Der Osten, der Westen

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Ich denke es ist völlig normale, dass man die Vergangenheit glorifiziert und im Nachhinein als besser empfindet, als sie tatsächlich war.
Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen.
Geh mal auf eine Klassentreffen. Da triffst du lauter alt gewordene Menschen, die sich den ganzen Abend lustige Geschichten von der tollen Schulzeit erzählen.
Und dann frag dich mal, wie viele davon damals wirklich gerne in der Schule waren und sich am Ende der Ferien wirklich gefreut haben, dorthin zurück zu kehren.
Die kannst du wahrscheinlich an einer Hand abzählen.

 

Ja weil nur in einigen Fällen Unrecht geschehen ist und nicht im Ausmaß der mir genannten Zahlen, dass ist schon eher als eine Relativierung des DDR-Unrechts zu sehen.

 

Ob es in der DDR schön war weiß ich nicht . Ich persönlich habe ein gutes Leben geführt . Aus der FDJ hat man mich nach paar Tagen rausgeschmissen Politik ging mir am Arsch vorbei . Mußte viel bei der Stasi antanzen , weil ich die Genossen auf der Arbeit beschimpft hatte , wenn die mir auf dem Sack gingen . Ansonsten war alles gut . Kannte auch viele die im Knast waren wegen Ausreiseantrag . Aber ich kannte auch einige die nicht im Knast waren trotz Antrag .

 

Ich hatte auch geschrieben, dass viele DDR-Bürger auch ein privilegiertes Leben geführt haben, ohne dass sie in ihrer eigenen persönlichen Freiheit eingeschränkt waren und ich habe sicherlich nicht alles relativiert. Aber da bekanntlich die Medaille aus zwei Seiten besteht, sollte man auch beide Seiten betrachten können.

Es war auch der Grund, weshalb ich heute morgen einen längeren Beitrag zu dem Thema verfasst habe, warum die Ostdeutschen so wütend sind, weswegen ich vermutlich auch die Gründe dazu sehe. Mit meinem Beitrag habe ich auch Andeutungen gemacht, dass ich auch wirklich ernsthaft als Westdeutscher die Beweggründe der Ostdeutschen verstehen möchte. Mir käme es nie in den Sinn, die Ostdeutschen in einer ganz bestimmten Schublade reinstecken zu wollen, weil sie wie wir auch unterschiedliche Biografien haben, die man nicht löschen sollte, was die Westdeutschen bei der Wiedervereinigung jedoch getan haben, indem man ihnen die ostdeutsche Identität und auch Biografien weggenommen hatten, was aus meiner Sicht völlig der falsche Weg war, und daran hat Deutschland nach 33 (!) Jahren nach der Wiedervereinigung immer noch zu knabbern.

Und ja, ich würde jederzeit mit einem Ostdeutschen wie z.B. @Eike einen Wodka trinken, mit ihm sachlich diskutieren und im Guten auseinander gehen wollen. Ich sehe darin kein Problem, solange man sich gegenseitig respektiert und auf gleicher Augenhöhe miteinander sachlich diskutiert.

 

Nur weil man dem Osten nach der Wende von westdeutschen Kapitalisten übel mitgespielt hat, soll das Unrecht, daß in der DDR geschehen ist, runtergespielt werden. Seltsame Ansichten.

 

Was in der DDR abging hat doch die Meisten gar nicht Interessiert . Fast jeden Tag war ich mit den Kumpels zusammen und uns hat das nich Interessiert was da abläuft . Auch haben wir uns ständig lustig gemacht über Stasi , Ostzone und den sogenannten Klassenfeind . Und in der Kneipe wusten wir sofort wo ein Spitzel saß . Auch das hat uns nicht gejuckt . Und wurden wir ständig eingesperrt, ein klares Nein . Möchten nicht wissen was in unseren Stasi-Akten drinnen steht . Aber das juckt uns auch heute nicht .

 

Auch nicht mal Akteneinsicht beantragt?

 

Das sollte jeden selbst überlassen sein, inwieweit er sich diesbezüglich äußern möchte. Was genau gibt es deinerseits an positiven Erinnerungen auszusetzen? Wie gesagt, es ist genau diese Unwissenheit oder auch Überheblichkeit von Menschen deines Schlages, welchen den einen oder anderen sauer aufstößt.

Ein Einschleimen ist nicht erkennbar. Es liegt einzig und allein an deiner verengten Sichtweise, während @Coolman die ganze Bandbreite aus seiner Sicht heraus zu beschreiben versucht hat.

 

Man sieht noch paar Kumpels öfter von damals und wir haben alle keine Interesse an diesen Akten . Wir sind der Meinung , Was man nicht weiß , macht einen nicht heiß . Und wir haben immer noch die gleichen Ansichten wie damals . Jetzt wird ebend gegen dieses eine Land hergezogen .

 

Wir sollten von der Denke weg kommen, die meisten DDR wären
kritisch zum System eingestellt oder zumindest nicht zustimmend.
Hat auch was mit den Blasen zu tun.

Viele waren überzeugt vom System und ! und viele von der #ist so Fraktion.
Auch spielte die Angst eine Rolle, was falsches zu sagen - wenn auch nur auch manchmal nur Karrieregründen.

Letztlich ist es immer einfach über den anderen zu urteilen, wenn jener nicht selber in der Situation war.
Der DDR Bürger über den Westdeutschen und der Westdeutscher über den DDR Bürger.
Vorurteile, dieses Wort bestimmt immer die Zeiten.
Der Mensch wird auch durch das System und das Land mit jener Ideologie geformt.