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Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

Dieses Thema im Forum "HD+, Diveo, Freenet TV + weitere Anbieter via Sat" wurde erstellt von LoreenMcKenn, 12. Juli 2007.

  1. manuma1

    manuma1 Guest

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    In dem man mit PREMIERE verhandelt hätte, um eine Sublizenz zu bekommen. Evtl. wäre da etwas gegangen, wenn auch die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch gelegen hätte. Ansonsten hätte ich erst einmal ein solides Rahmenprogramm bestehend aus Sport, Dokus, Filme aufgebaut und hätte mich dann langsam an die Buli herangewagt. Das Konzept, einen Pay-TV Sportsender zu gründen, war falsch.
     
  2. Smeeth

    Smeeth Junior Member

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Ich denke, dass in einem fußballverrückten Land durchaus Bedarf ist für einen Fußballsender.
     
  3. manuma1

    manuma1 Guest

    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Ja, es besteht zwar Bedarf an einem Fußballsender, aber der Bundesbürger möchte dafür nichts extra bezahlen.
     
  4. manuma1

    manuma1 Guest

    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Im Übrigen wäre ein Follow-Your-Team Ticket sehr nah am Fan gewesen. Man siehnt nur dass, was man auch wirklich sehen möchte.
     
  5. Franky-Boy

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    So, jetzt habe ich etwas Zeit, diese schwierige Frage ausführlicher zu beantworten:

    1. Verschiedene Preise je nach Wohnort inkl. Sat-Strafgebühr

    Eines der größten Probleme war, dass UM/arena versucht hat, einerseits eine Konkurrenzplattform zu Premiere aufzubauen, gleichzeitig aber auch versucht hat, durch eine höchst unfaire Preisgestaltung das eigene Kabelnetz zu stärken. Frühbucherpreise gab es nur für Kabelkunden in zwei Bundesländern, Triple-Play Kunden zahlten teilweise nur 2 €, während Sat-Kunden den vollen Preis von 20 € berappen durften. Dies führte dazu, dass sich viele Kunden ungerecht behandelt gefühlt haben, da der Eindruck entstanden ist, für das Produkt zu viel zu zahlen. Wesentlich effektiver wäre es gewesen, einen einheitlichen Preis von 20 € für alle Empfangsarten einzuführen und ggf. nur einen Preisnachlass bei einem 24 Monatsvertrag zu gewähren. Mit einer bundeseinheitlichen Werbekampagne hätte man einen besseren Start erwischt, anstelle schon vor der ersten Sendeminute als verhasste Kabelklitsche abgestempelt zu werden.

    2. Neue Receiver notwendig, Wirrwarr um Kabel- und Sat-Verbreitung.

    Anstelle auf Konfrontation zu Premiere zu gehen und es sich aufgrund unverschämter Forderungen an KD und andere Kabelgesellschaften (Garantiesummen für Einspeisung) mit diesen zu verscherzen, hätte man konsequent eine Verhandlungsposition auf Augenhöhe suchen müssen, anstelle auf hohem Ross in die Verhandlungen einzusteigen. Der Aufbau einer eigenen Sat-Plattform mit dem Zwang, sich neue Receiver zu kaufen, war teuer und zu umständlich.

    3. Reiner Bundesliga-Sender ohne Championsleague und andere attraktive Programme.

    Ein weiteres Hauptproblem war, dass arena nur die Bundesliga angeboten hat und einige wenige Spiele anderer europäischer Ligen. Von einem kompletten Fussballpaket inkl. Championsleague und aller ausländischer Topligen war keine Spur zu sehen, geschweige von anderen Programminhalten. Wenn man schon das Risiko eingeht, einen reinen Bundesliga-Sender aufzuziehen, ohne alternative Inhalte bieten zu können (aktuelle Spielfilme, Serien etc.), dann hätte man zumindest alles daransetzen sollen, als einziger Sender den kompletten Fussball inkl. Championsleague anbieten zu können. Dies wurde versäumt, stattdessen hat man relativ uninteressante Sportrechte gekauft und nur Bruchstücke europäischer Topligen gezeigt; und das auch noch "relive".

    4. Tividi-Sender via Sat kastriert und teilweise abgeschaltet.

    Grundsätzlich war die Idee gut, bisher im Sat-Bereich nicht vertretene Sender im Rahmen des tividi-Paketes anzubieten. Doch auch hier wurde mal wieder nur halbherzig gehandelt: Senderabschaltungen während der Bundesliga, Kanalteilung einiger Sender und ein zu geringes Senderangebot sind ein absolutes "No-Go" und haben viele Kunden abgeschreckt, arena inkl. der Zusatzkanäle zu buchen.

    5. Sportschau weiterhin um 18:30 Uhr.

    Mit einer Sportschau um 18.30 Uhr kann man, unabhängig vom Preis, keine 6 Millionen und auch keine 2 Millionen Kunden auf seine Seite ziehen. Das Potential bei dem aktuellen Sportschaumodell liegt - unabhängig vom Preis - bei maximal 1,5 Millionen, selbst bei einem optimalen Rahmenprogramm. Da hat sich arena im Vorfeld schon total verkalkuliert.

    6. Präsentation und Preis: Billig anstelle Premium.

    Arena hat nicht verstanden, dass es sich bei der Bundesliga im Pay-TV quasi um ein Nischenprodukt handelt und definitiv um kein Massenprodukt. Sechs Millionen Kunden sind niemals, selbst bei einer Abschaffung der Sportschau, möglich. Es gibt nur ein relativ geringes Potential an Kunden, welches überhaupt bereit ist, für Live-Bilder der Bundesliga zu zahlen. Der Rest hat an dem Produkt einfach kein Interesse, egal ob es 5 € oder 35 € kostet. Die sogenannten Hardcore-Fans indes zahlen "gerne" einen höheren Preis für die Bundesliga. Momentan dürfte etwa ein Potential von 1,5 Millionen Kunden vorhanden sein, welche selbst bei Preisen von mehr als 20-25 € die Bundesliga buchen, speziell bei einer Kombination mit der Championsleague. Bei einer Abschaffung der Sportschau sind eventuell sogar mehr als 2 Millionen Kunden drin. Dies hat arena nicht verstanden und dementsprechend falsch sowohl die Preisgestaltung als auch Präsentation der Bundesliga definiert: "Nah am Fan" und billig anstelle von exklusiv und "premium".

    Ausblick:

    Nun kann man sich natürlich fragen, ob Premiere nicht die gleichen Probleme wie arena hat bzw. haben wird. Bis auf Punkt 5 ist dies aber zu eindeutig verneinen:

    1. Es gibt keine Strafgebühr für einen Verbreitungsweg bzw. keine solch krasse offizielle Preisunterschiede wie bei arena.
    2. Es gibt keinen Verbreitungswirrwarr, Premiere hat einen Kundenstamm von 3,4 Millionen Kunden inkl. vorhandener Hardware-Basis.
    3. Premiere bietet neben der Buli auch die CL und alle relevanten Topligen Europas an.
    4. Neben einem umfassenden Fussballpaket werden sämtliche anderen Bereiche des Pay-TV aus einer Hand abgedeckt: Blockbuster, Serien, Kinderprogramm, Dokus etc.
    5. Sportschau um 18.30 Uhr: dieses Problem hat Premiere ebenfalls, doch eventuell nur bis 2009.
    6. Bei Premiere hat man sowohl bei der Preisgestaltung als auch Präsentation das Produkt als Premiumprodukt klassifiziert. Dies ist realistisch und kommt beim Zielpublikum an.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Juli 2007
  6. LoreenMcKenn

    LoreenMcKenn Junior Member

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Du beschreibst genau die Rechnung um die es geht, die man erfolgreich bewältigen muss.
    ich sehe es aber eben darum nicht so dramatisch. Gut - die Lizenzgebühren sind sicher diesmal überhöht abgegeben worden, aber für 200 Mio im Jahr kann man denke ich erfolgreich die BULI im TV anbieten.
    Die Kosten an sich sind dabei nicht sooo hoch im Verhältnis zu den Einnahmen und den Lizenzgebühren. Gerade bei premiere oder einem anderen bereits etablierten rentablen Pay-TV-Anbieter verteilen sich die Kosten für die Infrastruktur bereits.
    Also würde es darum gehen ca 230 - 250 Mio im Jahr einzunehmen um rentabel die BULI zu präsentieren.
    Wenn man 2 Mio Kunden erreichen würde, dann würden ca 10 € durchschnittlich im Monat pro Kunde genügen um auf Einnahmen in höhe von 240 Mio € zu kommen. das hört sich für mich nicht soooo unmöglich an. Gut - 1,1 Mio sind keine 2 oder gar 2,5 Mio Kunden.
    Aber mit etwas längerem Atem und individuellen Angeboten, wie ich sie im ersten thread beschrieben habe, lockt man auf Dauer immer mehr Kunden an. Ich denke sogar: selbst Arena hätte mit etwas Geduld und der Verbreitung der BULI über Premiere jetzt die Gewinnzone erreichen können.
    Was uns in Dtl. noch fehlt, ist die größere Verbreitung der Hardware. Im Moment werden receiver mit einem inhaltlichen Angebot hin und wieder nahezu verschenkt. Damit erreicht man den einen oder anderen. Ich denke, hier ist bei den PAY-TV-Anbietern Umdenken angesagt: Die Hardware muss in die Wohnzimmer, um die Hürde der Anschaffung zu reduzieren. Wie wäre es z.B., wenn jeder bei der Anschaffung eines Fernsehers, Videorecorders oder auch ner Waschmaschine, einen einfachen Nagra-receiver dazu bekomen würde...

    McKenn
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Juli 2007
  7. LoreenMcKenn

    LoreenMcKenn Junior Member

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Ich glaube, ich verstehe Deinen Ansatz, aber er verfolgt zu sehr das Interesse, die Rechte günstig zu halten und somit den Vertrieb zu günstigen Preisen zu ermöglichen. Die Vereine und somit die DFL wollen aber möglichst viel Geld und das ist nur zu bekommen, wenn man die Rechte zu 100 % verkauft.
    Den Ansatz, die Übertragung selbst zu prouzieren, hatte die DFL ja schon mal.
    So wäre man noch freier in der Auswahl der TV -Partner, da man so immer einen neuen Rechtekäufer leichter aus dem Hut zaubern könnte (oder notfalls sogar selbst zu vermarkten). Infrastruktur bräuchte der dann gar nicht mehr.

    McKenn
     
  8. schietbüddel

    schietbüddel Gold Member

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Das Vorgehen von Arena/UM oder wer sonst dahinter steckt erschreckt mich eigentlich nur. Ich finde das nicht mutig oder sowas. Wie kann mann mit spitzen Bleistift rechnen und dann eine völlige Fantasyzahl von 6 Mio Kunden zugrunde legen??? Es geht um zig Mios! und die rechnen wie Kleinkinder, und das nicht zum ersten Mal, s. TM3.
    Ich hasse diese Beraterfirmen, die ihre frischen BW Stundenten rausschicken und die meinen: müsste so eigentlich funktionieren
    :mad:
    Genauesto Recherche und vor allem VORHER mit Partnern Verträge absichern.
     
  9. LoreenMcKenn

    LoreenMcKenn Junior Member

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Naja - die Frage ist immer: für wen belebt die Konkurrenz den Markt. Also wenn ich mir meine Telefonrechnungen inzwischen ansehe, bin ich sehr zufrieden, da habe ich selbst profitiert. Auch meinen Stromanbieter habe ich gewechselt,warum wohl ?
    Beim Pay-TV ist das etwas spezieller: Also die DFL hat von der Konkurrenz zwischen Premiere und UM stark profitiert. Die BULI wurde noch nie so teuer vertickt. Der Verbraucher - mal so mal so. Der nur-BULI-Zuschauer und u.U. der BULI+CL-Seher kam günstiger weg. Der Nur-Blockbuster und Serien-Konsument übrigens auch.... (Premiere passte die Preise an...) . Nur der Pay-TV-Komplett-Konsument musste draufzahlen.... es ist also immer eine Frage des Standpunkts. Beleben heißt ja auch Veränderung und nicht unbedingt Verbesserung für alle.

    McKenn
     
  10. TheMichael

    TheMichael Senior Member

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    AW: Was hat ARENA falsch gemacht - oder: wie bietet man erfolgreich die BULI an ?

    Ich finde, dass keine 10 Minutenzusammenfassung das Liverlebnis
    ersetzen kann, weswegen ich die Sportschau auf keinen Fall als Konkurrenz zu Premiere/Arena sehe. (ich abbonier ja nicht Premiere bzw. Arena wegen der Zusammenfassung, sondern wegen der Live Spiele)

    Probleme waren einfach das mit dem neuen Receiver und unterschiedliche Preise.

    Außerdem hätte ich gerne nicht nur arena sondern auch gerne die anderen Sender über Premiere Abboniert, wie NASN.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Juli 2007