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Blutspende nicht erlaubt!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Eike, 5. März 2010.

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Dann beweise mal das Gegenteil. :)
    Ich habe dir schon mal die entsprechenden Textstellen kopiert:

    Personen, deren Sexualverhalten oder Lebensumstände ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten (HBV, HCV oder HIV) bergen

    z. B. homo- und bisexuelle Männer, Drogenabhängige, männliche und weibliche Prostituierte, Häftlinge


    Ich denke allerdings, dass du den Grundgedanken des Themas nicht erfassen kannst.
     
  2. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Das ist leicht:
    Ich hab dir die beiden anderen Infektionen rot markiert, die neben HIV der Grund für den Ausschluss dieser Risikogruppe darstellt. Also nix mit "einzig und allein" wegen HIV. HIV ist ein Grund, genauso wie homosexuelle Männer nicht die einzigen sind, die zu Risikogruppen gezählt werden.
    Welchen "Grundgedanken" siehst du denn in diesem "Thema"?

    Mit der Penetranz, mit der du ausschließlich auf Homosexuellen und HIV herumreitest, vermute ich mal, dass du darin Diskriminierung siehst. Liege ich richtig? Oder willst du auf die Schiene, dass aus Kostengründen man die Blutspenden nicht gut genug testem würde?

    Klär mich auf, was dein "Grundgedanke" ist, den ich ja nicht "erfasse".
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. März 2010
  3. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Es geht ausschließlich um HIV und dem vermeintlichen Risikokontakt unter gleichgeschlechtlichen Paaren. Jedenfalls ist das das die offizielle Begründung.

    Mit allen angeführten Viren kann sich auch jeder heterosexuelle Mensch anstecken.
    Da diese zu ca. 95% den Bevölkerungsteil der Spendenwilligen ausmachen (wie im realem Leben) dürfte das Ansteckungsrisiko durch Schwule, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, gegen Null tendieren in der Praxis.
    Da nutzen auch keine offiziellen Statistiken wie häufig sich Schwule anstecken können, weil man das nicht auf Spendenstatistik übertragen kann auf Grund der Bevölkerungsaufteilung. Wenn man also sondiert, dann sinnvoll für allen Gruppen.
    Ich habe z.B. kein Problem damit wenn man mich fragen würde ob ich als Schwuler risikofrei und ohnen ständigen Partnerwechsel lebe... (auch als Antwort an gag gedacht)
    Wetten ich antworte ehrlicher als mancher Heterosexueller, warum auch immer, die wie ich betone - 95% der Spender sind?

    Ich teile nicht @pvrhumax Meinung, aber er hat ausgesprochen was der Sinn dahinter ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. März 2010
  4. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Komisch, warum behauptet dann die Bundesärztekammer, die für diese Vorgabe verantwortlich ist, dann etwas anderes?
    Selbstverständlich.
    Diese Logik verstehe ich nicht.

    Es ist irrelevant, wie hoch der Anteil "spendewilliger Homosexueller" ist. Das ändert nicht an ihrem vier- bis fünfmal höherem Risiko, die Erreger einer gefährlichen Infektionskrankheit in sich zu tragen.

    Daher stelle ich dir nochmals die Frage, wie du sinnvoll das Restrisiko minimieren willst.

    Und ich sage nochmal, dass dieses äußerst grobe Ausschlussverfahren nicht auf homosexuelle Männer begrenzt ist, sondern noch unzählige andere "Gruppen" abgelehnt werden.
     
  5. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Wie sinnvoll minimierts Du das Restriskiko bei der derzeitigen Spendengruppe?
    Ich habe Dir schon geantwortet.
    In dem man mich z.B. befragt wie save ich und mein Partner uns bewegen.
    Ist das weniger glaubwürdig als die Befragung von der heterosexuellen Gruppe? Denn letztlich läuft dies nur auf diese Befragung hinaus.
     
  6. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Seit Einführung dieser harten Regelung Ende der 90er gab es keine einzige Infizierung mehr durch ein Blutprodukt.

    Reicht dir das als Rechtfertigung der Sinnhaftigkeit?

    In der Medizin geht man immer auf maximale Sicherheit. Man hat aus allzu leichtfertigem Umgang in der Vergangenheit gelernt. Hast du eine Vorstellung davon, welche Zulassungskriterien ein neues Medikament erfüllen muss?

    Und selbst du wäschst dir doch sicherlich vor dem Essen die Hände, oder? Wenn ja, warum tust du das? Denn die Wahrscheinlichkeit, sich darüber mit irgendwas unangenehmen zu infizieren, ist ja auch sehr gering. Dennoch tust du es.

    Da die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Mann bei gleichgeschlechtlichem Verkehr anzustecken, vier- bis fünfmal höher ist, läuft es eben nicht auf das gleiche hinaus.

    Genauso, wie es eben bei allen anderen Risikogruppen der Fall ist. Wenn du in den vergangenen 6 Monaten in China warst, wirst du auch ausgeschlossen -- völlig egal, ob du da nun Sex hattest oder nur durch den Transit-Bereich des Flughafens gegangen bist.

    Durch diese grobe Einteilung wirfst du viele Personen heraus, bei denen bei genauerer Betrachtung der Umstände ein Infektionsrisiko gegen Null tendiert. Doch wie willst du das machen? Soll jeder Spender seine gesamte Lebensgeschichte offenbaren und eine Kommission bewertet anschließend jeden Schritt, den er bisher getan hat, nach einem möglichen Risiko?

    Dass bei der Risikobewertung in "Schubladen" gedacht wird dient am Ende der Sicherheit. Und die geht nun einmal vor persönlichen Ansprüchen und Animositäten.
    Nur eine einzige verseuchte Spende kann tausende daraus gewonnene Präparate infizieren. Deshalb musst du hier versuchen, ein Maximum an Sicherheit zu erreichen. 100% geht nicht, also geht man so weit wie möglich ran.

    Denn eine Lockerung der Richtlinien würde das Spenderaufkommen nur unmerklich erhöhen, aber das Risiko steigt überproportional.

    Gag
     
  7. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Kleiner Nachtrag, da ich zu unvorsichtig mit den Zahlen herumgeworfen habe:

    Zur Zeit leben in Deutschland rund 55.000 HIV-infizierte Männer (davon 41.000 homosexuelle) und 12.000 infizierte Frauen.

    Kleines Rechenspiel: Gehen wir davon aus, dass in Deutschland je 40 Mio Männer und Frauen leben. 4% der Männer sind homosexuell, 2% der Frauen.

    Wenn ich homosexuellen Verkehr haben möchte, habe ich theoretisch eine Auswahl zwischen 1,6 Mio Männern, bei heterosexuellem Verkehr bieten sich mir theoretisch 39,2 Mio Frauen.

    Von den 1,6 Mio homosexuellen Männern sind 41.000 infiziert -- das sind also 2,5%. Von den 39,2 Mio heterosexuellen Frauen sind rund 12.000 infiziert (das RKI gibt leider nicht den Anteil homo/hetero bei Frauen an, also runde ich zu Ungunsten auf!) -- das sind dann 0,03%.

    Ergo ist die Wahrscheinlichkeit, als Homo auf einen infizierten Mann zu treffen, 80x höher als bei einem Hetero auf eine infizierte Frau.

    Von daher grenzt es schon fast an ein Wunder und spricht klar für die Homosexuellen, dass die Zahl der Neuinfektionen hier "nur" vier- bis fünfmal höher sind. Ändert aber nix am erhöhten Risiko.

    Bei den Zahlen oben bin ich bewusst von der Gesamtbevölkerung ausgegangen, nicht nur auf die Geschlechtsreifen, da sich die Zahlen ja auch auf alle beziehen. Im Ergebnis ändert sich am Verhältnis dadurch praktisch nichts.
     
  8. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Diese feinen Statistiken (die ich schon Prozentual anzweifele wenn es um den Anteil der Homosexuellen Bevölkerung geht- aber das ist erst mal mein Problem) sagen nichts darüber aus wie wahrhaftig der Fragebogen ausgefüllt wird und das eben doch homosexuelle Leute spenden gehen und eine weit größere Zahl Heterosexueller die fehlerhafte Angaben zum Risikoverhalten machen.

    Laut einem Artikel in der aktuellen Zeitschrift "Du und Ich" sehe ich mich bestätigt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. März 2010
  9. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Da für einen Heterosexuellen eben die Wahrscheinlichkeit, auf einen infizierten Geschlechtspartner zu treffen, wesentlich geringer ist, kann man mit dem Anteil der "Lügner" sehr gut leben.

    Genau deshalb sind die Gruppen ja so allgemein und grob gefasst.

    Du hast übrigens noch immer keinen praktikablen Vorschlag gemacht, wie man generell das Restrisiko minimieren kann, ohne pauschal Risikogruppen auszuschließen.

    Gag
     
  10. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Blutspende nicht erlaubt!

    Genauso "effizient" wie man es mit den "Nichtriskiogruppen" jetzt macht.

    Angenommen ich und mein Freund leben save, haben keinen Partnerwechsel und sind nicht infiziert mit irgendwas und beeiden das mit Unterschrift - nimmst Du im Ernstfall mein Blut?