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FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Discone, 8. August 2008.

  1. Discone

    Discone Institution

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    Neue Steckdosenstromkreise im Laienbereich müssen ab 1.02.2009
    zusätzlich mit einem FI-Schutzschalter ausgestattet werden

    Von Baumärkten wird zwar immer wieder suggeriert, dass "Jeder" kleinere Elektromontagen selbst ausführen kann,
    aber die Vorschriften dürften den meisten Laien (teilweise auch wenigen Fachleuten) nicht bekannt sein.
    Für Steckdosen in Bade- und Duschräumen ist ja schon längere Zeit der FI-Schutzschalter vorgeschrieben.

    Elektrische Arbeiten dürfen nur Fachkräfte durchführen, aber praktisch machen das leider auch viele Laien.

    Da ich für diesen Beitrag im Forum keinen richtig geeigneten Ort gefunden habe
    (Im Forum wurde auch schon mal über die fachgerechte Antennenerdung diskutiert),
    erstelle ich hier im Small Talk diesen neuen Beitrag.

    Ab 01.06.2007 ist die DIN VDE 0100-410 (0100-410):2007-06 gültig,
    ab 01.02.2009 sind die nachfolgenden Änderungen verbindlich.

    Auszüge aus der aktuellen VDE 0100 Teil 410:
    ====================================================================

    Seite 3 => (Änderungen zur vorherigen Norm) => h):
    Zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzschalter (RCDs)
    mit einem Bemessungsdifferenzstrom, der 30 mA nicht überschreitet,
    für Steckdosenstromkreise im Laienbereich und für Endstromkreise im Außenbereich.

    Seite 14, Ziff. 411.3.3 und Seite 15 =>
    Zur Erfüllung dieser Anforderungen empfiehlt sich der Einsatz einer
    netzspannungsunabhängigen Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit
    eingebautem Überstromschutz (FI/LS Schalter) nach DIN EN 61009-2-1
    (VDE 0664-21) in jedem Endstromkreis. Diese Schutzeinrichtungen
    ermöglichen Personen-, Brand- und Leitungsschutz in einem Gerät.

    Anmerkung:
    Durch die Zuordnung zu jedem Endstromkreis werden unerwünschte Abschaltungen
    fehlerfreier Stromkreise, hervorgerufen durch Aufsummierung betriebsbedingter
    Ableitströme oder durch transiente Stromimpulse bei Schalthandlungen, vermieden.

    ====================================================================

    Wie immer im Leben "alle Dinge haben zwei Seiten"; der Nachteil ist die größere Wahrscheinlichkeit,
    dass ein Kühlgerät nach unerwünschter Abschaltung dann längere Zeit ausfallen kann.

    Für alte Elektro-Installationen gilt ein Bestandsschutz, dort müssen keine Änderungen erfolgen, aber bei umfangreicher Erneuerung, und bei zusätzlichen (neuen) Stromkreisen, sowie bei Neubauten
    ist die VDE 0100-410 von 2007 (ab 1.02.2009) dann zu beachten.

    Gruß
    Discone
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. August 2008
  2. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Sollte eigentlich jeder Elektroniker der vor kurzem ausgebildet wurde schon gelernt haben.

    Bei meiner Ausbildung ging es sogar soweit das Badezimmer und Kühlgeräte eigene RCDs bekommen haben.
     
  3. Discone

    Discone Institution

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    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Sebastian2: Sollte eigentlich jeder Elektroniker der vor kurzem ausgebildet wurde schon gelernt haben.
    Bei meiner Ausbildung ging es sogar soweit das Badezimmer und Kühlgeräte eigene RCDs bekommen haben.

    Für Fachleute mit aktuellem Wissensstand ist die Info ja auch nicht vorgesehen, bisher ist der FI Schutzschalter für allgemein im Wohnbereich befindliche Steckdosen (keine feuchten Bereiche) noch keine Pflicht. Hier im Forum gibt es bestimmt auch Laien und Hobby-Elektriker, für diese Personen ist der Bericht gedacht.

    Discone
     
  4. TV_WW

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    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Wie ist denn dieser sog. Laienbereich definiert?

    Die Vorschrift RCDs bei den Steckdosen-Stromkreisen von Badezimmern zu verwenden gibt es meines Wissens nach schon länger.

    Kühlschränke und dergleichen sollten an einen Stromkreis mit einem unempfindlicheren RCD (300 mA oder 500 mA) angeschlossen werden, da empfindlichere RCDs oft auch bei Gewittern auslösen und dann die Gefahr besteht dass die Lebensmittel (ohne Kühlung) verderben. Da diese Geräte i.d.R. schutzgeerdet sind ist ein empfindlicher RCD
    (30 mA) nicht zwangsläufig notwendig.
    So habe ich das mal gelernt.
     
  5. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Überall dort wo der Laie ein Gerät "einstecken" kann.

    Richtig aber imho kann man auch einen einzigen für die ganze wohnung installieren.

    @Discone
    Laien und Hobby-Elektriker haben an einer Installation nichts zu suchen... (Meine Meinung)

    Und diejenigen die ausgebildet wurden sollten eigentlich regelmäßig informiert werden.
     
  6. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Also folglich: Alle Steckdosenstromkreise.

    Macht aber nicht unbedingt Sinn, meiner Meinung nach. Zumindest sollte es getrennte RCDs für Licht- und Steckdosenstromkreise geben. Denn sonst kann man im Fall der Fälle in der ganzen Wohnung im Dunkeln sitzen.

    Da müsste man im Prinzip schon die Grenzen irgendwo festlegen.
    Darf man als Hobby-Elektriker z.B. keine Lampe mehr selbst anschließen und muß gleich den Fachmann rufen?
     
  7. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Naja das ist natürlich etwas anderes...

    Nur braucht er dazu ja nicht die neuesten Normen zur Installation eines RCDs wissen :D
     
  8. Discone

    Discone Institution

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    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Antwort:
    Man darf als Hobby-Elektriker auch keine Lampe anschließen !
    "Aber machen tun´s doch viele; manchmal auch so gut wie eine Fachkraft"

    Gut, das hier die Diskussion mal losgeht, das war auch Sinn und Zweck von diesem Titel.

    Ein Hobby-Elektriker und ein Laie darf keine Arbeiten im Bereich der Elektrotechnik ausführen, weder eine Lampe anschließen, noch ein Gerät reparieren, so sind die Regeln. Das die Sache in der Praxis anders aussieht, wissen wir alle. Die einen trauen sich mehr zu, andere weniger, manchmal installieren unbefugte Hobby-Elektriker eine ganze Wohnung.

    Zitat von Sebastian2:
    @Discone
    Laien und Hobby-Elektriker haben an einer Installation nichts zu suchen... (Meine Meinung)

    Um das hier mal klar zu stellen: Das ist auch meine Meinung !

    TV_WW:
    Kühlschränke und dergleichen sollten an einen Stromkreis mit einem unempfindlicheren RCD (300 mA oder 500 mA) angeschlossen werden, da empfindlichere RCDs oft auch bei Gewittern auslösen und dann die Gefahr besteht dass die Lebensmittel (ohne Kühlung) verderben. Da diese Geräte i.d.R. schutzgeerdet sind ist ein empfindlicher RCD (30 mA) nicht zwangsläufig notwendig. So habe ich das mal gelernt.

    => oh oh ! => so war das noch nie geregelt!

    Im Eröffnungs-Beitrag habe ich ja Passagen der VDE-Bestimmung exakt wieder gegeben => Steckdosenstromkreise im Laienbereich sind dann alle Steckdosen in einem Gebäude (für die Frau, Kinder und Besuch, also für Laien zugänglich). PS: Es gibt natürlich auch Fachfrauen

    Auch die Spezifikation des RCD wird genannt 30 mA Differenzfehlerstrom darf nicht überschritten werden (also nicht 300 mA oder 500 mA).
    Und die Schutzerdung des Gerätes ist noch ein zusätzlicher Schutz, die zukünftige Forderung alle Steckdosen mit RCD zu schützen, wird mit einem geerdeten Gerät der Schutzklasse 1 nicht aufgehoben !
    Selbstverständlich kann man dann mehrere Stromkreise, oder die ganze Wohnung mit einem RCD schützen, aber die möglichen Folgen und Nachteile werden ja in der Anmerkung erläutert (VDE 0100-410).

    Meine Bedenken bezüglich Kühlgeräte hätte ich besser weggelassen, damit wollte ich die neuen Forderungen zum RCD für alle Steckdosen nicht in Frage stellen. Eine unerwünschte Abschaltung kommt sehr selten vor, bei wenigen Steckdosen an einem RCD, die Sicherheitsvorteile der neuen Regelung überwiegen klar.

    Discone
    ;)

    So, in nächster Zeit kann ich mich hier nicht mehr beteiligen, ich fahre morgen in den Urlaub :D , aber vielleicht kann ich dort in einem Internet-Cafe mal hier reinschauen, was zu diesem Thema noch alles geschrieben wird.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. August 2008
  9. powerplay

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    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Also ich lerne grade Elektroniker Fachbereich Energie- und Gebäudetechnik, mir wurde dazu folgendes Mitgeteilt:

    Also generell sind ab 1.2. alle Steckdosenstromkreise im Laienbereich abzusichern.

    Laie wurde so definiert das die Bezeichnung auf jeden zutrifft, der keine Ausbildung im Elektrotechnischen Bereich hat.

    Desweiteren soll jeder Endstromkreis durch FI abgesichert werden.

    Das heißt Dinge wie Hauptschalter wird weggelassen und wir nehmen dann nen 63A FI sollten vermieden werden.

    Es wird inzwischen vereinzelnt praktiziert, einfach nach dem Hauptschalter 3FI-Schutzschalter zu setzen um jede Phase einzeln abzusichern.

    Es werden aber wohl hauptsächlich demnächst einfach Automaten vebaut werden, wo Ein FI-Schutzschalter bereits integriert ist.
     
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: FI-Schutzschalter für Steckdosenstromkreise im Laienbereich

    Zwischen Lampe anschließen und Gerät reparieren würde ich doch noch einen kleinen Unterschied machen.
    Um eine Lampe anzuschließen muss man auch lediglich die Adern mit der jeweils gleichen Farbe verbinden. So schwer ist da nun auch wieder nicht. Das könnte mein achtjähriger Neffe.

    Vollkommen richtig. Es war bis jetzt nur geregelt dass ein FI-Schutzschalter (RCD) dort zwingend eingebaut wird wo Menschen, Wasser und el. Strom aufeinander treffen können, also z.B. im Badezimmer und im Freien. Bei allen anderen Stromkreisen hat i.d.R. das EVU eigene Bestimmungen festgelegt ob und wann ein FI-Schutzschalter (RCD) notwendig ist.
    Das galt wohlgemerkt nur für Neuinstallationen. Es existieren sicherlich noch ältere Elektroinstallationen ganz ohne RCDs. Es gibt sogar noch ganz alte Hausinstallationen mit (klassischer) Nullung, ohne extra Schutzleiter.

    Doch, es gibt auch RCDs mit 300 mA Auslösestrom. Modelle mit 500 mA gab es auch mal, neuerdings wohl nicht mehr.
    RCDs mit 300 mA werden (wurden?) überwiegend zum Brandschutz eingesetzt, nicht zum Personenschutz. Es gibt auch noch empfindlichere RCDs mit nur 10 mA.
    Das Problem der empfindlichen RCDs ist dass diese häufig beim Einschalten von größeren Motoren – meist in Kombination mit geerdeten Metallgehäusen – unbeabsichtigt auslösen (kapazitiv bedingte Ableitströme gegen Erde). Deswegen wurden dort unempfindlichere RCDs eingebaut.

    Natürlich nicht! Nur können best. Maschinen an 30 mA RCDs halt nicht betrieben werden. Das können Maschinen für Heimwerker sein, wie z.B. Kompressoren.

    Die neuen verbindlichen Richtlinien machen die älteren Empfehlungen natürlich obsolet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. August 2008