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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: PA-Ausgleich einer nicht erdungspflichtigen Antenne

    Leider sind die Technischen Anhänge selbst großer großen Antennenhersteller oft genug normwidrig oder überholt.

    Im Stapel alter Technischer Anhänge wird unter Bezug auf die EN 50083-1 Massivdraht erwähnt. Auch nach dem aktuellem TRIAX-HiRSCHMANN-Katalog muss der Draht massiv sein:
    Endung U steht für massiv oder eindrähtig.

    Die Bibel der Antennentechnik, das Dibkom-Kabelnetzhandbuch, behandelt den PA seitenweise in allen Varianten. Ob der 4 mm² Draht nur ein- oder mehrdrähtig sein darf, wird mit keiner Silbe erwähnt. Lediglich in Abbildung 153 auf Seite 186 (Vorletzte 4. Ausgabe) sind Linienverstärker dargestellt, bei denen flexibler Cu-Draht mit Kabelschuhen eingesetzt wurde. Cablecon bietet für die Kabelgarnituren und Kompressionsstecker O-Erdungsringe an, welche in den Abbildungen auch alle mit flexiblen Kabeln angeschlossen sind.

    Jetzt ist Discone mit Zugriff auf die EN 60728-11 wieder mal am Zug.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2010
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wenn Fundamenterder abkorrodiert sind wird das ständig praktiziert. Die Kosten kann dir nur eine örtliche Blitzschutzfirma beziffern, der Elektroinstallateur um die Ecke macht diese Arbeiten gewöhnlich nicht.
    Im Zuge neuer Normen setzen sich die Normgeber auch Denkmäler in Form neuer Wortschöpfungen wie Schutzpotenzialausgleich statt Hauptpotenzialausgleich usw.. Der Name ändert sich, die Funktion nicht.
    Ja!
    Grundsätzlich sollte man auch den PA nicht unnötig verlängern, wenn es optisch verträglicher ist darf man aber auch Umwege machen.
    Jede Verbindung ist eine potenzielle Schwachstelle, die Dämpfung von < 1 dB spielt aber keine Rolle.
    Bei einem Quad-LNB kannst du den PA an der Antenne machen, ohne Multischalter ist das doch wesentlich einfacher!
    Weitere passive F-Verbinder oder Verrteilbausteine müssen nicht zusätzlich geerdet werden. (Siehe HIRSCHMANN-Anhang, das war schon immer so.)
    Richtig, alle Erdungspunkte müssen miteinander galvanisch oder über Funkenstrecke verbunden sein.
    Auch die häuslichen Sanitärnetze müssen in den PA einbezogen werden. Die Nutzung der Hauswasserleitung als (alleiniger) Hauserder ist seit Ablauf der Übergangsfrist am 01.10.1990 untersagt. Eine zusätzliche Vermaschung erhöht die Schutzwirkung.

    Denn mal Auszüge aus einem HIRSCHMANN-Flyer zu den Normänderung des Jahres 1984. Man beachte inbesondere die Festlegung zu b).:eek:
    Aus Grafiken ergibt sich, dass mit Betriebsmitteln nur Verstärker, aber nicht Verteiler gemeint sind.

    Die sechs Seiten des Flyers mit tabellarischer Auflistung aller Änderungen muss ich mal unbedingt hier online stellen. So etwas ist heute ja leider von keinem führenden Antennenhersteller mehr zu erwarten. Alle Änderungen detailliert gegenüber gestellt, da erübrigte sich jeder Blick ins Normenwerk.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2010
  3. satmanager

    satmanager Institution

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    Philips 75" UHD 4k Android / 3D (WZ)
    Samsung 55" LED (SZ)
    Onkyo TX-NR807 AV-Verstärker
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    2x GT-Sat Breitband-LNB
    Jultec JRS0504-8T im BB-LNB-Modus (a²CSS2)
    Empfang 19+28
    eingespeiste Video-Überwachungskamera mit Tonübertragung
    Erdung - äußerer und innerer Blitzschutz (PA) - nach DIN
    AW: Satanlage richtig erden

    Muss auch mal wieder "DANKE" sagen !

    Was hier geschrieben steht muss man zwar oft durchlesen bis mal es alles ganz genau versteht, dann hat man aber wieder ein Input das nicht zu ersetzen ist !
     
  4. Isotrop

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ob das in der EN 60728-11 dann so exakt beschrieben steht?

    Da wären meiner Meinung nach auch noch heran zu ziehen:
    DIN VDE 0100-410
    Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Teil 4 Schutzmaßnahmen
    Kapitel 41: Schutz gegen elektrischen Schlag
    DIN VDE 0100-540
    Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Auswahl und Errichtung
    elektrischer Betriebsmittel; Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter

    TAB 2007 EON Thüringen Stand 22.04.08 schreibt zum Beispiel auch nur Wischiwaschi...
    http://www.eon-thueringerenergie.co...ErlaeuterungenTAB/12-ErlTAB-AuswahlSchutz.pdf
    In der Schillerstraße ist sowohl als auch genehmigt...
     
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wegen falscher Normauslegungen musste ich schon einige große Antennenhersteller anschreiben. Die Änderung zum massiven 16 mm² Cu-Volldraht hatten einige auch goße Antennenhersteller mehrere Jahre verschlafen.

    Auch im AXING-Katalog wird für 4 mm² Cu wie bei TRIAX-HIRSCHMANN unter Bezug auf die abgelöste EN 50083-1 ein Massivdraht gefordert. Discone wird es klären, ob hier mal wieder nur eine alte EN falsch ausgelegt wurde, oder ob sich diesbezüglich in der EN 60728-11 etwas geändert hat.
    Für Nichtinsider: Binsche meint nix unanständiges, sondern das Ausbildungscenter der Innung München. Nachdem sich die Dibkom im Kabelnetzhandbuch zum Draht ausschweigt, werden es die Referenten in München ganz einfach auch nicht wissen.

    Und in der EON-TAB 2007 ist ja nun auch explizit die U-Version gefordert. Was gleichwertig sein soll steht allerdings in den Sternen.

    Das Detail muss zweifelsfrei geklärt werden, eine Anfrage an die zuständige DKE-Kommission geht deshalb gleich raus.
     
  6. BlueSat

    BlueSat Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Dipol,

    erst mal danke, aber ich muss da noch mal nachhaken.

    Also ist es erlaubt den PA im Keller direkt neben der Wasserleitung, Stromkabeln oder gar dem Gasrohr zu führen? :confused:

    Und was soll mir der fette, blaue Satz "Bei einem Quad-LNB kannst du den PA an der Antenne machen, ohne Multischalter ist das doch wesentlich einfacher!" sagen?:confused:
    Ich muss doch trotzdem mit der PA-Leitung von der Schüssel bis in den Keller an die PA-Schiene gehen.
    Aber Du meintest bestimmt das ich dann nicht noch extra bei dem "Treffpunkt" der Koaxkabel, wo ich Koax von LNB, mit Koax zu den Räumen durchverbinde, vorbei muss um dort auch den PA anzuschliessen, da die LNB-Kabel ja schon mit PA an der Schüssel angeschlossen sind, richtig?

    Aber der Weg, die Kabelführung wird dadurch auch nur unwesentlich kürzer und auch nicht einfacher.
    :winken:
     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Für den PA-Draht muss man keine Schutzabstände einhalten, wenn das möglich ist sollte man es trotzden tun. Bei der PA-Ausführung ist grundsätzlich zwischen erdungspflichtigen und nicht erdungspflichtigen Antennen zu unterscheiden.


    1. Bei erdungspflichtigen Antennen darf der PA nur an der Masterde angeschlossen werden. Ein im UG montierter Multischalter darf somit selbst wenn er unmittelbar neben dem Schutzpotenzialausgleich angebracht ist nicht auf kurzem Weg direkt geerdet und wegen des Schleifenverbots auch nicht zusätzlich vermascht werden. Es muss somit parallel zu den Koaxkabeln ein 4 mm² Cu-Draht an die Antenne verlegt werden.
    2. Wird aber kein Multischalter, sondern nur ein Single-, Twin- oder Quad-LNB installiert genügt es die Kabel am Mast über einen Erdblock in den PA einzubeziehen. Auf diesen Fall bezog sich die Fettschrift.
    3. Ist an einer nicht erdungspflichtigen Antenne ein Multischalter, müssen auch dessen Ein- und Ausgangskabel über Erdblöcke geführt und an den Schutzpotenzialausgleich aufgeklemmt werden.
    4. Bei einer nicht erdungspflichtigen Antenne ohne Multischalter kann man den Erdblock setzen wo es am zweckmäßigsten erscheint und den beliebig erden.
    Nachgeschaltete Verbinder oder Verteilbausteine in Stern-, Stich oder Stammleitungen müssen nicht geerdet werden, obwohl man sich auch an diesen Stellen einen giftigen Stromschlag einhandeln kann. Deswegen verlangen die großen BK-Netzbetreiber auch innerhalb ihrer BVT-Schränke einen Erdungswinkel, damit die Wohnungszuleitungen auch bei Ausbau von Verstärkern und Verteibausteinen geerdet bleiben und der Monteur von verschleppter Netzspannung keine geputzt bekommt.
    In früheren Jahren wurden phasenweise sogar die Feedarme der GFK-Antennen von Hirschmann und Fuba mit einem Edelstahlband an den Mast verbunden. Da man aber bei nicht erdungspflichtigen Antennen nur die Kabel in den PA einbeziehen muss, kann dieser Anschluss sehr viel einfacher und ohne Multischalter an beliebiger Stelle erfolgen. Wenn die Kabel im UG in das Haus eingeführt werden kann man auf der Innenseite die Erdblöcke setzen und hat damit nur noch einen deutlich kürzeren 4 mm² Cu-Draht zu verlegen.

    EDIT:
    Gerade bekomme ich von Herrn Kleiske eine E-Mail, dass er seinen hier mehrfach zitierten Artikel überarbeitet hat.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Mai 2010
  8. BlueSat

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    AW: Satanlage richtig erden

    Alles klar, danke. :)

    Das heisst in meinem Fall, ich kann den Erdblock an der Stelle setzten wo sich LNB-Kabel und Raum-Kabel zur Durchverbindung treffen und von dort aus gehe ich mit meinem 4 oder besser 6mm2 zu der PA-Schiene im Keller. Somit sind die Kabel in den PA einbezogen und mehr muss nicht sein, da die Anlage nicht erdungspflichtig ist.
    Aber trotzdem könnte ich, wenn ich wollte, die Antenne + den Mast (bzw. die Wandhalterung) auch noch mit in den PA einbeziehen, das wäre erlaubt und zulässig aber nicht unbedingt nötig, richtig?
    (ein kleines "ja" wäre jetzt ausreichend ;) )

    Gerade ausgedruckt, werde ich mir noch "durcharbeiten", thx.
     
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Jawolll!
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Sensationell, hab schon nicht mehr mit einer Antwort von der DF-Konkurrenz gerechnet. Heute kam doch noch eine Mail:
    Na dann darf ja fast nix mehr schiefgehen, wenn eine Handwerkskammer als Normen-Cerberus über den Artikel wacht. Nach den letzten Erfahrungen mit ASTRA und KATHREIN reiße ich mich gewaltig zusammen und unterlasse es zu unken.

    Ich bin ja gespannt wie ein Flitzebogen, ob die Falschangaben zur Schutzzone der Fassade mit zwei Monaten Verzögerung berichtigt werden.