Satanlage richtig erden

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AW: Satanlage richtig erden

Selbst wenn man überall die Schutzabstände zu anderen Leitungen einhalten könnte, hat diese Leitungsführung Ähnlichkeit mir einer Spule oder einem Trafo. Das erzeugt heftige Induktion.

Richtig! Deswegen sucht man sich den kürzestmöglichen Weg und vermeidet auch wo möglich rechte Winkel. Früher durfte der Umweg nicht das 20-fache der Diritissima überschreiten. Aber da waren die TV auch noch mit relativ überspannungsfesten Röhren bestückt und z. B. ISDN-Telefonanlagen völlig unbekannt.

 

AW: Satanlage richtig erden

Nach EN 60728-11 darf die einseitige Erdverbindung vom Antennen-Potenzialausgleich nur am Mast, oder unmittelbar in der Nähe vom Mast mit dessen Erdungsleiter erfolgen (nur einseitig, keine zweite Erdverbindung mit der HES im Keller, weil das eine absichtliche Schleife wäre)!
Bei einer Schleife muss mit einem erheblichen Blitzstromanteil über die Kabelschirme und den 4 mm² PA-Leiter zur HES gerechnet werden, was zu Brandschäden führen kann.
Bei Funk-Sendeanlagen (VDE 0855-300) wird eine Mehfachverbindung mit dem PA-Leiter gefordert, der PA-Leiter muss dann aber einen Mindestquerschnitt von 10 mm² Kupfer haben, eine Schleife wird dann auch gefordert.
Für normale Antennenanlagen ist die VDE 0855-300 aber nicht relevant, sondern die VDE 0855-1 (EN 60728-11).

@ Vodka-Redbull:
Die alternative Verbindung vom Antennen- PA-Leiter mit der HES ist bei einer erdungspflichtigen Antenne ein klarer Verstoß gegen die VDE 0855-1, siehe auch meine obige Begründung und die nachfolgenden Dokumente.
=> Sicherheitsanforderungen für Kabelnetze und Antennen - DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) neu herausgegeben

Auf Seite 33 der VDE 0855-1, Bild 8 wird dann tatsächlich der Potenzialausgleichsleiter nur am Antennenmast mit dem Erdleiter verbunden,

http://www.kathrein.de/de/sat/tinfos/download/antenne_erden_blitzschutz.pdf

http://www.voltimum.de/files/de/filemanager/voltinorms/voltinorms0725.pdf

Bei Kathrein LNB's besteht eine gute galvanische Verbindung zwischen LNB und SAT-Antenne, bei anderen Antennen befindet sich an den Koaxialleitungen nur eine dünne Außenisolation zwischen Schirmung und metallenem LNB-Arm / Mast.

Discone

Ich vestehe nicht, dass der in der VDE 0855-1 deutlich dargestellte Antennen- PA-Ausgleich bei einer geerdeten Antenne dann nicht wie vorgeschrieben ausgeführt wird (Unwissenheit / Ignoranz / Absicht) ?

 

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Dann muß senkrecht unter der Schüssel ein zusätzlicher Erder nach VDE 0855 errichtet werden, die erforderliche Verbindungsleitung vom Zusatzerder zur HES (auch mindestens 16 mm² Kupfer) kann dann auch waagerecht durch das Haus / um das Haus verlegt werden.
Geringe Strecken (3 m ... 5 m ?) darf die Erdungsleitung auch im Dachboden waagerecht verlegt werden, bevor diese dann senkrecht nach unten verläuft. Vorzugsweise sollte die Erdungsleitung in / auf der Gebäudeaussenwand verlegt werden. Alle lösbaren Erdungsverbindungen (z. B. die Klemmschraube an der Erdungschelle am Mast) müssen zugänglich sein, eine nicht demontierbare Verkleidung oder das Einmauern sind nicht zulässig.

Discone

 

AW: Satanlage richtig erden

650 Beiträge wo alles erklärt ist, und dann diese Frage !

Hut ab.

 

AW: Satanlage richtig erden

Hallo,

ich lese hier, dass die Norm fordert, Erdschleifen zu vermeiden. Wie sieht es aber aus, wenn die Antennenanlage vorschriftsmäßig geerdet ist (16² in den Keller, Schirme oben am Mast geerdet), aber die angeschlossenene Unterhaltungselektronik die Schleife schließt?

Ich habe einen Panasonic-Plasma, der als Klasse I - Gerät ausgeführt ist. Er hat also einen Schutzleiteranschluss. Zwischen diesem Schutzleiteranschluss und den Schirmen der Signaleingänge messe ich durch das Gerät 0 Ohm. Über Antennen-Kabelschirme, Satellitenempfänger, Scart-Kabel, Fernseher und Schutzleiter wird also eine Erdschleife gebildet.

Meine Fragen:
Ist das nach Norm zulässig?
Falls nicht, wer haftet im Schadensfall?

 

AW: Satanlage richtig erden

Das ist dann keine absichtliche Schleife im Rahmen der Antenneninstallation, der Elektriker hat eine nach Norm errichtete Antennenanlage montiert, das ist wichtig und zählt im Schadensfall.

Im Falle von einer Blitzstrombelastung verabschiedet sich dann u. U. das TV-Gerät (oder der 0,75 mm² Schutzleiter in der Geräteanschlussleitung), das schwächste Glied gibt nach.

Ein defektes TV-Gerät belastet nicht die Allgemeinheit, ein abgebranntes Haus ist schlimmer. Einen 100 % Schutz wird es nicht geben, oder dieser ist nur mit sehr grossem Aufwand möglich (Blitzschutzanlage, Zuführung vom Antennen-Signal über Glasfaser-Kabel, mehrstufige Überstrom-Schutzeinrichtungen in der Stromverteilung, oder Betrieb der Geräte über Akku und Wechselrichter => dann sollte durch Blitzeinwirkung / Überspannung nichts mehr passieren).

Wenn deine Geräte an einer normgerechten Antennenanlage angeschlossen wurden, haftet nach einem Überspannungs-Schaden eventuell deine Hausratversicherung für die defekten Multimedia-Geräte (vom Versicherungsvertrag und den Bedingungen abhängig). Bei einem Schaden am Gebäude ist die Gebäudeversicherung zuständig.

Discone

 

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Habe mich jetzt durch zig Threads bezüglich Erdung / Potentialausgleich einer SAT-Anlage "gequält", allerdings weiß ich immer noch nicht so recht weiter.

Ich wohne im zweiten Obergeschoß eines Mietshauses. Ich wollte mittels Easy-Mount-System eine SAT-Schüssel an der Hauswand anbringen. Der höchste Punkt der SAT-Schüssel besitzt zur Unterkante der Dachrinne einen Abstand von etwa 1,7m. Der Abstand zur Hauswand liegt bei etwa 1m. Ich wollte eine 60cm-Schüssel anbringen.

Was ich mittlerweile herausgelesen habe: befestigt man die SAT-Schüssel so, daß sich diese mindestens 2m unter der Dachrinne und max. 1.5m von der Hauswand entfernt ist, benötigt man keinen Blitzschutz. Bei mir würden 30cm Abstand zur Dachrinne fehlen. Ist das relevant ?

Dann noch zum Potentialausgleich: ist der in diesem Fall notwendig ? Man liest hier 10 Aussagen mit 10 unterschiedlichen Meinungen. Selbst Elektriker sagen, daß man das nicht braucht. Ich würde den Potentialausgleich ja gerne vornehmen, aber wie ? In der Nähe der SAT-Schüssel gibt es an der Fassade keinerlei Leitungen etc. Wie kann man also einen Potentialausgleich vornehmen ? Welche Möglichkeiten gibt es hier ? Ich kann auf keine Fälle mal eben ein 20m langes Kabel nach unten ziehen. Es ist jedoch eine Kabelanlage vorhanden. Könnte man diese nicht nutzen ?

 

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Easy-Mount System:


Dann verlängere doch das Rohr um 30 cm nach unten, dann werden die 2 m Abstand zur darüberliegenden Dachkante eingehalten. Oder du montierst eine Selfsat Antenne, vielleicht wird dann der Abstand gemäß den Anforderungen der VDE 0855-1 eingehalten (damit keine Erdung erforderlich ist). => SelfSat

Zum Potenzialausgleich:

Dringend empfohlen bedeutet, das sollte umgesetzt werden. Für die Eigenversorgung kann dann evt. "eigenverantwortlich" auf den Potenzialausgleich verzichtet werden (beim Anschluss an einem Receiver / in einer Wohnung ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlerströmen / Ausgleichströmen, bzw. die Gefährdung durch Spannungsverschleppung defekter Geräte geringer).
Das sollte aber eine Ausnahme sein, kein genereller Verzicht auf PA-Ausgleich bei nicht erdungsplichtigen Antennen.
Das Schirmgeflecht der Koaxialleitung von einer nicht erdungspflichtigen Antennenanlage könnte mit der Schirmung von einer vorhandenen Breitbandnetzverteilung (Kabelfernsehen) verbunden werden, falls der Gleichstromwiderstand bis zur HES-Schiene kleiner als 5 Ohm ist.

Bei erdungspflichtigen Antennen ist immer ein PA-Ausgleich erforderlich, Verbindung der Kabelschirme mit dem geerdeten Antennenmast.
(Beim Multischalter einer geerdeten Antennenanlage wäre für eine zusätzliche Kabel-TV Einspeisung ein galvanisches Trennglied erforderlich).

Discone

 

AW: Satanlage richtig erden

Hallo,

was passiert eigentlich, wenn ein Blitz in eine ordnungsgemäß installierte Satschüssel einschlägt? Sind dann alle Elektrogeräte im Haus kaputt? Verteilt sich der Strom dann nicht an alle am PAS des Hauses angeschlossenen Elemente?
Bin kein Elektiker. Möchte aber wissen, welche Auswirkungen auf den Hausrat ein Einschlag hat.

 

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Hm, sorry, ich bin leider kein Elektriker: wie kann man denn das Schirmgeflecht der Koaxialleitung an die Kabeldose anschließen ? Ich weiß nur, daß in der Kabeldose das Schirmgeflecht des Zuleitungskabels von der Kabelanlage geerdert werden kann. Da müßte ich dann also auch die Schirmung des SAT-Kabels unterbringen. Ich vermute mal, daß ich JEDES SAT-Kabel vom LNB dort anklemmen muß ? Gibt es evtl. ein Verteil-Kästchen, mit dem man das bewerkstelligen kann, also alle SAT-Kabel ans Kästchen anschließen, die Schirmung abgreifen, dann wieder mit 4 Kabeln raus und direkt an die SAT-Receiver ?

Wie stelle ich denn fest, daß der Gleichstromwiderstand bis zur HES-Schiene < 5 Ohm ist ? Ich weiß nur, daß vor ca. 5 Jahren neue Kabel bei uns verlegt wurden. Von der Kabeldose geht es ca. 20m durch einen stillgelegten Kamin in den Keller zur Kabelverteilanlage. Ich hab halt keine Lust den PA-Ausgleich ans Kabelnetz anzuschließen und bei einem Blitzeinschlag oder ähnliches zerstört es die komplette Kabelanlage.