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Präsidentschaftswahl in den USA 2024

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von NedFlanders, 23. August 2023.

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Dementia Don.
Trump fabuliert von Hubschrauber-Notlandung – alles falsch, sagt angeblicher Begleiter

bdroege, 10. August 2024

#1091
Nelli22.08 Lexikon

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Nach Trump-Vorschlag: Harris will Trinkgeldsteuer abschaffen
Alle Affen machen nach. Keine eigenen Idee die Dame.

Nelli22.08, 11. August 2024

#1092

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Haue das mal als Zitat rein, später kann der Inhalt nämlich nur noch kostenpflichtig verfügbar sein.
J.D. Vance und Donald Trump: Vom Saulus zum Saulus

Beginnen wir mit einer Quizfrage zu diesem Zitat über die sogenannte Unterschicht: „Wir kaufen riesige Fernseher und iPads auf dem Weg ins Armenhaus. Sparsamkeit ist uns im Innersten zuwider. Wir geben Geld aus und tun so, als gehörten wir zur Oberschicht.“ Wer hat das gesagt? War es a) Christian Lindner, b) Emmanuel Macron oder c) J. D. Vance? In Ordnung, das war zu einfach. Dieses klischeebeladene Bild der finanzschwachen Fraktion der Arbeiterklasse könnte zwar von allen dreien stammen, aber natürlich ist es ein Satz von J. D. Vance, dem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft unter Donald Trump für die US-Präsidentenwahl Anfang November.

Doch wie wäre es damit: Aus welchem Jahr stammt das Zitat? Ist es a) 2016 oder b) 2024? Nein, es ist kein reißerischer Wahlkampfspruch eines radikal rechten Republikaners vor traditionell sozialstaatskritischen US-Amerikanern in der Gegenwart. Es handelt sich um einen Auszug aus dem 2016 in den USA und 2017 in Deutschland erschienenen autobiografischen Buch Hillbilly-Elegie von Vance, das dem Kulturbetrieb und der Politik jenen „white trash“ erklären will, dem der Autor selbst entstammt. Dieses älteste und dümmste aller Vorurteile gegen die Armen, sie seien nur deshalb arm, weil sie nicht mit Geld umgehen könnten, hat Vance also nicht nach, sondern lange vor seiner politischen Wandlung aufgeschrieben.

In seiner Kindheit hat Vance am Rande des Existenzminimums gelebt. Aus der Familie ist nur ihm ein ökonomischer Aufstieg gelungen. Er hat an der Yale-Universität studiert und arbeitete zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung für den skurrilen Silicon-Valley-Milliardär Peter Thiel. In den USA verkaufte sich die Hillbilly-Elegie millionenfach, auch in Deutschland wurde das Buch zum Superseller. Den Ende 2016 frisch gewählten US-Präsidenten Trump nannte Vance damals eine „moralisch verwerfliche Person“. In seinem Buch schwärmt er von Trumps Amtsvorgänger Barack Obama, an ihm bewundere er vor allem dessen Bildung, seinen Durchsetzungswillen und eine auf Toleranz abzielende Politik.

Vance war also glühender Anhänger jenes Obama, der im liberalen Establishment die Nostalgie weckt. Da vergessen die Sehnsuchtsvollen gern, dass der angeblich liberale Obama das Foltergefängnis Guantánamo nie dichtmachte und den Journalisten Julian Assange in einem Kellerloch verrecken lassen wollte; dass der Rassismus in den USA sich dramatisch radikalisierte unter dem Schwarzen Präsidenten Obama; dass der Friedensnobelpreisträger des Jahres 2009 jahrelang Drohnenkriege mit unzähligen zivilen Todesopfern in Afghanistan, im Irak oder in Syrien befehligte und dass während der achtjährigen Regentschaft (2009 – 2017) des angeblich sozialen Demokraten die Zahl der Millionäre in den USA ebenso stieg wie die Zahl der Armen.

Seltsame Unterschicht

Damit wären wir schon mitten im großen Rätsel, dem die deutschsprachige Medienlandschaft in den vergangenen Wochen auf den Grund ging: Wie konnte dieser J. D. Vance zum Adjutanten eines Donald Trump werden? Eine Frage, die in den Analysen und Deutungen bislang nicht zur Sprache kam, drängt sich auf: Was, wenn es sich nicht um eine Umkehr handelt, sondern um das Voranschreiten auf einem eingeschlagenen Weg? Und sagt diese Verwunderung nicht mehr über die politische und mediale Kultur in Deutschland aus als über den Kandidaten?

Nachdem das Buch im Ullstein Verlag auf Deutsch herausgekommen war, erschien eine entzückte Kritik nach der anderen. Die FAZ empfahl dem Lesepublikum: „Wer wissen will, wie Kultur und Klasse die Denkstile und Lebenswirklichkeiten armer weißer Amerikaner nachdrücklich prägen“, der müsse dieses Buch lesen. In der taz verkündete ein Rezensent, der Text gehöre „zu den besten Sachbüchern in diesem Jahr“. Über die Sozialstaatsverachtung und die Verherrlichung des American Dream war in den Jubel-Arien wenig bis gar nichts zu lesen.

Nur im Spiegel vergaß man in einer Hymne auf diese Elegie nicht die Ideologie: „Vance beschreibt auch, warum seine Familienmitglieder und Freunde vor allem kulturell und habituell nicht anschlussfähig sind und damit auch eine Mitverantwortung tragen für ihre Situation: weil sie über Jahrzehnte eigene Verhaltensweisen, einen eigenen Blick auf die Welt, auf Wahrheit und Moral entwickelt haben, der sie vom Rest des Landes abgekoppelt hat.“

Damit ist zumindest in diesem Beitrag die Katze aus dem Sack, denn das Buch hat für liberale Akademiker, die in liberalen Akademikerhaushalten aufgewachsen sind, etwas Entlastendes. Nicht sie sind demnach durch ihre Ignoranz gegenüber der sozialen Frage und ihre Wahlentscheidungen verantwortlich für den Unterschied zwischen Arm und Reich sowie den Aufstieg der Rechten, sondern diese angeblich ungebildeten Horden gelten als selber schuld. Und nicht sie, die immer schon Privilegierten, kommen zu diesem Urteil, sondern einer von „ganz unten“. Er trägt den Prüfstempel des Davongekommenen.

In Deutschland stammt die Mehrheit der Journalisten aus einem akademischen Elternhaus. Die Verhältnisse, in denen Vance aufgewachsen ist, kennen sie bestenfalls aus Charles-Dickens-Romanen und RTL-Fake-Dokus. Diese seltsame Unterschicht lassen sie sich seit ein paar Jahren gern erklären, am liebsten von sogenannten sozialen Aufsteigern. Nicht jedoch von jedem Daherschreibenden, sondern fast nur von solchen, die sich im Ton des Bildungsbürgertums ausdrücken und ein stubenreines liberales Weltbild zur Schau tragen.

Bei Vance hatten sie sogar den Bericht eines Extrembeispiels zur Hand: Er wurde 1984 in bittere Armut hineingeboren – in Jackson, einer Kleinstadt im Südosten des US-Bundesstaates Ohio. Von dort kommen die Hillbillys. So nennen sich Angehörige der weißen Arbeiterschaft Ulster-schottischer Herkunft. Sie leben in den Appalachen, waren einst die Tagelöhner der Südstaaten, später Bergarbeiter, dann Hilfskräfte in den Sägewerken von Kentucky oder in der Stahlindustrie Ohios. Mittlerweile sind die meisten von ihnen erwerbslos. Und sie tendieren inzwischen politisch nach rechts, bevorzugen also Donald Trump.

Insofern war es ein kluger Schachzug des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, den aus seiner Sicht zu Kreuze gekrochenen Vance zum Vizekandidaten zu ernennen. Trump inszeniert sich als vergebender Herrscher und hat mit Vance einen jungen Mann an seiner Seite, der es angeblich aus eigener Kraft aus der Armut heraus bis zum Millionär gebracht hat. Vance wiederum hat sich weniger vom Saulus zum Paulus gewandelt, als es den Anschein erweckt. Er vertritt lediglich die Kehrseite der liberalen Medaille, ist nicht mehr nur ökonomisch wirtschaftsliberal, sondern auch kulturell.J. D. Vance hat bereits in der Hillbilly-Elegie den Sozialstaat verdammt und den Individualismus verklärt. Den sich von der Demokratischen Partei abwendenden Teil der weißen Arbeiterschaft empfindet er im Buch als ignorant und undankbar. Er glaubt, man könne sich wie der Baron Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Im Schlusskapitel taucht ein in dieser Hinsicht bemerkenswerter Satz auf: „Die Politik kann uns unterstützen, aber keine Regierung der Welt kann diese Probleme für uns lösen.“

Tragische Pointe

Das erscheint paradox, weil Vance in den autobiografischen Passagen des Werks nirgends sein Herkunftsmilieu verächtlich macht. Marlen Hobrack merkte kürzlich (der Freitag 30/2024) an, Vance beschreibe seine Familie sogar feinfühliger als die Linken Didier Eribon und Édouard Louis. Da hat sie recht. Aber auch das ist wenig überraschend. Zugespitzt formuliert: In Deutschland spricht mancher AfD-Politiker feinfühliger über die Arbeiterklasse als hochrangige Vertreter der Grünen, der Sozialdemokraten und weite Teile der Linkspartei – ganz zu schweigen von deren Regierungshandeln, dessen Resultat unter anderem die Tatsache ist, dass heute jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut aufwächst. Wundern darf sie sich also nicht über den Zuspruch für Leute wie Vance, diese herrschende Politik, die den öffentlichen Nah- und Fernverkehr verrotten lässt, nichts gegen die steigenden Wohnungsmieten unternimmt, beim während einer Pandemie beinahe kollabierten Gesundheitssystem nicht nachbessert, in den Kindertagesstätten und Grundschulen den Personalmangel hinnimmt wie ein Naturgesetz, Pazifisten zu amoralischen Subjekten erklärt, sozial Bedürftige als Schmarotzer tituliert und „einen Pflegenotstand erträgt, für den sich tollwütige Affenhorden schämen müssten“ (Dietmar Dath).

Der Protest dagegen läuft nach einer Logik, die radikale Linke gut kennen: Wenn kein Auto brennt, dann wird nicht berichtet. Bleiben die Enttäuschten also der Wahl fern, dann tut sich nichts, weil der hohe Anteil an Nichtwählern medial nicht nachhaltig zu dem Problem erklärt wird, das er faktisch ist. Also wählen sie Trump/Vance oder die AfD, weil es in der gefühlten Ohnmacht die einzig verbliebene Option zu sein scheint, „die da oben“ zu ärgern, frei nach dem uralten Motto des Fußballers Rolf Rüssmann: „Wenn wir schon nicht gewinnen können, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.“

Das Blöde ist nur, dass die Unterlegenen auf diesem kaputten Rasen inmitten der Klimakrise bleiben müssen, derweil es sich die Reichen und Mächtigen auf Kosten der Arbeiterklasse in den klimatisierten VIP-Logen bequem machen. Die klassenpolitisch tragische Pointe unserer Zeit lautet also, dass Trump/Vance und die AfD die Armen noch ärmer machen wollen als die transatlantische Sozialaubbaukoalition von den Demokraten über die CSU bis hin zu den Grünen.
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brixmaster, 11. August 2024

#1093
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Betrunken am Steuer erwischt
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EinStillerLeser, 12. August 2024

#1094
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In Beiden Lagern findet man leute mit Dreck am Stecken da schenken sich beide nichts

Franz_Brandwein, 12. August 2024

#1095
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Zitat von EinStillerLeser: ↑

Betrunken am Steuer erwischt
Mugshot von Harris-Vize aufgetaucht: Tim Walz wurde mal verhaftet

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Und Du scheinst arg vergesslich…

#1046
#1048

Eulendieb, 12. August 2024

#1096
Medienmogul Großkapitalist

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Zitat von EinStillerLeser: ↑

Betrunken am Steuer erwischt ...
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Das ist verjährt.

Im Moment ist Trump der Kandidat mit deutlichen kognitiven Störungen. Im Biden-Thread habe ich das CBS-Interview verlinkt, wo Biden eine gute Figur abgibt.

Und im Trump-Thread habe ich gerade verlinkt, dass es aus ist für Trump, weil Kamala Harris in Pennsylvania gewinnt.

Auf Ohio kommt es nicht an. Sollte Frau Harris - wie von mir verlinkt - in allen drei Rostgürtel-Staaten gewinnen, dann hat sie das Wahlziel klar erreicht.

Abgesehen davon, dass Harris auch in Sun Belt Bundesstaaten wie Arizona gute Chancen hat. Ähnliches gilt für Georgia, wo viele People of Color wahlberechtigt sind.

Was sagen die wenigen verbliebenen Trump-Freunde jetzt?

Medienmogul, 12. August 2024

#1097

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rabbe Wasserfall

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Ein Selbstläufer wie es sich manche erhofft haben bzw. hoffen, wird es möglicherweise dann doch nicht. Protest in Michigan: Diese Wähler können Kamala Harris gefährlich werden

rabbe, 12. August 2024

#1098

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Zitat von Medienmogul: ↑

Das ist verjährt.
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Moralisch verjährt sowas nie.
Er kann sich die Platte dicht saufen wie er will, aber dabei Auto fahren ist das Letzte denn da gefährdet man andere Verkehrsteilnehmer.

Zitat von Medienmogul: ↑

Und im Trump-Thread habe ich gerade verlinkt, dass es aus ist für Trump,
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Wie gut das deine Laienmeinung keinen Einfluss auf den US Wahlkampf hat
Geh mal lieber LaPresse lesen

EinStillerLeser, 12. August 2024

#1099

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brixmaster MörderRadiator

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Eine merkwürdige Debatte wenn Vergehen von Familienmitglieder aufgelistet werden.

Der Mensch funktioniert nicht wie die Augsburger Puppenkiste, wo man bequem seine Familie per Faden steuern kann.

brixmaster, 12. August 2024

#1100

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