Hartz IV: Kein würdiges Leben möglich

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Ahja. Begründung?

Mal bitte eine konstruktive Antwort: Wie sollte es dort anders funktionieren?

Ein Rentner zeigt seinen Rentenausweis vor. Ein Behinderter einen Schwerbeschädigtenausweis. Ein Student seinen Studentenausweis. Ein Minderjähriger seinen Schüler- oder Personalausweis (soweit das Alter nicht offensichtlich ist).

Bei Arbeitslosen, die auch eine Ermäßigung erhalten möchten, soll der Mensch an der Kasse das aber erahnen, nur um seine Würde zu wahren? Oder wie, oder was?

Oder ein Blanko-Ausweis, auf dem draufsteht: "Ich darf Vergünstigungen erhalten, aber ich verrate nicht, warum!"?

Nö. Aber ich bekomme damit ja auch keinen Rabatt im Schwimmbad oder Museum.

Aber wenn ich etwas haben möchte, was einen Nachweis meiner Einkommens- und Vermögensverhältnisse erfordert, dann tu ich das -- sofern ich dem Anbieter dieser Leistung vertraue.

Gag

 

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Das ist der Punkt, der gesellschaftliche Punkt. Es ist nicht peinlich mehr Leistungen zu beziehen bzw. gar frech zu fordern, aber es ist peinlich bzw. unwürdig seinen Status an der Schwimmbadeintrittskasse darzulegen...

 

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Wer seine Würde davon abhängig macht, wie viel Geld er zur Verfügung hat, hat von Würde so wenig Ahnung, dass er diese eh nie verlieren kann.

Er hat sie sich durch diese Fokussierung auf das Materielle längst selbst genommen. Ganz verloren hat er sie auf der Couch vor dem TV der den ganzen Tag RTL2 zeigt.

Teilhaben kann man mit extrem wenig Geld an dieser Gesellschaft. Man kann sich in Initiativen engagieren, kann an Montagsdemos teilnehmen, kann an Parteilversammelungen teilnehmen, kann an Gewerkschaftsterminen teilnehmen, sich in der Kirche engagieren, Schulen helfen, z.B. als Lesereltern usw.

Irgendwie scheint es den Arbeitslosen aber nicht an Würde zu fehlen. Man hört, es werden nur die wenigsten dort gesehen.

 

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Ganz einfach, mit dem Regelsatz kannst Du kaum an einem gesellschaftlichem Leben teilnehmen. Alles was man mit Freunden etc. macht, Kneipe, Essen gehen, Kino, Theater ist nicht möglich.

Der Regelsatz ermöglicht Dir ein Überleben in einfachsten Verhältnissen. Mehr ist es eben nicht. Ich will das jetzt auch nicht bewerten, nur es ist es eben kein würdiges Leben.

 

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Entzückend.

 

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An deiner Schule würde dies auf breite Akzeptanz der Elternschaft stoßen?

 

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Ja, wir machen das und nehmen diese Eltern auch schon mal zu Ausflügen mit. Man kann teilnehmen an dieser Gesellschaft. Man muss eben teilnehmen.

 

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Skandalös. Schließlich heißt doch Solidarität, dass man nur die Hand aufhält.

 

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Kumpels ist so ein oftmals falschverstandenes Wort!
Ich habe Kumpels die laden mich auch mal ein, wenn ich keine Kohle habe und die würden nie lästern, falls ich mir nur ein Wasser den Abend über bestelle.
Ob die das auch zehn bis zwanzig Jahre lang machen weiß ich nicht.

 

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Dann scheinst du komische Freunde zu haben, mit denen man offensichtlich ausschließlich etwas unternehmen kann, wenn man dabei konsumiert und offensichtlich teure Dienstleistungen in Anspruch nimmt.

Obwohl ich nicht wirklich über Finanznot klagen kann, treffe ich mich mit meinen Freunden regelmäßig an völlig kostenfreien Orten und verbringe mit kostenlosen Freizeitaktivitäten meine durchaus kostbare Zeit mit ihnen. Sei es zum Sport draußen oder zum Zusammensitzen, Speiel, Reden, DVD-Gucken, usw. bei einem von uns.

Wir veranstalten auch gerne mal 'nen Cocktail-Abend daheim, weil ich 8 Euro für einen miserablen Mai-Tai in den Lokalen hier einfach unverschämt finde. Da bringt dann jeder was mit oder einer kauft ein und teilt den Betrag auf.
Gleiches gilt für gemeinsames Kochen -- das macht zudem viel mehr Spaß, als sich in irgendein Restaurant zu setzen.

Deine Phantasielosigkeit, was konsumfreie oder zumindest konsumarme Freizeitbeschäftigungen mit und ohne Gesellschaft betrifft, erschreckt mich.

Gag