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GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

Dieses Thema im Forum "Computer & Co." wurde erstellt von DerKomiker, 7. August 2007.

  1. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Ich finde dass man die Vererbung von immateriellen und materiellen Dingen nicht vergleichen kann.
    Ausserdem kann ein Künstler seine Rechte zu Lebzeiten in materielle Werte umwandeln und diese vererben wenn er/sie es für richtig hält.
     
  2. Monte

    Monte Talk-König

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Es geht hier um Tantiemen. Und die sind in der Konsequenz sehr materiell.

    Was sind Tantiemen denn anderes?
     
  3. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Es muss ja nun nicht alles in einer Pflicht enden.

    Ein solches Modell (ist immer mal wieder als Kulturflat im Gespräch) halte ich auch für schwer durchsetzbar. Allerdings wäre es sicher möglich Modelle zu schaffen, bei denen man für einen Obolus an die GEMA beliebige Quellen anzapfen darf.

    Bei einem Pflichtmodell wäre die Frage wie man das durchsetzen will. Wie soll berechnet werden? Nach Art des Internetzugagns, wo noch nichtmal jeder einen hat? Nach Geschwindigkeit, wie schnell man also an die Musik drankommt? Oder wieder alle pauschal über einen Kamm scheren?

    Das beste wäre bei genauer Überlegung beide Modelle zu kombinieren. Einerseits bleiben für die, die sich CDs kopieren lassen die Abgaben auf die Rohlinge, andere, die mehr wollen, können sich dann eben an Modell Nummer 2 beteiligen.

    Das wäre dann ähnlich einer Flat bei Napster und Co. - nur eben mit freier Auswahl, wenn es um's Format und die Quelle geht.
    Da hast du schon recht, mit gutem Equipment merkt man da kaum einen Unterschied. Allerdings erübrigt sich das, weil du ja generell für die Möglichkeit des Kopierens bezahlst. Da brauche ich nicht groß nachdenken ob ich analog oder lieber 1:1 kopiere, da die meisten Laufwerke, wie du ja schon schriebst, nichteinmal empfindlich auf diesen Schutz reagieren.

    - Da man auf der einen Seite die Privatkopie befürwortet, wäre ein Kopierschutz völlig unnötig. - Andererseits beruft man sich auch auf das Grundgesetz, welches den Schutz (sei es bei Audio-CDs oder durch DRM) eines Werkes zugesteht.

    Bei der Diskussion um Musik-CDs sollte man aber nicht die DVD vergessen. Hier ist Macrovision als Kopierschutz sehr wohl ein wirksamer Schutz, sodass dir eine analoge Kopie meist wenig Nutzen bringt.

    Bei all der Diskusion hier würde mich einfach mal interessieren, was passieren täte, wenn man sich bei der GEMA einfach als Friseur oder Verein anmeldet. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. August 2007
  4. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Ich bin nicht dagegen dass dem Künstler Tantiemen zustehen, ganz im Gegenteil, ich bin allerdings der Ansicht dass die Zeitspanne von 70 Jahren zu lange ist vergleicht man das mal mit der Patentlage in der Wirtschaft.
    Viele Patente laufen nur max. 20 Jahre lang und da wurde oft viel mehr Geld hineininvestiert als in die Produktion von div. Musikstücken.
    Die Rechte von 30 Jahren sollten dem Künstler daher ausreichen genügend materielle Werte daraus zu erhalten und diese kann er dann auch vererben.
     
  5. Monte

    Monte Talk-König

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf


    Dann greife ich den Vergleich mal auf:
    Gerade in der Technik gibt es eine so rasante Entwicklung, das viele Patente nach 20 Jahren gar nicht mehr gefragt sein dürften, weil es inzwischen bessere Möglichkeiten gibt oder die Technologie veraltet oder einiges weiter entwickelt wurde.
    Bei Kunstwerken ist das anders. Sie sind sozusagen in einem Endzustand, fertig und einfach rezipierbar.

    Was nun den Vergleich betrifft, daß in ein Patent viel mehr, wie du schreibst "hineininvestiert" wurde, so ist das eine gewagte Behauptung. Ein technisches Patent kann vielleicht durch Forschung oder Tüftelei erworben werden, also auch andere können eine bestimmte Idee haben.
    Ein Musikstück, ein Text usw. ist aber immer etwas völlig einmaliges, d.h., es kann nicht durch Überlegung, Forschung von einem anderen hervorgebracht werden. Die IX. Sinfonie von Beethoven konnte eben nicht von Wagner komponiert werden, da so viel individuelles darin liegt.

    Ich kann sogar das Gegenteil deiner Behauptung formulieren: Ein Texter oder Komponist hat keinerlei Gewissheit, ob mit seinem "Produkt" überhaupt materielle Werte zu erzielen sind. Er geht also kein großes Risiko ein. Ein Autor schreibt vielleicht, drei, vier oder fünf Jahre an einem Roman. Das ist auch eine riesige Investition an Zeit und Kraft. Wer will deren Preis nun bemessen?

    Manche künstlerischen Dinge werden erst sehr viel später wertvoll, weil deren Schöpfer eben ihrer Zeit weit voraus waren.
     
  6. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Ich dachte das macht der Verlag der ihn kauft. Für den Künstler und den, der das Buch gut findet, kann das ja durchaus einen unschätzbaren Wert haben, für den Verlag, der damit Profit generieren will, sieht es dann anders aus.

    Das das Buch evtl. mal einen großen Wert erlangt kann man vorher ja schlecht vorraussehen.
     
  7. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    In einigen Fällen mag das zutreffen, bei den meisten Sachen würde ich aber sagen: Nein, viele Sachen sind auch 20 Jahre nach der Patentierung noch gefragt.

    Das mag schon sein, aber welcher Prozentsatz der heute produzierten Musik fällt unter die Kategorie "Kunstwerk"? Ein Großteil der heute produzierten Werke ist doch in ein paar Jahren bereits wieder vollkommen uninteressant welche die Werke nur dem momentanen Zeitgeist entsprechen und keine zeitlosen Werke sind.

    Ich glaube Du idealisierst die Leistung von Musikern ein wenig zu stark. Ich glaube dass Du den Wert von technischen Erfindungen dagegen deutlich unterschätzt. Auch technische Erfindungen kommen ohne Kreativität nicht aus, insofern halte ich den Unterschied für weniger gravierend als Du.

    Das ist bei vielen technischen Erfindungen auch nicht anders; oder glaubst Du dass immer nur neue Dinge entwickelt werden die auch gerade jetzt gebraucht werden.

    Von dieser Sorte gibt es auch Erfindungen technischer Art.

    Summa Summarum: Die Unterschiede zwischen künstlerischen und technischnen Schöpfungen halte ich für wesentlich geringer, trotzdem gibt es einen ziemlichen Unterschied in der Schutzfrist. Stellt sich nur die Frage: Warum?
     
  8. Monte

    Monte Talk-König

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Aha. Meine rhetorische Frage bezog sich auf einen Vergleich zwischen einen Patent und einem Werk eines Geistesschaffenden. Deine Antwort hilft da nun auch nicht weiter.
     
  9. Monte

    Monte Talk-König

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Kann sein, ich weiß es nicht. Dennoch ist bei Patenten eine so einfach Kopie wie z.B. bei einer CD nicht möglich. Das ist doch der entscheidende Unterschied.
    Das mag sein. Deshalb kann man doch dennoch das Urheberrecht so gestalten, wie es jetzt ist. Wenn entsprechende Werke in zwanzig Jahren völlig uninteressant sind, dann hat ja ohnehin kein Erbe etwas davon.

    Ich idealisiere nichts, zumal ich nicht explizit von Musik, sondern eben auch vom geschriebenen Wort sprach. Ein Roman und auch eine Sinfonie können jedoch niemals von anderen erdacht werden. Ein Motor jedoch kann, wenn die Zeit dafür reif ist, von vielen erdacht, sprich konstruiert werden. Deshalb kommt es bei einem Patent ja auch auf Geschwindigkeit an. Bei Werken von Geistesschaffenden ist das eher selten der Fall.
    Das ändert aber nichts an den Unterschieden.

    Nix summa summarum. Die Unterschiede lassen sich nicht kleinreden, auch wenn du das versuchst.
     
  10. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

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    AW: GEMA & Co halten mal wieder die Hand auf

    Patent, einmal entrichtet fertig. Der Wert des Produktes wird in der Marktwirtschaft durch die Nachfrage bestimmt. Wenn das Produkt unterwegs massenhaft vom LKW fällt, hat der Produzent irgenwann das Nachsehen, da er, um wieder Gewinn zu machen, eben die Preise zwangsläufig anheben muss. Einen Zwangsfond gibt es hier ja nicht.

    Das Urheberrecht schützt das Werk vor Veränderung (ein Patent auf das geistige Eigentum also) und dem sog. "geistigen Diebstahl". Auch hier wird - rein marktwirtschaftlich betrachtet - der (materielle) Wert durch die Nachfrage bestimmt. Wird hier freiweg das Buch oder die CD geklaut, bekommt man aber immernoch etwas Geld ausgeschüttet, je mehr verkauft wird, desto höher.

    Wie hoch der schöpferische Wert allerdings ist, liegt sicher im Ermessen eines jeden einzelnen, der entweder etwas damit anfangen kann oder eben nicht. Da fragt der Verleger, welcher das Werk abdruckt und dafür abkassiert, auch nicht nach. Für ihn ist der einzig richtige Wert ebenfalls der Gewinn.

    Worin liegt da nun der Unterschied? Beides ist grundsätzlich erst mal zum Schutz da. Bei einem bezahle ich beim Einkauf an der Supermarktkasse. Dann bezahle ich aber auch nur den Hersteller. Beim anderen bezahle ich auf immer mehr Produkte für theoretische Belange extra und wer oben in den Charts steht, kasseirt kräftig ab, obwohl ich vielleicht andere Werke bevorzuge.

    Ob und inwieweit ich jamanden seine Werke hoch anerkenne, möchte ich doch in Form von Kauf seines Werkes oder Besuch seiner Konzerte (was heute auch verdammt teuer geworden ist) z.B. wie an der Supermarktkasse selber entscheiden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2007