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Glasfaser stößt in Deutschland auf Zurückhaltung

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 15. Mai 2025.

  1. lg74

    lg74 Board Ikone

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    Ist bei meiner Mutter voriges Jahr geschehen. Kleinpflastergehweg auf, Rohrverbände rein, Grundstücke nicht angeschlossen, Graben verfüllt, Gehweg wieder mehr schlecht als recht gepflastert. Frage an den Telekom-Projektmenschen, warum die Gebäude nicht erschlossen wurden - Antwort: weil via VDSL mehr als 30 MBit/s möglich sind (richtig, es sind 250 MBit/s möglich an allen Adressen bis auf eine in dieser Straße) und damit keine Förderung erfolge. Wenn irgendwann ein Ausbau erfolge, würde halt vor jedem Haus der Gehweg wieder aufgerissen.

    Jetzt kommt OXG, ein Joint Venture von Vodafone und Altice, und will genau diesen Gehweg wieder aufreißen. OXG will aber bis in die Häuser ausbauen.

    Bislang hat die Telekom wohl nirgendwo mit OXG (die machen Open Access, bieten keine eigenen Endkunden-Verträge an, ihr Geschäft wollen sie mit Providern machen, die ihre Fasern beleuchten) kooperiert. Wenn die Telekom ihre Kundschaft behalten will, wird sie wohl ein drittes mal aufreißen, Kopflöcher vor jedem Haus.

    Das ist das, was mich am deutschen Glasfaserausbau so ankotzt. Das ist alles Geld, das anderswo besser eingesetzt werden könnte. Sei es zum bevorzugten Ausbau dort, wo bislang kein Internet in zeitgemäßer Performance möglich ist, sei es zum Ausbau der Mobilfunkversorgung oder meinetwegen auch zum Ausbau des ÖPNV / der Bahn-Infrastruktur. Aber nein, wir reißen nacheinander für jeden, der in Hoffnung auf ein Stück vom Kuchen ist, erneut auf.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Mai 2025
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  2. G-75

    G-75 Silber Member

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    Ja, du hast Recht, die von dir beschriebenen Szenarien kenne ich auch zu genüge und das ist oft tatsächlich so.
    Ich habe das (mehr oder weniger bewußt) recht überspitzt dargestellt.
     
  3. luzifer

    luzifer Gold Member

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    Leute ich verstehe eins nicht, wenn derzeit 100/40 anliegen und 250/40 möglich wären wenn ich es sofort beauftragen würde, dann ist meine Leitung vom ÜP bis zu meinem Modem/Router doch super. Warum soll ich auf meinem Grundstück, durch meine Kellerwand und von dort irgendwie in mein ehemaliges Arbeitszimmer irgendetwas verlegen oder verlegen lassen, wenn jetzt alles tip top in Ordnung ist und funktioniert?
    Nur weil die jemand sagt, die Zukunft bedeuted Glasfaser bis unter den Toilettensitz?
    Um 250/40 reichen für die meisten Normalos auch in 10 Jahren noch aus, deshalb so wie jetzt Glasfaser bis in den ÜP und von Verteiler weiter wie bisher und dann liegen 250/40 an auch wenn vieleicht 1000/500 oder sonstwas ginge.
    Und wenn jemandem 50/16 ausreichen, dann ist das auch gut, weil seine individuelle Entscheidung. Es fahren auch nicht alle zwangsweise Autos die bei 250 elektronisch abgeregelt werden. Jeder wie er möchte und beauftragt.
     
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  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Natürlich bedeutet FTTH zunächst eine Investition in das neue Netz. Dabei werden zwei Dinge immer gerne vergessen:
    - wir nutzen eine Infrastruktur, die teilweise 60 Jahre und länger in der Erde liegt. Da darf man mal in neue Technik investieren. Dass das Kupfernetz so überhaupt noch mit den VDSL-Datenraten funktioniert, ist quasi eine Wettbewerbsverzerrung.
    - der Betrieb von Glasfaser ist alleine schon wegen der erheblich geringeren Energiekosten wesentlich preiswerter, als der Kupferbetrieb. Nur lassen sich die Anbieter "Glasfaser" oft vergolden, weil es "in" ist und natürlich die Kosten der Erstinstallation umgelegt werden müssen (und bestimmt nicht auf die nächsten 60 Jahre).
     
  5. azureus

    azureus Board Ikone

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    Glasfaser war mir zu teuer. Dann lieber bei Cabel Interner bleiben oder Starlink. Das geht überall
     
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  6. lg74

    lg74 Board Ikone

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    Ja, kurzfristig ist das nicht zu verstehen, wenn man so gestrickt ist wie Du (und ich). Aber Technologien haben halt ihre Laufzeit, werden abgekündigt, dann gibt es irgendwann keine Ersatzteile mehr, außerdem ist der Betrieb energie- und damit kostenaufwendiger etc. - und es gibt Menschen, die haben Anwendungen oder Bedürfnisse (oder glauben zumindest, diese Bedürfnisse zu haben), die mit VDSL nicht erfüllbar sind. Oder bei denen wegen der maximalen Leitungslänge, die performantes VDSL gestattet, bislang nie zeitgemäß schnelles Internet angekommen ist. Die warten auf Glasfaser. Und für sie wird Glasfaser kommen. Damit hat man 2 Systeme, die parallel zu betreiben nicht wirtschaftlich ist.

    Man könnte das wunderbar entzerren, indem man mit dem Glasfaserausbau dort anfängt, wo man wegen der technischen Limitierungen von VDSL nie hin ist. Also ländlicher Raum, dünn besiedelter Raum. Nur hat man dort auch nur wenig Anschlüsse bei viel Fläche - rechnet sich nicht. Also baut man in den Städten auch wild aus, fördert wild und hat dann Doppelstrukturen, die nicht wirtschaftlich betreibbar sind.

    So geht die Technologienentwicklung, ob wir das verstehen oder nicht. Ich kann auf meinem Win7-Laptop auch nur noch mit nem ESR-Firefox arbeiten, die aktuelle Version läuft nicht mehr auf Windows 7, andere Browser laufen schon längst nicht mehr auf Windows 7. Und mit dem Rechner kann ich alles machen, was ich machen muss / machen will, es läuft super - und ich muss den Rechner wechseln (bzw. das OS wechseln, also Linux). Dabei habe ich neben den Linux-Vorteilen auch zig Nachteile, weil ich bestimmte Workflows mangels gewohnter Software nicht mehr betreiben kann.

    Viele Menschen, die ich kenne, sind mit UKW zufrieden. Sie bekommen "ihr Programm", sei es der DLF (und nur der DLF!), sei es ein privater oder öffentlich-rechtlicher Dudler. Der Wunsch nach was technisch neuem kommt da nicht auf, der kommt nur da, wo es nicht läuft, weil Empfang oder Programmangebot nicht befriedigend sind. Das ist letztlich wie bei Glasfaser: wo der Speed jetzt kupferbasiert nicht reicht (sei es, weil man 768 kBit/s hat und gerne mindestens 50 MBit/s hätte, sei es, weil man 250 MBit/s hat und gerne deutlich mehr als die zugehörigen 40 MBit/s Upstream hätte), sehnt man sich nach Glasfaser. Nun kommt das System - Glasfaser hier, DAB+ dort - und das alte wird schrittweise abgeschaltet - VDSL hier, UKW dort. Und dann stehen die da, denen der DLF auf UKW genommen wird und stellen aus meiner Sicht völlig berechtigt die Frage, warum sie jetzt zur Wiederherstellung eines bestens funkioniert habenden Zustandes neue Radios kaufen sollen.

    Am Ende geht es immer gegen diejenigen aus, die zufrieden sind. Sie werden genötigt, zu investieren, sei es in Geld, sei es in Aufwand, sei es beides. Sonst verlieren sie auch das, was sie seit langem haben. Muss man nicht immer toll finden - ich bin auch zunehmend aus diesem und jenem "raus". Geht dann halt nicht mehr. Aber aufs Internet kann ich nicht verzichten. Kann vermutlich niemand. Höchstens aufs leitungsbasierte Internet.

    Schmackhaft machen kann man es denen nur finanziell, wenn die Leistung auch bislang schon gereicht hat. Und genau das ist ja der Auslöser dieses Threads: die Zurückhaltung, was Glasfaser betrifft. Für mich auch ein Beweis dafür, dass die Geschichte vom Internet-Entwicklungsland Deutschland nur billige Hetze ist, die durch die meisten Medien und auch durch die Politik einfach nur populistisch betrieben wird.

    Ob die großen Anwendungen, die angeblich alle heute schon (und wenn nicht, dann spätestens morgen) mit Cloud und ausgelagertem Computing machen oder machen wollen, in einer zerfallenden Welt, in der die technologisch führenden Kräfte antieuropäischen Diktaturen nahestehen oder sogar gehören, für uns so kommen werden, müssen wir auch erst mal abwarten. Ich kenne auch Aussagen aus erfahrenen und nicht nur technologisch, sondern auch gesellschaftlich weitsichtigen Kreisen, die einen massiven Rückfall in IT-Dingen nicht ausschließen wollen - auf den Stand von vor 2 Jahrzehnten. Was entwickeln und produzieren denn europäisch beheimatete Unternehmen an CPUs, GPUs, Speicher für den Desktop- oder Servermarkt? Und wieviel kommt an Entwicklung aus den USA und an Fertigung aus China?

    Es bleibt spannend.

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  7. Antenne-HD

    Antenne-HD Gold Member

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    Interessante Info zum Thema !

    Dennoch versucht die Telekom und auch 1und1 als Reaktion darauf Mieter zum Wechsel auf Glasfaser als Einzelentscheidung nicht als Gesamtentscheidung für das ganze Gebäude zu bringen . Da scheinen ja trotzdem noch Gelder zu fließen .

    Wirtschaftlich gesehen würde ich es verstehen wenn die Telekom den bestehenden Kabelanbieter rausdrängen wollte mit Telekom zuhause Kabel und Gebäude GF Anschluss - aber das wäre hier schon vor Jahren gegangen über eine Glasfaserstruktur die für den VDSL Ausbau vorgesehen war an die bestehenden Kästen am Straßenrand für einige Gebäude auch realisiert wurde . Jetzt wird eben eine weitere GF Struktur verlegt mit neuen reinen GF Verteilerkästen ...

    Der VDSL Ausbau hier ist auch ausreichend und erst vor einigen Jahren erfolgt ....
     
  8. luzifer

    luzifer Gold Member

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    @lg74 Genau auch meine Ansicht. Der Glasfaserausbau kann ja in allen Bereichen durchgezogen werden, aber eben bis zum letzten ÜP und Verteiler. Dort die entsprechende Umsetzertechnologie, auch gern neu entwickelte, die noch weitere Jahre mit Erssatzteilen unterstützt wird, und die letzten Meter gehen mit der jetzt liegenden Leitung. Keine zwei Technologien nebeneinander, kein Ausbau der letzten Meile, alles ok, da wo es jetzt schon o.k. ist. Der Rest muss nachgezogen werden, auf dem Land, den weißen Flecken und in D eine Einheitlichkeit herstellen.
    Aber wie schon gesagt wurde, es geht um's Kohle machen, auch wenn das Neue nicht alles Gold ist, auch wenn es glänzt. (z.B. DAB+ vs. UKW)
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Mai 2025
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  9. G-75

    G-75 Silber Member

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    Solange die Telefonkabel, welche teilweise sogar deutlich länger als 60 Jahre in der Erde liegen, nicht durch äußere Einflüsse (Erdverschiebungen, Baggerschaufel, usw.) beschädigt werden, halten die nochmal solange, da passiert gar nichts dran. Solange im KVz oder anderen Klemmstellen alles sauber und trocken bleibt passiert auch dort (ohne äußere Einflüsse) nichts, zumindest nichts was wahnsinnig aufwendig zu reparieren wäre. Ein DSLAM kann genauso abrauchen wie ein Glasverteiler (wie heißen die eigentlich, gibt es da auch sone Abkürzung?). Und dass das Kupfernetz mit den VDSL und den SVDSL Datenraten (also Vectoring bzw. Supervectoring) funktioniert finde ich aus technischer Sicht interessanter/faszinierender als bei Glasfaser. Da wo es Sinn macht (nicht wirtschaftlich, sondern technisch gesehen) besser gestern als heute umbauen auf Glasfaser, keine Frage. Aber doch nicht mit der Begründung "SVDSL läuft hier zwar topstabil, aber dat is alt, dat kommt jetzt neu", sondern "hier liegt kein Glas, hier geht kein Vectoring, hier ist der Arsch der Heide aber hier wohnen Menschen und dümpeln mit einstellig MBit/s durch die Gegend". Die haben zuerst dran zu sein.

    Das mit der Wettbewerbsverzerrung musst du mir aber mal erklären...
     
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  10. luzifer

    luzifer Gold Member

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    @G-75, genau das meine ich. (y)
     
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