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Fachkräftemangel ? Selbst ausbilden, statt jammern ! Arbeiten statt Unternehmertum !

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von dieweltist, 20. August 2007.

  1. dieweltist

    dieweltist Senior Member

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    Ich fasse es nicht; wie kann die Gesellschaft nur so verblöden, dass man noch an so einem Unsinn festhält, Leute durch staatliche Maßnahmen ausbilden zu wollen. Besitzer von Produktionsmitteln bzw. Arbeitgeber verkommen quasi zu Unternehmern, wenn die Gesellschaft ihnen lehrt, einfach nur darauf zu warten, dass sie schön und überaus bequem jeweils perfekt Ausgebildete einstellen können, wie quasi im Schlaraffenland den Leuten gebratene Tauben in den Mund flattern.

    Und wenn mal Fachkräfte fehlen, dann wird nach dem Staat gerufen, dass er was unternehmen soll. Aber das ist grundsätzlich nicht der richtige Weg. Es ist grundsätzlich nicht gut, wenn Arbeitgeber quasi zu 'Unternehmern' verkommen. Stattdessen sollten auch Unternehmer Arbeiter sein.

    Wenn so ein 'Unternehmer' also keine schon fertig perfekt ausgebildeten Kräfte bekommen kann, sollte er einfach mal darüber nachdenken, was er überhaupt von der Gesellschaft bzw. von der Politik erwartet, dass er nach ausgebildeten Fachkräften schreit.

    Soll er sie doch bspw. selbst ausbilden; so einfach ist das. Das würde aber entweder Arbeit machen, wenn er selbst den Angestellten die benötigten Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln müsste; oder es würde ihm finanzielle Mittel kosten, wenn er jeweils die Ausbildung bezahlen müsste.

    Ein kleines Problem könnte es geben; nämlich, wenn jeweils frisch Ausgebildete einfach kündigen, nachdem sie vom Arbeitgeber ausgebildet wurden. Dieses Problem könnte man umgehen, indem der Arbeitgeber mit einem höheren Verdienst lockt, falls der Angestellte vorher einen entsprechenden Vertrag mit ihm abschließt, dass er für mindestens 10 Jahre bei diesem Arbeitgeber berufstätig sein muss; andernfalls müsste er die Ausbildungsgebühren (ggf. anteilmäßig) ersetzen.

    Eine andere Möglichkeit wäre es, dass der Arbeitgeber einfach das Risiko eingeht, dass von ihm Ausgebildete kündigen. Andere Arbeitgeber haben dieses Problem auch, dass ihnen von ihnen Ausgebildete davonlaufen. Statistisch würde es sich ausgleichen, sodass letztlich dieses Problem eigentlich nicht mehr existieren würde. Nebenbei hätte das den positiven Nebeneffekt, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer besser behandeln würden.

    Unsere Gesellschaft leidet unter einem Ausbildungswahn. Anstatt, dass jeweils nur wichtiges Wissen vermittelt wird, wird aufgrund fehlender Konkurrenz im Ausbildungswesen oftmals viel mehr Wissen vermittelt, als der jeweilige Angestellte an seinem Arbeitsplatz tatsächlich braucht. Wenn aber Arbeitgeber ihre Angestellten selbst ausbilden müssten, würden sie ihnen jeweils nur das wirklich notwendige Wissen vermitteln.

    Auch die Art und Weise, wie Wissen vermittelt wird, ist oftmals sehr uneffektiv. Anstatt dass jeweils die am wenigsten kostenträchtigste Methode verwendet wird, wird eben einfach drauflos unterrichtet, indem bspw. ein Lehrer vor einer Schulklasse den Lehrstoff vermittelt. Oft gibt es aber sehr viel weniger kostenaufwendigere Methoden, indem bspw. im Fernstudium Lehrstoff vermittelt wird und dabei entsprechende Medien, z.B. Bücher, CDs, zum Einsatz kommen könnten.

    Die Gesellschaft hat offensichtlich noch nicht bemerkt, dass die Menschheit sich nicht mehr im Zustand wie bei Urvölkern bzw. Eingeborenen befindet. Dort ist tatsächlich nur das althergebrachte Lehrer-Schüler-Modell möglich, indem sich die Schüler wissbegierig um einen Lehrer scharen.

    Wo sich aber politisch nichts tut und weiterhin ausgebildet wird, ohne dass danach gefragt werden muss, was für Wissen jeweils an welchem Arbeitsplatz nötig ist, braucht man sich nicht wundern, wenn es keine Lehranstalt nötig hat, bzw. es oft auch nicht möglich ist, dass zum einen nur wichtiges Wissen vermittelt wird; und dass zum anderen Lehreinrichtungen es nicht nötig haben, auf möglichst kostensparende Weise Lehrstoff zu vermitteln.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. August 2007
  2. Dixie

    Dixie Gold Member

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    AW: Fachkräftemangel ? Selbst ausbilden, statt jammern ! Arbeiten statt Unternehmertu

    Es gibt keinen Fachkräftemangel und hat ihn nie gegeben.

    Richtig ist: Wir schicken jedes Jahr Tausende von Hochschulabsolventen (auch technischer (!) Studiengänge) direkt vom Examen in die Arbeitslosigkeit.

    Nein, es sind nicht nur die 60jährigen Ingenieure, die keine Arbeit mehr finden, sondern vor allem auch die jungen Hochschulabgänger.

    Und warum? Weil die Unternehmen folgende Anforderungen stellen:
    - mindestens fünf, besser zehn Jahre Berufserfahrung,
    - maximal 25 Jahre alt,
    - maximal 8-9 Semester studiert,
    - davon mindestens 5 Semester im Ausland,
    - mindestens 10 Praktika bei verschiedenen Unternehmen,
    - mehrere Fremdsprachen rückwärts.

    Was ist mit denen, die "einfach nur ein abgeschlossenes Unistudium" ohne Besonderheiten haben? Das wären bestens ausgebildete Fachkräfte. Wir haben sie! Massenhaft! Zu Tausenden, zu Zigtausenden.

    Wir haben Tausende von jungen Dipl.-Ing., Dipl.-Phys., Dipl.-Math., Dipl.-Chem. usw., die nicht älter als 30-35 Jahre sind und auf der Straße stehen, weil sie "nur ein bestandenes Unistudium ohne Extras" haben. Oft melden sie sich mangels Ansprüchen und aus Scham ("Als Akademiker macht man das nicht!" sagen die Eltern ...) nicht einmal arbeitslos.

    Und was macht die freie Wirtschaft mit ihnen? Sie ignoriert diese Leute, als würden sie gar nicht existieren, und fordert statt dessen noch mehr "Fachkräfte" aus dem Ausland an.

    Es ist zum *zensiert*.
     
  3. #67

    #67 Guest

    AW: Fachkräftemangel ? Selbst ausbilden, statt jammern ! Arbeiten statt Unternehmertu

    Du hast im Anforderungsprofil etwas vergessen:
    - bringt noch Geld mit.
     
  4. NURadio

    NURadio Gold Member

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    AW: Fachkräftemangel ? Selbst ausbilden, statt jammern ! Arbeiten statt Unternehmertu

    Und hohe Flexibilität, keine Familie und am besten auch keine in Planung bis zum vorgesehenen Verfallsdatum bzw. Austrittsalter zwischen 40-45 Jahren.
     
  5. AW: Fachkräftemangel ? Selbst ausbilden, statt jammern ! Arbeiten statt Unternehmertu


    Das ist natürlich Wunschdenken und liest sich auch so aus den Stellenanzeigen. ABER: Jeder Personalchef weiß, das es das nicht gibt. ;)
     
  6. tvfreund

    tvfreund Senior Member

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    AW: Fachkräftemangel ? Selbst ausbilden, statt jammern ! Arbeiten statt Unternehmertu

    Wunschdenken ? Natürlich sucht kein Personaler eine "eierlegende Wollmilchsau". Aber auch meiner Meinung nach ist der vielbeschworene "Fachkräftemangel" nicht so wirklich nachvollziehbar.

    Vieles hat natürlich auch mit Planung zu tun. Angesichts der Studiendauer und angesichts der Empfehlung für gewisse Studienfächer ist es absehbar, dass es bei gewissen Berufen immer wieder einen "Überhang" gibt. Andererseits ist aber beispielsweise nicht einsehbar, warum in einem Bundesland Lehrerstellen nicht besetzt werden können, weil keine Kandidaten vorhanden sind, während im anderen Bundesland massenweise ausgebildete Lehrer "auf der Strasse landen". ( "Ein Dreifach Hoch auf den Föderalismus" )

    Wie sieht es denn beispielsweise bei den "Spezialisten" in der IT aus. Zeitweise wurde von der BA jeder Hinz und Kunz, der umgeschult wurde, auf einen IT-Kurs geschickt. Die Ausbildungsfirmen wetteiferten damit, die mehr oder weniger motivierten Teilnehmer durch die Kurse und Prüfungen zu bringen und brachten damit den Ruf der entsprechenden Fortbildungen dermaßen in Verruf, dass dies auch der letzte Personalchef irgendwann spitzbekommen musste.