ginge es um ein Schrägdach, das am Giebel sowie anderen exponierten Stellen kleine Fangstangen hat und mehrere Ableiter das Ganze in Richtung Erde abführen (Baujahr des Hauses: 1978).

    Der Elektriker hat den Mast (der nicht durch eine extra Fangstange abgesichert ist und den höchsten Punkt des Hauses darstellt => ausserhalb des Schutzbereiches) damals praktischerweise gar nicht geerdet :eek:

    "Das Haus hat ja eine Blitzschutzanlage". Das sehe ich allerdings nicht so.

    Laut meiner Auffassung müsste der Mast mittels Mastschelle und 16mm² Vollkupfer (speziell ummantelt für Aussenmontage, UV-beständig) auf kürzestem Wege mittels eines Kreuzverbinders mit einem der Blitzableiter verbunden werden.

    Da keine Schleifenbildung erlaubt würde der Potentialausgleich über die Masterdung erfolgen und nicht über die PAS.

    Richtig? Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler? Zur Sicherheit würde ich die LNB-Ableitungen noch über F-Überspannungsfilter führen, die vor dem Erdungsblock eingeschleift werden - um das Schlimmste zu verhindern.


    Danke und Gruß,

    Wolfgang
     
  4. satmanager

    satmanager Institution

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    AW: Satanlage richtig erden

    Nett ausgedrückt :love:

    Letzeres in dem Quote sehe ich wie du

    NYY-J 1x16mm also

    Bitte verlinke mal jeweils einen solchen (Namen oder Bilder oder beides ...).
     
  5. Wolfgang R

    Wolfgang R Board Ikone

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ohne jetzt den Shop zu kennen, das erste was mir über den Weg gelaufen ist: elektro8 eShop | Kreuzverbinder verzinkt bis 35 mm² | online kaufen

    Thema Fangstange: Damit sind die extra langen Fangstangen gemeint, diese sind Teil der Blitzschutzinstallation. Wenn die Fangstangen den Mast überragen, dann ist dieser im Schutzbereich. Das ist aber bei dem entsprechenden Haus nicht der Fall und es soll keine Fangstange nachgerüstet werden, sondern der Mast soll geerdet werden (da eben nicht im Schutzbereich der Blitzschutzeinrichtung, sonst würde ein simpler PA reichen - siehe Foto).


    [​IMG]

    Auf dem Dach des betreffenden Hauses sieht es so aus wie auf dem Foto, also was die Blizableiter angeht. Nur die lange Fangstange muss man sich eben wegdenken.

    Gruß,

    Wolfgang
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. März 2011
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Damals war es üblich, dass die Fangleitungen in separaten Erdspießen ohne Verbindung zum Schutzpotenzialausgleich enden. Ein bis dahin evtl. vorhandener Bestandsschutz nach alter Norm erlischt bei Erweiterungen mit Fangstange oder Erdung einer Antenne.
    Diese Art von Fachmann ist ja leider nicht die unrühmliche Ausnahme.
    Diese Option besteht nur, wenn die Blitzschutzanlage neuer Norm entspricht und die Funktion nachgewiesen ist. Für die Verbindung ist 50 mm² Stahldraht bzw. AL-Knetlegierung vorzuziehen, eine fz-verzinkte Kreuzschelle ist für Kupfer ungeeignet.

    Stand der Technik ist nur noch der Blitzschutz über die Fangstange. Nur damit werden auf die Kabel keine Blitzströme eingetragen.
    Der Anschluss an eine aktuell normgerechte Blitzschutzanlage ist zwar zulässig, aber nicht mehr Stand der Technik. Eben der wird aber nach der "unverbindlichen" VdS-Richtlinie 2010 von den Versicherungen häufig zur Vertragsgrundlage gemacht. Bei gewerblicher Montage Bedenken nach VOB schriftlich geltend machen!
    Immer wenn der Trennungsabstand nicht einzuhalten ist, muss zur Vermeidung von Überschlägen auf gleiches Potenzial blitzstromtragfähig verbunden werden. Somit gibt es folgende Varianten:

    1.) Blitzschutzanlage mit Schutzpotenzialausgleich verbunden, Trennungsabstand reicht aus:

    • Blitzschutzanlage mit Fangstange erweitern. Der Mast und die Kabel sind dann nach EN 60728-11 mit mind. 4 mm² Cu-Draht, nach EN 62305 in den Potenzialausgleich einzubeziehen. Wird auch eine Photovoltaikanlage in den PA eingebunden, ist nach EN 62305 ein Drahtquerschnitt von 6 mm² erforderlich. Dieser Widerspruch beider Normen ist auch Thema eines Artikels in der de 1/2 2011 von Hörmann "Potenzialausgleich - Querschnitte im Detail".
    2.) Blitzschutzanlage mit Schutzpotenzialausgleich verbunden, Trennungsabstand unterschritten:
    • Lösung A: Die First-Fangleitung wird auf korrekten Trennungsabstand um den Mast herum verlängert und die Blitzschutzanlage um eine Fangstange ergänzt. Inoffizielle Faustformel: Je Meter Ableitung ca. 5 cm Abstand. Nach korrekter Berechnung ergeben sich andere Werte!
    • Lösung B: Mast versetzen und Fangstange
    • Lösung C: Erdung an die Blitzschutzanlage.
    3.) Blitzschutzanlage mit Schutzpotenzialausgleich nicht verbunden:
    • Eine Verwendung für Erdung und PA ist normwidrig.
    • Vorzugsweise Erdung über Fangstange, die möglichst außenseitig mit mind. 16 mm² Cu-Volldraht zu erden ist. PA-Erdung mit 6 mm² Cu an der HES.
    • Alternativ konventionelle Erdung mit 16 mm² Cu-Draht und PA-Anschluss am Mast.
    • Sofern die Blitzschutzanlage ansonsten von einer Blitzschutzfachkraft (Wartungsintervalle eingehalten?) als funktionstüchtig eingestuft ist, wäre ein zusätzlicher Schutz über Fangstange überlegenswert. Dieser Schutz ist aber nicht normkompatibel.
    KATHREIN KAZ 11 und KAZ 12 oder die baugleichen DEHN-Teile sind stets nützlich und sehr wirkungsvoll, die meisten der als "Blitzschutz" angebotenen Bauteile gehen bestenfalls als Feinschutz durch.

    Falls im Gebäude noch ein seit 1994 normwidriger mehrdrähtiger 16 mm² Cu-Erdungsdraht entdeckt wird, kann der -wenn er zur Haupterdungsschiene durchführt- für den PA genutzt werden.

    Wenn der Entwurf der neuen EN 60728-11 in der mir vorliegenden Form verabschiedet wird (siehe #860 ), ist die mehrdrähtige Ausführung dann unter der Voraussetzung wieder zulässig, dass die Anschlussklemmen für 100 kA Blitzstrom zertifiziert sind. Dies ist bislang an kaum einem Bauteil ausgewiesen, nach meiner unmaßgeblichen persönlichen Einschätzung dürften aber die früher üblichen Temperguss-Erdschellen mit einer M5- oder M6-Schraube den Anforderungen genügen. Die Masse der heute gebräuchlichen Bandschellen ist für diese Belastung nicht ausgelegt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. März 2011
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Nach Auskunft der Firma DEHN sind deren Bandrohrschellen Art.-Nr. 540 100 und 540 103 (Katalogseite 194) ausreichend blitzstromtragfähig dimensioniert.

    Bei Erdungs- und Blitzschutz-Installationen ist auch zu beachten, dass auch die Haupterdungsschienen für Blitzschutzpotenzialausgleich nach EN 62305-3 /VDE 0185-305-3), geprüft nach DIN VDE 0618 Teil 1, ausgelegt sein müssen. Dies ist bei den einfacheren Ausführungen nach DIN VDE 0100 Teil 410/450, geprüft nach DIN VDE 0609, nicht der Fall.

    In Deutschland sind insgesamt etwa 26.000 Normen zu beachten und laufend gibt es Änderungen. Bei dieser Flut muss man sich über die vielen normwidrig geerdeten Antennen nicht wundern.
     
  8. satmanager

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    Erdung - äußerer und innerer Blitzschutz (PA) - nach DIN
    AW: Satanlage richtig erden

    Mal so kurz nebenbei gefragt... wie lange brauchst du den eigentlich immer für diese Beiträge Dipol ? Die DIN/EN/VDE-Nummern kann man sich doch nicht alle auswendig merken, oder ? Ich bin ja jetzt gerade mal froh das ich mir die 50494 merken kann für Unicable.

    P.S. hast du mal irgendwann eine Normabweichnung (ggf. auch nur kleine) wissend in Kauf genommen bei einer Installation ? z.B. wenn die Stylistik oder der Kosten-/Nutzen-Aufwand echt super schlecht gegenüber standen ?
    Manchmal denkt man echt das ist doch alles viel zu überspitzt....
     
  9. MartinP

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hmm,
    Wenn Du mich gefragt hättest: das würde ich nie zugeben :winken:

    Und wenn einer dann nachfragt, wäre die Antwort: "Ich war jung und brauchte das Geld":D
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Die alte Normenreihe EN 50083 und die aktuelle EN 60728 sollte man aber als Antennenprofi schon auswendig aufsagen können. Auf die wird auch in jedem Antennenkatalog Bezug genommen.

    Was die VDE-Prüfnormen angeht: Die kann jeder aus dem DEHN-Katalog entnehmen. Die Eignung wird dort zweifelsfrei nach Hauptpotenzialausgleich (neuerdings Schutzpotenzialausgleich genannt) und Blitzschutz-Potenzialausgleich unterschieden.

    Ohne diesen Thread hätte ich mich sicherlich nicht derart intensiv mit der Blitzschutznorm EN 62305 befasst und Seminare besucht. Früher dachte ich, wenn eine Blitzschutzfirma die Antennenerdung macht, ist alles normgerecht. Inzwischen weiß ich, dass das ein krasser Irrtum war!
    Jedes Outing fällt schwer, ich tu dir trotzdem den Gefallen. Bewusst normwidrig habe ich nie gehandelt, unbewusst aus Normunkenntnis aber schon. Die letzten Änderungen der europäischen Normenreihe EN 50083 bzw. die der international harmonisierten EN 60728 habe auch ich erst mit Verzögerung realisiert.

    Das gilt für zu nah am Gebäude und nicht ausreichend tief eingetriebene Vertikalerder, wie auch die Übergangszeit, bis nicht nur die Multischaltergehäuse, sondern auch alle Kabel über Erdblöcker/Erdwinkel geerdet wurden. Wie wichtig ein normgerechter PA ist sieht mancher erst ein, wenn er sich auf dem Dach oder einer Leiter einen Stromschlag eingehandelt hat. Und so lange noch mein Bewusstsein für die Einhaltung der Trennungsabstände gefehlt hat, wurden auch Kabel oder Antennen im Schutzbereich der Fassade zu nah an Regenrinnen oder Blechverwahrungen installiert. Ende des Outings, das muss reichen. :eek:
    Bei der schier unendlichen Normenflut kann man schon resignieren.

    So lange beim äußeren und inneren Blitzschutz überwiegend fahrlässig gehandelt wird und die Schadsregulierungen ständig ansteigen, wird das Risiko auf die Versichertengemeinschaft abgewälzt. Je mehr ich mich mit der Materie befasst habe, umso größer wurde meine Akzeptanz der Normvorschriften. Da ist m. E. nix überspitzt. Schon gleich garnicht die Forderung nach Blitzschutz mit Fangstange!

    Auch meine Nörgelei über die m. E. kropfunnötigen Differenzen zwischen der EN 60728-11 für Empfangsantennen gegenüber der EN 62305 für Blitzschutz und der VDE 0855-305 für Sendeantennen, stellt nicht die Notwendigkeit dieser Normen in Frage.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. März 2011