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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Feindrähtig ist auch mehrdrähtig, der Querschnitt ist bei beiden Leitungsarten identisch, somit ist auch feindrähtig zulässig (geeigntete Aderendhülsen einsetzen). Die Verdrahtung von einem massiver Leiter ist einfacher und im Installationsrohr benötigt ein eindrähtiger Leiter weniger Platz (neben den Koaxialleitungen).

    Bei ungeschützter Verlegung, oder bei mechanischer Belastung (Verlegung im Schacht) wählen Fachfirmen oft NYM-J oder NYY-J 6 mm² RE als PA-Leiter, weil Mantelleitungen für diese Verlegeart vorgesehen sind.
    Eine Fachkraft sollte über die Normen hinaus Gefahren erkennen können und auch weitere Anforderungen sowie mögliche Belastungen bei der Materialauswahl berücksichtigen.

    Dazu gibt es in der EN 60728-11 auch noch einen Verweis auf die VDE 0100-540:
    Bei einer geerdeten Antenne muss der PA-Leiter mit dem geerdeten Antennenmast bzw. mit dessen Erdungsleiter (16 mm² massiv) verbunden werden, da reicht dann auch unter Beachtung der VDE 0100-540 ein PA-Leiter von 4 mm².
    Bei einer im Schutzbereich montierten Antenne ist keine Erdung erforderlich, ein PA-Ausgleich wird aber dringend empfohlen. Bei diesem PA-Ausgleich erfolgt ein direkter Anschluss vom PA-Leiter an der Haupterdungsschiene, streng formal muss der PA-Leiter dann nach VDE 0100-540 einen Querschnitt von mindestens 6 mm² Kupfer haben.

    Das ist schon verwirrend, die Verschachtelung der Normen und die Verweise auf weitere Bestimmungen. Primär behandelt die Sicherheit von Antennenanlagen die EN 60728-11, die dann auch mindestens beachtet werden sollte.

    [Für Sende- und Empfangsanlagen bis 1 kW gibt es die VDE 0855-300 als relevante Sicherheitsnorm, dort wird explizit ein massiver PA-Leiter von 10 mm² gefordert.]

    Nun noch meine kurze Stellungnahme zum Thema Erder:
    Herr Kleiske begründet die 0,5 m unter der Erdoberfläche mit der schlechten Leitfähigkeit von gefrorenen Boden, die Frostgrenze setzt Kleiske mit 0,5 m an. Unklar ist jetzt, ob bei den geforderdeten Erdern dies schon berücksichtigt ist. Das ganze Thema Erder erfordert einen separaten Beitrag, so sind die Qualität des Erders und der Erdungswiderstand stark von der Bodenbeschaffenheit abhängig.

    Ältere Gebäude haben zum Teil überhaupt keinen Erder, die Erdung erfolgt dann über den PEN-Leiter vom Netzbetreiber (darf dann überhaupt eine erdungspflichtige Antennenanlage errichtet werden, ist dann eine Nachrüstung von einem Erder zwingend erforderlich? Da bin ich auf die Meinung der Fachkollegen im Forum gespannt).

    Zum Thema Erder, und auch zur Erdung von PV-Anlagen will ich mich noch in zwei getrennten Beiträgen äußern, das sind umfangreiche Themen.

    Gruß
    Discone

    Edit: Fehler "0800-300" auf 0855-300 korrigiert
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Mai 2010
  2. LizenzZumLöten

    LizenzZumLöten Board Ikone

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    AW: Satanlage richtig erden

    danke fürs Normen wälzen Discone

    soviel zu "nicht nur Anforderungen, sondern für einige davon auch einfache Lösungsansätze. Damit sollen dem Handwerker für viele Anwendungsfälle Lösungen aufgezeigt werden, ohne sich in weitere Normen einlesen zu müssen. So ist beispielsweise für die mechanische Festigkeit ein einfaches Modell angegeben, das die meisten praktischen Fälle abdeckt."

    ... irgendwie ticken die "da oben nicht richtig oder wissen nicht was sie wollen" .. meine Persönliche Meinung, einfach verständlich geht anders!
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    In den meisten Grafiken sind üblicherweise auch die Gehäuse von Multischaltern, Verstärkern und der kopfstellennahen Verteilbausteine grundsätzlich geerdet, was nach meiner Normauslegung (noch) nicht gefordert ist. Es bietet aber bei Ausbau aktiver Bauteile zusätzliche Sicherheit gegen die aus den Endgeräten verschleppte Netzspannung und ist somit durchaus sinnvoll. Adernendhülsen passen aber nicht in alle Verteiler- und Abzweiger-Klemmen hinein, weshalb deren Anschluss ohnehin den massiven Draht erfordert.
    Kann das noch ein alter Normenstand sein? Ich meine dass es eine Voltimum-Mitteilung gibt, nach welcher der Querschnitt auch in dieser Norm auf 4 mm² reduziert wurde.
    Da hat es wohl bei der Koordination von zwei Normgremien etwas gehapert.
    Die Frage ist doch eindeutig zu beantworten: Ohne normgerechten Gebäude-Erder = keine normgerechte Erdung = unzulässig. Nach Kabel BW-Specs ist bei fehlendem Fundamenterder oder PA noch nicht mal die Installation von einem Kabelanschluss zulässig. Wenn BK-Netzbetreiber diesbezüglich die eigenen Specs konsequent durchsetzen würden, müssten massenhaft BK-Anschlüsse aus Post- und Telekom-Zeiten stillgelegt werden.
     
  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Dazu muß man sich erst einmal die Frage stellen, was man mit dem Potentialausgleich erreichen will (das Thema Blitzerdung schließe ich hier einmal aus). Es geht doch darum, den Menschen vor gefährlichen Potentialdifferenzen zu schützen, egal ob diese über das Antennenkabel oder die Wasserleitung verschleppt werden.
    Hier ist dann die Frage, wo das "Referenzpotential" zu definieren ist. Auch ohne eigenen Erder muß es einen Potentialausgleich im Haus geben, d.h. z.B. die Wasserleitung ist dann mit dem PEN-Leiter verbunden. Solange sich dann alles auf dem gegen der "echten Erde" angehobenen Potential abspielt, ist alles OK und sicher (ein kleiner Schwank dazu unten). In diesem Fall müsste die Antennenanlage rein logisch auch da angebunden werden. Ein externes (BK-) Netz müsste allerdings unbedingt galvanisch getrennt eingebunden werden, weil sonst noch höhere Ausgleichsströme fließen.
    So viel zur Theorie. Ich bin aber auch unbedingt dafür, bei jeder tiefgreifenden Veränderung des Verteilsystems für einen ordentlichen PA mit eigenem Erder zu sorgen. Nur darf man hier nicht nur an die Antennenanlage, sondern vor allem an die "dicken" Ströme des EVU denken, schließlich ist der PEN nicht nur ein Bezugspunkt, sondern ein strombelasteter Leiter, zu dem man per Erder und PA einen parallelen Weg legt.

    So und jetzt der Schwank: da war noch der Heizungsbauer, der im auszubauenden DG immer einen Stromschlag bekam, wenn er das Heizungsrohr durch den Schacht in den Keller gefädelt und unten das andere Rohr getroffen hatte. Dir Ursache war letztendlich, das es in der E-Installation eine "Pfusch-Stelle" gab, die dafür sorgte, das die gesamte Alukaschierung der Dachdämmung auf 230V-Potential lag. Solange man keinen anderen Erd-Bezugspunkt hatte, war alles OK und niemand hat etwas gemerkt.
    (Den Fall habe ich mir nicht ausgedacht, das ist tatsächlich passiert. Jetzt darf man sich überlegen, ob eine großflächige Alukaschierung in den PA eingebunden gehört ...).

    Klaus
     
  5. xMeaningx

    xMeaningx Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo
    Hab mir das hier jetzt mal alles überflogen und wollte wissen ob wenn ich meine Satanlage so erde alles richtig ist.

    Haus hat keine Blitzschutzsystem, keine Haupt-Potentialausgleichsschiene.
    Die Schüssel wird auf den Sparren aufs Dach montiert.

    Die Erdung wird dann so gemacht oder ?

    [​IMG]

    Weg zur Schüssel vom Multi ist ca gleich weit wie zum Erdanker.

    Kann ich jetzt das Isolierte 16mm² Kabel unter den Ziegeln Verlegen ?


    Und bis jetzt ist mir immer noch nicht klar ob irgendeine Form von Überspannschutz angebracht werden muss (etwa so etwas.)

    Danke
     
  6. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    NEIN, deine Antennenanlage hat keinen normgerechten Potenzialausgleich!
    Der 4 mm² PA-Leiter (grün-gelb) von den Multischalter Erdungswinkeln muss am Antennenmast angeschlossen werden, sonst wird eine Schleife gebildet und ein hoher Blitzstromanteil könnte den PA-Leiter zerstören (Brandgefahr).
    http://www.voltimum.de/files/de/filemanager/voltinorms/voltinorms0725.pdf (Bild 6)
    http://www.kathrein.de/de/sat/tinfos...litzschutz.pdf

    Im Haus sollte eine Haupterdungsschiene (HES, frühere Bezeichnung: Hauptpotentialausgleichschiene) nachgerüstet werden.

    An der HES muss dann eine Verbindung zum PEN der Stromeinspeisung erfolgen, alle metallenen Rohrsysteme (Wasser, Heizung, Gas, Metallkamin, ... ) müssen ebenfalls an der HES angeschlossen werden.
    Eine Verbindung vom Antennenerder mit der HES ist erforderlich (16 mm² Kupfer, eindrähtig).

    >> Diese Arbeiten sollte eine Elektrofachkraft durchführen <<

    Gruß
    Discone
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2010
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Dann fehlt schon mal auch ohne Antenne ein ganz wesentliches Element des inneren Überspannungsschutzes.
    Wenn der "Erdanker" normgerecht ist, gehört der auch als Erdungspunkt für einen nachzurüstenden Schutzpotenzialausgleich mit Haupterdungsschiene genutzt. Der Direktanschluss des Multischalter-PA an den Erder ist das exakte Gegenteil dessen, was nach EN 60728-11 verlangt ist. So wäre der PA nur bei einer nicht erdungspflichtigen Antenne normkonform.
    Denn mal hurtig den 4 mm² am Antennenmast anschließen.
    Ja!
    Das gibt zusätzliche Sicherheit, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben.

    EDIT: Discone war schneller!
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2010
  8. xMeaningx

    xMeaningx Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke soweit schon mal
    Vorweg die Anlage ist noch nicht installiert, ich informiere /plane atm nur.

    Das Problem mit einer Neuen HES ist das unser Haus ca 55 Jahre alt ist.

    Damals wurde das ganze Haus mit 2 Draht Technik verlegt,
    will heißen Schutzleiter wurde auf Nullleiter geklemmt.
    Ich habe zwar bei allen Neuen Elektro Installation alles nach DIN/VDE verlegt aber irgendwo muss ich immer ans alte Netz Anschließen.

    Und alle Kabel neue Ziehen = 100+ Stunden Aufwand und unbezahlbar.

    Wahrscheinlich kommt auch noch eine Dipol Antenne über die Schüssel,muss ich die speziell erden ?



    Zum Blitzschutz, da wir am Hang und somit eins der höheren Häuse unseres Orts sind und schon Zwei mal einen Blitzschlag hatten, will ich da lieber auf Nummer Sicher gehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2010
  9. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo xMeaningx,

    wenn deine Elektroinstallation den damaligen VDE-Bestimmungen zur Zeit der Errichtung entspricht, muss diese nicht erneuert werden (Klassische Nullung in Altanlagen hat noch Bestandsschutz), allerdings sind Erweiterungen der Installation schwierig / u. U. gar nicht zulässig.

    Beispiel:
    bei der Erweiterung mit einer zusätzlichen Steckdose muss der neue Stromkreis ab Unterverteilung einen getrennten Schutzleiter (PE) erhalten, die neue Steckdose muss dann gemäß der aktuellen VDE 0100-410 zusätzlich mit einem Fehlerstromschutzschalter geschützt werden.

    In den nächsten Jahren sollte die gesamte Elektro-Installation erneuert werden, das vermindert die Brandgefahr und dient der eigenen Sicherheit. Die ganze Elektroverteilung entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen (unterdimensioniert), alle Hauptleitungen und Verteiler sollten im "Fünf-Leiter-System" ausgeführt werden
    (L1 ; L2 ; L3 ; N ; PE), für die Steckdosen-Stromkreise gibt es kombinierte FI-LS Schalter (nur zwei TE breit).

    Eine neue Dachantenne ist eine Erweiterung der Elektroanlage, bei der die aktuellen VDE-Bestimmungen relevant sind, eine HES und ein Erder müssen nachgerüstet werden.
    Wenn die terrestrischen Antennen (DVB-T und UKW) am neuen geerdeten Mast für die SAT-Antenne montiert werden, dann sind diese auch geerdet.

    Dann sollte das Haus auch noch mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet werden.

    Gruß
    Discone
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Mai 2010
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Irrtum, der Artikel war nicht in VOLTIMUM, sondern der "de" und ist noch abrufbar.