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Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von koelnerx1000, 2. März 2010.

  1. teucom

    teucom Talk-König

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Gut, dass er im Nachtprogramm war. So übel die Situation in den USA auch ist, leider disqualifiziert Moore sich, auch wenns gutgemeint ist, immer mit unnötig platter Stimmungmache. Aufnahmen aus den USA zeigen nur wolkenverhangenen Himmel, traurige Menschen und kahle Flure (Farbe auf 50% gedreht), während sich beim Berichts aus England und Frankreich ständig glückliche Menschen in den Armen lagen, und selbst in Kuba fünf lächelnde und gutaussehende Ärzte die Patienten streichelten. Arrrgh :D

    Seine einzige Entschuldigung ist, dass die Werbespots der "anderen Seite" genau dieselben platten Stilmittel verwenden, natürlich mit umgekehrter Färbung...
     
  2. H.-E. Tietz

    H.-E. Tietz Guest

    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Ich finde es sehr gut, wenn sich jemand die Mühe macht, so viele Gesundheitssysteme miteinander zu vergleichen.
    Ich habe allerdings eine seit Jahren in Frankreich lebende Deutsche daraufhin angesprochen. Diese kann das Lob für das französische Gesundheitssystem in keiner Weise teilen.
     
  3. Lord Dragon

    Lord Dragon Wasserfall

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Ist dir auch bekannt, dass in Frankreich auch Selbstbeteiligungen gibt:

    • Arzthonorare: 30 Prozent
    • ambulante Behandlung in Krankenhaus: 25 Prozent
    • stationäre Krankenhausbehandlung: 20 Prozent
    • Arzneimittel: zwischen 35 und 100 Prozent (je nach Schwere der Krankheit)
    Dann geht bei uns hier überhaupt niemand zum Arzt, wenn man 30% der Arzthonorare selbst bezahlen muss.

    Sehr solidarisch ist das nicht.
     
  4. Lord Dragon

    Lord Dragon Wasserfall

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Das stimmt nicht. 10 EUR Praxisgebühr zahlt man nicht für Rezept, sondern weil der Arzt den Kontakt mit dem Patienten mit kassenärztlichen Vereinigung abrechnet.

    Wenn ein Privatpatient in die Praxis kommt und mit dem Arzt spricht, dann wird mindestens GOÄ Ziffer 1 "Beratung" abgerechnet. Das kostet 10,72 EUR. Rezept kostet nichts extra. Sollte Privatpatient dann ein Wiederholungsrezept holen ohne Gespräch mit dem Arzt, dann kostet das jedes Mal 3,15 EUR (GOÄ Ziffer 2). Aber meistens versucht der Arzt so viel wie möglich mit dem Patienten zu sprechen um Behandlung zu kontrollieren. Er kann ja dann jedes Mal min. 10,72 EUR abrechnen. Und meistens gibt es auch noch min. "Symptombezogene Untersuchung", die noch 10,72 EUR zusätzlich kostet.

    Gesetzlich Versicherter zahlt nur 10 EUR im Quartal und kann sich so viele Rezepte holen, wie viele er will. Das kostet nichts extra.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. März 2010
  5. cable-guy

    cable-guy Platin Member

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Gegen die Zusatzbeiträge sind aber ca. 90 Prozent der Franzosen extra versichert.
    Und Personen mit geringem Einkommen sind von Zuzahlungen befreit.
    (Ledige unter 530 Euro im Monat, verheiratet o.Ä. unter 800 Euro im Monat)
    Einen Überblick gibt es bei der AOK:
    AOK-Bundesverband - Politik - Europa - Gesundheitssystem in Frankreich
     
  6. Lord Dragon

    Lord Dragon Wasserfall

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Da steht, dass Personen mit geringem Einkommen keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen. Von der Zuzahlungsbefreiung steht da nichts.

    Ich sehe in dem französischen Gesundheitssystem keine Vorteile. Dort braucht man zwingend Zusatzversicherung. Wer kann schon 20% der Kosten für stationäre Behandlung selbst aufbringen?

    Außerdem gibt es in Frankreich Probleme mit Finanzierung (Praxisgebühr, Sondersteuer usw.) genau wie in Deutschland.
     
  7. cable-guy

    cable-guy Platin Member

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Steht weiter unten, bei "Franchises".
    "Unter anderem sind Kinder, Schwangere, Personen mit Anspruch auf die CMU und chronisch Kranke von der Franchise befreit."

    Das war aber früher auch schon so. Die Grenze der Befreiung lag damals bei etwas unter 6000 Euro Jahreseinkommen.
    Seit der "Franchises" ist sie sogar etwas höher. (6360 Euro)

    Ist aber eigentlich auch logisch. Wovon sollten Sozialhilfeempfänger denn die 30 Prozent Arzthonorar zahlen ?
    Das würde in Frankreich nicht gehen. Das gäbe eine Revolution...

    Ich finde das System gerechter als in Deutschland.
    Selbständige müssen in Deutschland immer einer Mindestbeitrag bezahlen,
    auch wenn sie nur wenig oder gar nichts verdienen.
    Ich kenne eine selbständige Friseurin die in manchen Monaten mehr KV Beitrag bezahlt als sie Gewinn hat.
     
  8. Lord Dragon

    Lord Dragon Wasserfall

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    AW: Staatliches Gesundheitssystem wie in Frankreich auch für Deutschland

    Ich verstehe unter "Franchises" zusätzliche Zahlungen, die sogar von Zusatzversicherungen nicht erstattet werden. Selbstbeteiligungssätze sind ja zusätzlich aufgeführt.

    Wo ist dieses System gerechter? Wenn man sogar mit dem Einkommen von 6300 EUR im Jahr keine Zuzahlungen leisten muss, dann kannst du mir vielleicht erklären, wie jemand mit Einkommen von z.B. 24000 EUR im Jahr 20% der stationäre Krankenhausbehandlung bezahlen soll? Bei kleineren Operationen könnte es vielleicht nocht gehen, aber z.B. bei Behandlungen gegen Krebs oder einer Herzoperation würden die Selbstbeteiligungen einen Arbeitnehmer komplett ruinieren.

    Zu der selbständigen Friseurin kann ich nur sagen, dass es an einer falschen Kalkulation liegt. Wenn man in seine Kosten Krankenkassenbeiträge und Altersvorsorge nicht einkalkuliert hat, dann ist es kein Wunder, dass man die Beiträge nicht zahlen kann. Wenn man solche Kosten nicht erwirtschaftet, dann sollte man überlegen, ob man sich einstellen lässt oder sich umorientiert. Es bringt nichts, wenn man als Selbständiger Jahre lang schuftet und nicht Mal Krankenversicherungsbeiträge zahlen kann und sich keine Altersvorsorge aufgebaut hat.