Kabel-TV über Glasfaser: So realisiert M7 die Umstellung

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---> Vodafone: Kunden flüchten in Scharen

Und da die Massen nicht wegen SRF und ORF kündigen werden (weil sie es niemals hatten), gibt es halt noch viele, viele weitere Gründe...

 

Interessant ist auch, dass im IPTV-Angebot von SeeConnect massenhaft Radioprogramme drin sind.

https://seeconnect.de/public/uploads/2023/01/20230123_SCTV_Senderliste-IP_LQ.pdf

Man verweist da also nicht einfach auf die Livestreams der Programmanbieter.

Da wäre auch interessant, was da offeriert wird. Wird transcodiert, ist das MP3, ist das AAC, ist das das, was die jewieligen Anbieter über Satellit anbieten? Geht Streaming mit Mp2-Audio eigentlich? Es gab mal eine ETSI TS 102 005 "Specification for the use of Video and Audio Coding in DVB services delivered directly over IP protocols", da waren nur MPEG-4 AAC, MPEG-4 HE AAC and MPEG-4 HE AAC v2 (auch in Kombination mit MPEG Surround), AMR-WB+, AC-3 und E-AC-3 drin. Diese Spec ist aber später kassiert worden soweit mir bekannt. Was da heute technisch zulässig ist, weiß ich nicht.

Die offerierte Streaming-Box soll man (muss aber wohl nicht) bitte mit dem Google-Konto verknüpfen. Auch da greift die Datenkrake also schon rein. Ist aber ja heut eoffenbar normal, sich vor Google nackig zu machen. Die Box stammt offenbar von Strong, auf deren Webseite finden sich andere IPTV-Boxen, exemplarisch mal bei einer geschaut, welche Codecs da unterstützt werden:

H.265, AVC H.264, MPEG-4,MP@ML, MP@HL profiles, DolbyVision, HDR10+, HDR10, HLG

Dolby Digital* MS12, Dolby* ATMOS, AAC LC, AAC LC + SBR Level 2, AAC 5.1, HE AAC Level 2 & Level 4, MPEG Audio Layers 1, 2 &3, MPEG-4 Audio

Mit MS-12 hat man da eine Universalwaffe implementiert, die letztlich AAC in allen Varianten nach AC-3 oder E-AC-3 transcodiert, um Kompatibilität mit gängigen Heimkino-Anlagen zu erreichen. Ob das bei der SeeConnect-Box auch so ist, ist freilich unklar.

 

Ich hatte heute mit jemandem aus der Branche zu tun. Die Kabelnetze müssen demnach offenbar nicht nur bei M7 für Signalbezug zahlen (das hätte ich nicht erwartet), sondern - das war aber schon aus den frei zugänglichen Dokumenten ersichtlich - die neue IP-Anbindung selbst realisieren / zahlen. Dazu noch neue Headend-Technik, wenn die vorhandene keine IPTS via VLAN unterstützt.

Ergebnis: dann eben nicht. Aussage ganz klar "das ist nur noch für die Großen". Umstieg auf HD+ ist dann wohl der erste Schritt, im zweiten Schritt wird ein FAST-Channel-Angebot via HbbTV realisiert, also eine Einstiegsseite via AIT mit Verlinkungen auf das oder auf was vergleichbares zu dem, was bei M7, aber nicht bei HD+ vorhanden ist. Ein Schritt weg von DVB-C also, aber mit dem Versuch, es "klassisch" ohne App und Box via HbbTV zu realisieren.

 

Mein Kleinstanbieter hat sich schriftlich an mich als Kunde gewandt, sehr offen, und ich zitiere mal Passagen, was mein Netzbetreiber dazu sagt :

......
Wir haben somit keine Möglichkeit mehr Ihnen die Programme zur Verfügung
zu stellen ...... Die Verträge die Sie mit uns haben
müssen wir somit zum 31.12.2023 kündigen. Wir sind mit der ganzen
Situation .... äußerst unzufrieden weil M7 damit einen großen Teil der
Verbreitungskosten einspart und auf die angeschlossenen Netzbetreiber
abwälzt. Viele Netzbetreiber haben sich ....... bei M7
beschwert ....... Alle angeschlossenen Netzbetreiber wurden vor
vollendete Tatsachen gestellt.
......

Wichtige Botschaft ist, dass der Netzbetreiber das M7 Paket nichtmehr weiter nutzt und alternative Wege schafft.
Sehr gut also, wenn man diesen Zwangsumstieg nicht mitgeht.

 

Neu ist halt nicht immer besser! Hier in Schwerin wird sicher das Primacom Netz auch nicht umgestellt werden (das ist einfach zu klein) Ob das WTC Netz umgestellt wird, keine Ahnung.
Wenn mir das zu blöd wird muss ich halt auf eine äusserst wacklige Sathalterung am Fenster setzen und Kabel ganz kündigen.

 

MDCC (Magdeburg) hat sich diesbezüglich noch nicht gemeldet....
Das auf kleine Anbieter abzuwälzen, wo Kabelfernsehen eh unter Konkurenzdruck durch IPTV steht, ist völlig unverständlich. Es gibt keinen rationalen Grund die Sat-Zuführung abzuschalten. Optional meinetwegen, aber nicht als Zwang.

 

Man wälzt halt die eigenen Kosten auf die Kabelbetreiber ab und diese müssen dann die Kosten weiter geben ohne das deren Kunden einen Nutzen von der "Modernisierung" haben.

Ist bei Glasfaser für Internet doch ganz genauso.

 

Man könnte meinen, Gniffke werkelt auch bei M7. Ohne Not "digitalisieren" (habe das in diesem Zusammenhang völlig unsinnige Wort absichtlich benutzt) und die Kosten auf andere abwälzen. Am Ende wird es in der Gesamtsumme deutlich teurer und weniger benutzerfreundlich. Aber man wird halt modern und "digital".

 

@MatthiasDVB
Danke fürs Teilen. Ich hatte mein M7 Abo schon vor Monaten gekündigt, weil ich ja nur über Sat geschaut habe und es nun Jahresende über 9° Ost abgeschaltet wird. Hab noch das Luxe TV Abo. Mal sehen ob dieser Sender auch mit wegfällt.

 

Spannend, danke! Das ist damit Klein-Netz-Betreiber Nummer 3, der mir aus der jüngeren Vergangenheit bekannt wird, der M7 nicht mehr anbieten wird / kann / will.

Soweit ich zu Ohren bekam (und zwar aus mehreren Quellen), ist es HD+ inzwischen egal, ob ein Netzbetreiber Mitglied im FRK ist oder nicht, HD+ rein und fertig. Ob das eine offizielle Aussage ist oder eine Gewohnheit "unter dem Radar" und mit stillschweigender "Duldung" durch HD+ selbst, weiß ich nicht. Aber HD+ würde ja regelrecht selbstschädigend agieren, wenn sie die DVB-C-Kundschaft nicht mitnehmen würde.

Das ist doch jetzt auch PUR, oder? Wie viele Haushalte hängen da dran? Wird da leistungsfähiges Internet angeboten? Läuft da das Radioangebot auf 578 MHz? Falls ja, würde ich davon ausgehen, dass auch die M7-IP-Zuführung aufgebaut werden wird. Schaunwermal.

Die dürften nun wirklich groß genug sein, um das stemmen zu können. Sie bieten ja auch intensiv Internet an, sie haben also ohnehin redundante und leistungsfähige Anbindung an Netzknoten - und sie können den Invest auf viele Haushalte umlegen.

M7 glaubt offenbar, einen rationalen Grund zu haben: Kostenersparnis auf ihrer Seite. Man muss ja beinahe davon ausgehen, dass die Verluste bei der Anschlusszahl / das "Abschreiben" kleiner Netze dabei schon eingepreist ist.