1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Rat für Medienversorung gesucht

Dieses Thema im Forum "Digital TV für Einsteiger" wurde erstellt von sinkorn, 4. Oktober 2024.

  1. sinkorn

    sinkorn Neuling

    Registriert seit:
    4. Oktober 2024
    Beiträge:
    12
    Zustimmungen:
    2
    Punkte für Erfolge:
    3
    Anzeige
    Hallo Leute. Ich habe mich jetzt mal angemeldet, weil ich einen Rat zur Realisierung der Medienversorgung im Bestand suche.
    Es geht um eine Wohnanlage mit rund 25 Parteien. Nach der Ankündigung der Einstellung der SD-Übertragung bzw. der schon geschehenen, hat sich heraus gestellt, dass die Satanlage ziemlicher Mist ist. Verkabelung mangelhaft, Ebenen fehlen, Bild schlecht bei Unwetter etc.
    Und weil die Parteien schon länger auch über einen Glasfaseranschluss diskutieren (FTTB bereits vorhanden), stelle ich mir die Frage, ob man nicht gleich alles über Glasfaser realisieren kann. Ist folgendes möglich und wie:
    Inhaus Verkabelung Umstellung auf nur noch Glasfaser in jede Wohnung (FTTH). Ein zentraler Einspeisepunkt von wo aus das Signal der Satanlage in das Glasfaser-Hausnetz eingespeist wird und wo zusätzlich bei Wunsch auch das Signal von (einem) Kabelanbieter eingespeist werden kann (z.B. Vodafone). Und naürlich soll jede Partei auf Wunsch auch über das Glasfasernetz Internet bis in die Wohnung beziehen können. Ziel wäre, dass egal ob Sat, Streamen, Kabel etc., alles irgendwie über FTTH in den Wohnungen landen kann, je nachdem wer was wünscht.
    Ich bin nur interessierter Laie und kann und will das natürlich nicht selbst realisieren. Aber ich würde gerne mehr wissen, ob sich das in dieser Art überhaupt umsetzen lässt und mit welcher Technik sowas umgesetzt werden kann. Ich habe gefunden zum Beispiel Geräte von Jultec aber kann überhaupt nicht einschätzen, ob die zum Beispiel das machen, was ich mir vorstellt. Hat jemand Erfahrung mit so einem Aufbau und kann was dazu sagen? Schon mal vielen Dank im Voraus.
     
  2. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.511
    Zustimmungen:
    8.080
    Punkte für Erfolge:
    273
    Willkommen im DF-Forum!
    Der richtige und zukunftssichere Weg ist eine Open-Access-Glasfaserinstallation. Von einem zentralen Verteilpunkt aus wird in jede Wohnung ein Glasfaserkabel mit üblicherweise vier Fasern in jede Wohnung gezogen. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Netz zum Gebäude gehört und nicht ein anderer Betreiber damit sein Geld verdient. Dieses Netz steht dann verschiedenen Anbietern mit ihren Diensten offen.
    Eine erste Anwendung dafür ist das angesprochene System von JULTEC. Es besteht aus dem Glasfasersender JAO0501C1550 und dem Rückwandler JOS0101-8T pro Wohnung. Von einer zentralen Antenne mit Quatro-LNB wird das Sat-Signal mit dem JAO auf Licht moduliert, von einem passiven Verteiler maximal 1:128 aufgeteilt und dann über eine der vier Fasern in die jeweilige Wohnung geleitet. Dort sitzt der JOS, der das Signal wieder in die koaxiale Welt wandelt. An den JOS können handelsübliche Sat-Empfänger wie z.B. moderne Flachbildfernseher angeschlossen werden. Die Besonderheit beim JOS ist, dass dieser ein Einkabelsignal liefert, wodurch man auch ganz leicht eine Baumstruktur nutzen oder Twin-Geräte versorgen kann. Extrem energieeffizient ist das Gerät auch noch und aus Deutschland. Den JOS gibt es schon einige Jahre, der wurde im Jahr 2020 mit dem Innovationspreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der JAO ist seit etwa einem halben Jahr verfügbar.
    Es gibt auch noch andere Firmen, die ähnliche Lösungen anbieten. GlobalInvacom hat mit der Technik damals angefangen, dann kam Fracarro und es gibt ein System von Televes. Der JOS kann übrigens an allen drei genannten Systemen arbeiten. Es gibt neuerdings auch noch ein System von Terra, das ist allerdings nicht kompatibel. Und wenn es ganz groß werden soll, dann bietet Glasfaser-ABC ein System, welches eine ganze Stadt versorgen kann. Dieses System verwendet, wie übrigens auch der JAO von JULTEC den Bandstack von Fracarro, d.h. diese Geräte spielen auch miteinander.
    Nun hoffe ich dich nicht verwirrt zu haben. Wende dich doch auch einfach mal an eine der genannten Firmen und frage da bezüglich deines Projekts.
    Viel Erfolg, Klaus

    Nachtrag: bei JULTEC gibt es auf der Homepage einen Infobereich, aus dem man sich auch Vortrags- und Schulungsunterlagen herunterladen kann. Ebenso gibt es dort Anlagenbeispiele.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2024
    Discone gefällt das.
  3. Discone

    Discone Lexikon

    Registriert seit:
    2. Juni 2008
    Beiträge:
    20.685
    Zustimmungen:
    1.626
    Punkte für Erfolge:
    163
    Kostengünstiger könnte die Modernisierung der Sat-Anlage mit neuen Koaxialleitungen und auch mit JULTEC Einkabel- Verteil-Komponenten für zwei Sat-Positionen sein (ASTRA 19,2° Ost und Hotbird), jede der 25 Wohnungen erhält eine Zuführung mit einer separaten Koaxial-Leitung und acht UB-Frequenzen. Als Redundanz für Extrem-Unwetter wird zentral auch noch DVB-T2 eingespeist (auch gut für weitere Parallelaufzeichnungen geeignet), zusätzlich auch noch DAB+ und UKW einspeisen.
    Die Internet-Versorgung kann separat mit CAT6 Leitungen oder auch mit Glasfaser bis in jede Wohnung erfolgen, dabei auch die Kostenbelastungen für die Nutzer kalkulieren. Glasfaser ist leistungsfähiger, aber allgemein teurer als ein günstiger und meist auch heute noch ausreichender DSL-Vertrag.
    Ich habe im Gespräch mit einem Telekom-Vertreter die mögliche Glasfaser-Einspeisung abgelehnt, weil er mir nur bestätigen konnte das aktuell günstige VDSL Abo-Kosten mit einer alternativen Glasfaser-Versorgung nicht realisierbar sind, zirka 30 % Kostensteigerung mit dem günstigsten Glasfaser-Tarif. Im Vergleich VDSL mit für die meisten Wohnungen ausreichenden Download bis 100 MBit pro Sekunde.

    Auch durch die Einspeisung und Nutzung von Kabel-TV wären unnötige Zusatzkosten vorhanden, nach der Beseitigung vom Nebenkosten-Privileg ist die DVB-C Nutzeranzahl rückläufig.
     
  4. sinkorn

    sinkorn Neuling

    Registriert seit:
    4. Oktober 2024
    Beiträge:
    12
    Zustimmungen:
    2
    Punkte für Erfolge:
    3
    Danke für die Antworten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht noch mehr verwirrt bin als vorher. Wie gesagt, ich bin nur Laie und beschäftige mich damit, weil es offensichtlich ist, dass die bisherige Anlage geändert werden muss.
    Also vielleicht noch einmal zur genaueren Information: Es sind mehrheitlich Eigentümer, die in der Anlage wohnen, teilweise aber auch vermietet. Die Verkabelung der Satanlage muss voraussichtlich erneuert werden, weil Dämpfung katastrophal. Und da schon länger darüber diskutiert wird und (manche) Eigentümer FTTH wollen, entstand mein Gedanke, ob man nicht "doppelten" Aufwand betreibt, wenn man jetzt in allen Einheiten die Koaxialkabel erneuert und dann später noch einmal die Wohnungen mit Glasfaser verkabelt. Dazu kommt, dass die Anlage mit Kabelkanälen nicht gesegnet ist.
    Die Idee ist also auch, ob man nicht die Gelegenheit, dass die Koaxialverkabelung erneuert werden muss, beim Schopfe packt und das raus schmeißt und stattdessen komplett auf Glasfaser umsstellt mit dem Nebeneffekt, dass damit dann gleich alle Wohneinheiten auch noch schnelles Internet bekommen können.
    Der Wunsch nach Kabelanbindung besteht deswegen, weil auch weiterhin bei Unwetter mit schlechtem Empfang zu rechnen ist. Dabei ginge es nur darum, auch wegen dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs, dass Eigentümer die Möglichkeit haben, sich für Kabelfernsehen zu entscheiden. Die Idee ist, unten ploppt sich Vodafone an und oben in der Wohnung hat der Mieter dann Kabelfernsehen, ohne sich um das "Zwischendrin" kümmern zu müssen. Alles eben über ein (Glasfaser-)Netz im Haus.
    Von DVB-T2 habe ich noch gar nichts gehört. Da bin ich völlig blank. Da bräuchte man doch wieder eine Hausantenne? Ich gleube die gibt es gar nicht mehr.
    Natürlich hat das ganze auch einen Kostenaspekt. Wenn die Glasfaserverkabelung im Verleich zur Erneuerung der Koaxialkabel astronomisch teuer ist, ist es natürlich nicht so interessant. Aber wie gesagt mein Grundgedanke ist, ob es nicht von Kosten und Aufwand sinnvoll sein kann, gleich auf Glasfaser zu setzen, statt beides getrennt zu machen und ob das insgesamt bei Aufwand, Kosten und Platz nicht doch am Ende vorteilhafter wäre.
     
  5. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.511
    Zustimmungen:
    8.080
    Punkte für Erfolge:
    273
    Du denkst absolut in die richtige Richtung! Jetzt ein Mal Geld in die Hand nehmen und zukunftssicher ausbauen. Wobei "Geld" relativ ist, denn die Kosten entstehen bei der Installation eher durch die Arbeitszeit, als durch die Materialkosten. Die Arbeitszeit entstünde auch, wenn man jetzt noch mal neue Koaxleitungen legen würde.

    Auf die Kostenfalle, falls euch ein "netter" Dienstleister die Investition ins Glasnetz abnehmen möchte, habe ich hingewiesen. Dann dürft ihr und auch alle Diensteanbieter für die Durchleitung durch sein Netz monatlich löhnen. Also baut das Netz selbst (bzw. lasst es vom Fachmann bauen, aber es sollte euch gehören).

    "Open Access" bedeutet, dass das Glasfasernetz im Gebäude allen Netzbetreibern offen steht. Ein Bewohner möchte beispielsweise einen Dienst von der Telekom, dann nutzt diese die eine Faser bis in die Wohnung, ohne irgendwie eigene Leitungen verlegen zu müssen (darf sie dann auch nicht). Ein anderer Bewohner möchte einen Dienst von Vodafone, also nutzt Vodafone die Leitung in die andere Wohnung. Vielleicht bietet ein Stadtwerk Internet plus TV an, der kommt so auch in die entsprechende Wohnung. Und vielleicht möchte ja jemand Telekom und Stadtwerk, dafür hat jede Wohnung vier Fasern, sodass die Anbieter getrennte Fasern nutzen können, ohne sich abstimmen zu müssen. Vielleicht wird zum Anfang auch nur eine Faser für Sat-Empfang genutzt, dann bleiben noch immer drei übrig.

    Ich habe noch andere Firmen außer JULTEC aufgezählt, um dir zu zeigen, dass Sat-FTTH keine Nischenlösung ist, sondern die Lösung der Zukunft. Wobei es heute schon in großem Stil so gemacht wird.
     
  6. Antenne-HD

    Antenne-HD Gold Member

    Registriert seit:
    22. August 2024
    Beiträge:
    1.165
    Zustimmungen:
    183
    Punkte für Erfolge:
    78
    Wieso sollten die SAT Koax Kabel denn überhaupt ausgetauscht werden , die werden schon für den Zweck reichen für den sie eingebaut wurden .
    Die Dosen ebenso , es hat sich ja nichts in Bezug auf die Frequenznutzung geändert so wie beim Kabel .

    Dumm ist es nur wenn man für solch eine SAT Nutzung monatlich Geld in Höhe von Kabelgebühren zahlen muss an den Betreiber der SAT Anlage .

    Besseres Internet kann für diejenigen für IP TV genutzt werden die es wollen , kann ja auch durch VDSL Ausbau verbessert werden .
    Irgendeine Glasfaserfirma die Insellösungen hat also weniger Angebot an Zusatzleistungen, keinen freien Zugang zu anderen Anbietern hat bringen nur neue Abhängigkeiten .
     
  7. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.511
    Zustimmungen:
    8.080
    Punkte für Erfolge:
    273
    Deswegen baut man ja im Gebäude ein Open-Access-Netz, damit man eben nicht von einer Firma abhängig ist.
    Heute bei einer Modernisierung noch mal auf Kupfer zu setzen, ist hinausgeworfenes Geld, denn selbst die Telekom will das Kupfernetz bis 2030 abschalten. Das bedeutet, dass es dann kein VDSL mehr gibt und deren Glasfaser im Keller liegt. Spätestens dann hat man das Problem, wie man damit in die Wohnung kommt.
     
  8. Antenne-HD

    Antenne-HD Gold Member

    Registriert seit:
    22. August 2024
    Beiträge:
    1.165
    Zustimmungen:
    183
    Punkte für Erfolge:
    78
    Das sind falsche Annahmen oder Behauptungen dass durch die "Abschaltung des Kupfernetzes" auch VDSL abgeschaltet werden würde !
    VDSL ist über outdoor DSLAM-s ebenfalls an das Glasfaser Netz angeschlossen wie Vodafone oder andere DOCSIS Anbieter - nur besser ....

    Übrigens verkauft Vodafone Ihr Kabel Kopfstellennetz ans Glasfaser angeschlossen ebenfalls als Glasfaser ...
     
  9. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.511
    Zustimmungen:
    8.080
    Punkte für Erfolge:
    273
    Wenn du meinst... schreib dir mal für 2030 einen Link auf deinen Beitrag in deinen Kalender.

    Und ja, ich weiß sehr wohl, wie solche Netze aufgebaut sind.

    Achja, falls jemand auf die Idee kommt, das heute verlegte Glas sei demnächst veraltet: Glasfasern werden heute in der Netzanbindung mit 100 Gbit/s betrieben (zum Beispiel die Anbindung eines Vodafone-Knotens an den Internet-Knoten in Frankfurt). Es gibt sogar erste Versuche, 1 TBit/s über die gleichen Fasern zu schicken. Und genau von exakt diesen Glasfasern legen wir beim Open-Access-Ausbau vier Stück in jede Wohnung (nicht ganz, die Fasern in die Wohnungen sind im Gegensatz zu Streckenkabeln auch noch biegeoptimiert). Das sollte auf absehbare Zeit ausreichen. Und das ist keine Annahme wie "640 kByte reichen völlig aus".
     
  10. Antenne-HD

    Antenne-HD Gold Member

    Registriert seit:
    22. August 2024
    Beiträge:
    1.165
    Zustimmungen:
    183
    Punkte für Erfolge:
    78
    # Vielleicht ist für das Haus eher ein Angebot vorhanden von Vodafone sein Kabel TV + Internet über Koaxkabel
    über den neuen Glasfaseranschluss im Keller zu verteilen ?

    Dann würden die Andeutungen über einen Neuaufbau der Koax Hausverkabelung ja auch einen Sinn machen .
    Glasfaser bis in alle Wohnungen wäre demnach gar nicht geplant .

    Sowas kennt man ja erstmal nicht wenn man jahrelang SAT über die Anschlussdose bezogen hat ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2024