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Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Kabel (DVB-C)" wurde erstellt von Gulaschma, 8. Februar 2011.

  1. Gulaschma

    Gulaschma Junior Member

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    Aktuell wird ja über die Einführung des DVB-C2-Standards diskutiert. Ich kann mir vorstellen, dass danach (also wahrscheinlich erst in ferner Zukunft) die TV-Sender per IPTV übertragen werden. Die Kabelnetze sind ja schon internetfähig und ein nächster Schritt könnte es sein, dass nur noch eine Datenleitung ins Haus kommt, worüber alles übertragen wird. Warum?

    Ich sehe Vorteile in der Bildqualität, denn heute hört man ja vielfach von Störungen und unterschiedlichen Aussagen über die Bildqualität, etwa weil Verstärker nicht richtig funktionieren etc. Der eine hat eine gute Bildqualität, der andere hat ständig Probleme oder Aussetzer.
    Das Netz ist also wartungsintensiv. Verstärker etc. wären dann überflüssig, denn jeder Kunde empfängt dann das Programm mit derselben Bildqualität, oder es kommt halt gar nicht an, aber eine Schwankung in der Bildqualität gibt es nicht.
    Bei den bisherigen IPTV-Angeboten (z.B. Entertain von der Telekom) ist die Bildqualität zwar nicht das Maß aller Dinge, aber das kann man ja optimieren durch eine höhere Bandbreite.

    Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit theoretisch unbegrenzt viele Sender zu übertragen, ein Engpass im Kabelnetz dürfte also nicht mehr auftreten.

    Weitere Vorteile sind natürlich die Übertragung von interaktiven Inhalten etc.

    Also was meint ihr? Wird es so kommen? Oder gibt es vielleicht schon konkrete Informationen oder Planungen/Tests von Netzbetreibern?
     
  2. teucom

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Die Programme, auch die analogen, werden in den Backbones längst digital übertragen, IP basierend, und erst im Verteiler wieder zurückgewandelt, bei DVB-C ist die Bildqualität auch bei jedem Zuschauer gleich. Auch Broadcast IPTV wird gestört, wenn irgendwo eine Komponente nicht richtig arbeitet oder der S/N auf der Leitung zu gering wird. Die Leitungen werden ja nicht plötzlich auf wundersame Weise Störungsfrei, nur weil du die Bits und Bytes anders anordnest :) - und ohne Signalauffrischung (deine "Verstärker") gehts auch bei IPTV nicht, ganz im Gegenteil.
    Leider ein kolossaler Denkfehler. Du kannst immer nur eine bestimmte Menge Daten übertragen, was immer auch du als Transportprotokoll nimmst. Entweder du überträgst eine endliche Menge Programme gleichzeitig (Broadcast) an alle Teilnehmer, oder jeder Teilnehmer bekommt einen eigenen Stream, dann kann er zwar unabhängig wählen, aber die Menge der Teilnehmer ist durch die Gesamtbandbreite begrenzt und die Kosten pro Teilnehmer werden sehr hoch. Rechne dir selbst aus wieviel TB ein Backbone transportieren müsste, um die entsprechende Anzahl Teilnehmer mit individuellen Streams zu versorgen, die heute am Kabel hängen.
    Lies dich mal in aktuelle Breitbandtechnik ein (Google ist dein Freund), eine Menge von dem was du noch für Zukunftsmusik hälst oder dir zusammenreimst ist in mittleren und großen Netzen hinter den Kulissen längst Betriebsalltag :). Auch eine Betriebsbesichtigung (so was gibts auf Anfrage tatsächlich gelegentlich) im Headend eines großen Kabelnetzbetreibers wäre für dich bestimmt sehr interessant.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Februar 2011
  3. Gulaschma

    Gulaschma Junior Member

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Ja das wäre bestimmt ne spannende Sache.
    Mag ja sein, dass vieles schon IP-basiert ist, aber längst nicht alles und es wird ja wieder nach DVB-C gewandelt, dies könnte man doch sicher sparen und IPTV direkt beim Kunden ankommen lassen.
    Also dass im Kabelnetz noch Optimierungspotenzial steckt wirst du mir doch sicher bestätigen können.;)
    Ich glaube in der CT gab es auch mal einen Artikel zu dem Thema, muss ich mal suchen, da wurde auch die Möglichkeit von IPTV im Kabelnetz angesprochen und dass es effizienter wäre, aber natürlich mit erheblichen Umstrukturierungen und Investitionen verbunden ist.
     
  4. Captain_Grauhaar

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Und was soll das bringen ? Kannste das mal näher erklären wo da Deiner Meinung nach die Vorteile sein sollen ? Viele Deiner Wunschträume im ersten Post wurden ja bereits wiederlegt (ala unendliche Kanalanzahl).

    Ein Kabelanschluss hat ganz grob eine Bandbreite von ca. 5 GBit/s bei 256 QAM. Und dabei ist es doch vollkommen egal, ob man die Daten als DVB-C oder IPTV durchs Kabel schickt. Das sind doch beides nur Protokolle. Ok, IPTV bietet Vorteile bei der Interaktivität, aber letztendlich müssen die Daten durch die Leitung und sich die Gesamtkapazität auf den letzten Metern teilen.
    Wenn man IPTV via Kabel richtig nutzen wollte, dann müsste man jeden Haushalt mit einen eigenen Kabel versorgen und das gibt die momentane Verteilstruktur gar nicht her.
     
  5. mkossmann

    mkossmann Senior Member

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Ein massiver Nachteil von IPTV dürfte sein, das das darunterliegende IP immer einen Rückkanal erfordert. Viele Hausverteilungen ( auch die, die bereits für Kabelinternet ausgebaut sind) sind aber nur teilweise rückkanalfähig (Teile der Fersehsehverteilung sind nur über Rückkanalsperrfilter zu erreichen) . Es sind also massive Investitionen in die Hausverteilung ( entweder Modernisierung der Antennenverkabelung oder neue Ethernetkabel) erforderlich um genausoviele Anschlussbuchsen wie bisher für Kabel-TV/DVB-C auch für IPTV bereitzustellen.

    Zudem erfordert auch eine optimale Verteilung von IPTV über Multicast wohl immer ein wenig der bei DOCSIS/Kabel ohnehin knappen Rückkanalbandbreite ( DVB-C ist dagegen unidirektional). Eine Erhöhung der Rückkanalbandbreite durch Nutzung von mehr Kanälen für den Rückkanal erfordert widerum massive Investitionen ins Verteilnetz ( z.B. Austausch aller Rückkanalsperrfilter).

    Und Nutzung einer anderen Technik als DOCSIS für die Übertragung von IP über das vorhandene Kabelnetz setzt ebenfalls erstmal Investitionen voraus.

    So grob abgeschätzt hast du über Kabel ca. 100 Kanäle mit 1 analogen Fernsehprogramm oder ca 56 Mbit/s bei DVB-C und wohl dann etwa 80Mbit/s bei DVB-C2 zur Verfügung. Abzüglich Rückkanäle. Und DOCSIS3 bringt auch nur wie DVB-C 56 Mbit/s und pro Kanal.
     
  6. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Das ist bereits der ist-Zustand, zumindest was digitales Kabelfernsehen angeht.

    Und daran ändert sich auch nichts, wenn man die Bilder statt direkt auf DVB-C noch auch einer darüberliegenden IP-Schicht überträgt, eher im Gegenteil, dadurch ergeben sich ja zusätzliche mögliche Störquellen.

    Eine Verbesserung könnte man einzig erzielen, indem man IPTV mit einer Möglichkeit der Nachforderung verlorengegangener IPTV-Pakete kombiniert, wie es z.B. bei T-Home IPTV schon gemacht wird. Das kann aber auch nur bei geringer Fehlerzahl funktionieren, sodass es bestenfalls den Unterschied zwischen sporadischen Bild/Tonaussetzern und gar keinen macht - den man in der Praxis eh kaum bemerken wird.

    So oder so muss das Verteilnetz möglichst fehlerfrei Daten übertragen können. Bei fehlerhaft aufgebauten Kabelnetzen mit zu hoher Dämpfung wäre es also illusionär, das Problem auf diese Art beheben zu wollen. Stattdessen gehören die Kabelnetze in Ordnung gebracht.

    ...oder man lässt es liegen bis zur kompletten Verglasfaserung. Dann ist aber wieder egal, auf welcher Transportschicht man das Fernsehen überträgt, solange nur das Verteilnetz fehlerfrei funktioniert (was auch bei Glasfaser nicht garantiert sein wird).
     
  7. Gulaschma

    Gulaschma Junior Member

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Ok so scheint eine Diskussion also schwierig.:)
    Ich werden dann mal nach dem alten CT-Artikel suchen, da wurde halt von IPTV als sinnvolle Ablösung des DOCSIS-Protokoll gesprochen.

    Dass es eine solche Umstrukturierung auch massive Investitionen erfordert ist mir klar.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Februar 2011
  8. Gulaschma

    Gulaschma Junior Member

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Also ich habe nochmal ein wenig gelesen. Echtes IPTV wird es im Kabelnetz wohl eher nicht geben, aber eine ähnliche Methode wird es vielleicht in Zukunft geben, das nennt sich dann SDV (Switched Digital Video). Dadurch würden in einem Kabelcluster nur die Programme übertragen werden, die der Nutzer tatsächlich anfordert, und zwar im Multicast-Prinzip, also ein Programm steht dann allen Nutzern in einem Cluster zur Verfügung. Es wäre also eine dynamische Übertragung und nicht eine statische, wie es aktuell ist. Es wird nur das übertragen, was angefordert wird. Dies würde zu Bandbreiteneinsparungen führen.
     
  9. teucom

    teucom Talk-König

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Wenn du dir das ganze noch einmal durchliest, wirst du feststellen, dass das für Kabel-TV unfug ist - Switched Video ist gedacht zur IP-Distribution weniger Kanäle an relativ wenige Teilnehmer, die zu keinem Zeitpunkt alle mit dem gleichen Signal versorgt werden. Ist längst Alltag und wird zB in Überwachungsanlagen eingesetzt.

    Die Satzteile "die der Nutzer anfordert" und "steht allen Teilnehmern zur Verfügung" widersprechen sich selbst. Das System muss bei KabelTV ja dann immer darauf ausgelegt sein, dass *jeder* Kanal von irgend jemand angefordert wird, also muss alles gleichzeitig durchs Netz passen, wie es eben derzeit auch gemacht wird. Eine "dynamische" Verteilung ist auf dieser Ebene eben nicht möglich, sonst hätten TV-Zuschauer demnächst regelmässig ein Schwarzbild mit der Meldung "Es wollen noch nicht genug Zuschauer in Ihrer Strasse / Ihrem Haus SAT.1 sehen - warten Sie, bis es sich lohnt". Na, das gäb einen Spaß... So was ähnliches gibts schon heute beim P2P-Fernsehen, je mehr Zuschauer desto besser die Bildqualität. Gucken nur ein paar hundert, gibts Kachelwände :).

    Ich fürchte, du schmeisst hier die VOD-Szenarien mit denen des klassischen Kabelfernseh-Angebotes zusammen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2011
  10. Captain_Grauhaar

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    AW: Fernsehübertragung im Kabelnetz zukünftig per IPTV?

    Ganz bestimmt nicht !

    Von was träumst Du nachts ? Warum um Himmels willen soll man die Kabelstruktur mit riesigen Kosten (von den inkompatiblem Greäten beim Zuschauer mal ganz abgesehen) umstellen. Ich seh da überhaupt keinen Handlungsbedarf. Ok, das Kabel wird zunehmend voller, aber die Frage ist doch, warum ist das so. Zum einen ist es voll mit alter analoger Technik (wech dabei!) und zum anderen mit Programmen die so gut wie keiner braucht (auch wech damit!). Ich habe hier so ca. 400-450 TV Programme und was soll ich sagen, davon kenne und schaue ich einen Großteil (90%) nicht. Und so wird es auch bei vielen anderen sein.