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Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

Dieses Thema im Forum "Analog-Ecke" wurde erstellt von Demolition-Man, 4. Juli 2011.

  1. Wolfgang R

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Die schwächeren Abstrahlleistungen der ARD werden dadurch gerechtfertigt, dass diese fast immer im VHF-Band waren, wo man mit weniger Leistung viel weiter kommt.

    Extrembeispiel: Der K7 vom Säntis versorgte beispielsweise so nebenbei halb Süddeutschland mit :)
     
  2. Demolition-Man

    Demolition-Man Silber Member

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Unser (zum Glück) ehemaliger Vermieter hatte uns ewig eine Sat-Antenne verweigert.

    Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich alles für Privat-TV über Antenne gegeben hätte!
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Juli 2011
  3. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Das 1.Programm wurde über die eigenen Netze der ARD Anstalten gesendet, das bereits in den 50er Jahren augebaut worden war und meist über VHF gesendet wurde. Daher brauchte man weniger Umsetzer bzw. an Umsetzern wurde mit geringerer Leistung gesendet.
    Das ZDF und das jew. Dritte wurden dann über das neue Bundespost-Sendernetz gesendet. Das wurde in Stockholm 1961 koordiniert - für Deutschland zwei flächendeckende Hochleistungs UHF Netze. Wegen der geringeren Reichweite von UHF waren viel mehr Umsetzer nötig. Die ARD baute dann sogenannte Sender "zur Schließung von Versorgungslücken" auf, die auch im UHF Bereich sendeten und Lücken im Band nutzten, die von den beiden anderen Netzen nicht verwendet wurden.
    Als dann Mitte der 80er die Privaten aufkamen und man diesen dann auch terr. Frequenzen zusprach, suchte die Bundespost nach vorhandenen Lücken. Da das Netz dafür aber ursprünglich nicht geplant worden war, quetschte man die Privaten wirklich nur da dazwischen, wo es gerade so ging. Dabei kamen oft fragwürdige Sachen dabei raus, bei uns zB schaltete man am Standort Bamberg Sat1 auf K45 auf, in nicht mal 12km Luftlinie arbeitete auf dem selben Kanal ein Umsetzer für das 3.Programm. Das führte zu erheblichen Störungen.
    In Nürnberg zB war auf K23 das FrankenTV, gegen den 500kW ZDF Sender im Fichtelgebirge.
    Das war auch der Grund warum man derart viel Geld in die kabelnetze pumpte - damals war terretrisch das Privat nicht flächendeckend zu verbreiten, außer man hätte das Netz völlig umgeplant, wie es dann bei DVB-T passiert ist.
     
  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Also ich zumindest kann das. Wir haben damals nämlich wie verrückt Antennen gebaut. Die Leute waren sooo glücklich, zwei Programme mehr zu bekommen, auch wenn der Empfang oft grenzwertig war. Da wurde damals für die beiden Programme noch richtig viel Geld für ausgegeben (das war ja auch noch in der "vor-Astra-Zeit").
    Zu den Privatsendern bleibt noch anzumerken, das die Sendefunzeln oft nicht an den Standorten der Grundnetzsender waren, sondern z.B. einfach auf dem Dach des örtlichen Fernmeldeamtes montiert wurden und somit auch eine erheblich niedigere Antennenhöhe hatten.
    Für Flensburg galt z.B.:
    ZDF (K39) und N3 (K57): 20kW Betonmast Freienwill (inzwischen kein TV-Standort mehr)
    RTL (K24) und Sat1 (K28): 100W Dach vom Fernmeldeamt Eckernförder Landstr.. Ich gehe davon aus, das die beiden anderen Privatsender auch von dort kamen (hat mich dann nicht mehr interessiert, da bei mir dann Sat-Empfang aktuell war). Jeweils Leistungen der Sender ohne Antennengewinn.
    Insbesondere K28 zu empfangen war immer sehr grenzwertig, da auf K27 TV2 aus Aabenraa mit 60kW von einem wirklich hohen Standort über das flache Land gesendet wurde und die Fernmeldeamt-Sender durch den Höhenzug der Wasserscheide Nord/Ostsee abgeschattet wurden (selbst Freienwill war bei uns schwierig; in Wassersleben gabs für die beiden Programme ja sogar einen Umsetzer). K24 wurde bei Überreichweite durch einen DDR-Sender gestört.
    Und wo wir grad bei Nostalgie sind: kennt noch jemand den Flensburger "Bleistift"?

    Klaus
     
  5. digifreak

    digifreak Gold Member

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Wenn die großen Privatsender SAT1 und RTL ernsthaft an einer flächendeckenden terrestrischen Verbreitung in DL interessiert gewesen wären, hätte es Mittel und Wege gegeben. Bei sorgfältiger Planung und dem nötigen Druck an den Gesetzgeber wäre im VHF Band I, UHF Kan. 36 u. 38 sowie im Bereich UHF V Kan. 61-69 noch einiges möglich gewesen.
     
  6. Demolition-Man

    Demolition-Man Silber Member

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Das wirklich schlimmer ist nur das ich "erst" 27 bin.

    Es war nicht leicht imemr zu hören was es alles über Sat im TV gab, während mich mein Vater mit unseren drei öffentlich-rechtlichen Kanälen quasi gefoltert hat. ;)

    Erst 1994(!) haben wir in einer Nacht und Nebel Aktion die Schlüssel in der Vorgarten gestellt, dort steht unsere aktuelle Antenne bis heute.

    Seitdem bin ich wohl offiziell Tv süchtig, obwohl mich die Trends der letzten Jahre nicht interessieren. :D

    Edit: Es freut mich wirklich, dass sich doch noch Leute für diesen geschichtshistorischen Kram interessieren!

    Schade das die TV-Entwicklung in Deutschland immer seltsamere Bahnen annimmt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Juli 2011
  7. digifreak

    digifreak Gold Member

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Es gab auch Sender die die Programme von SAT1 u. RTL mit großer Leistung ausstrahlten. z.B Kassel-Söhrewald mit 200 kW.
     
  8. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Den Grund für viele der Funzeln habe ich ja weiter oben schon erklärt.
    Das Band 1 war absolut dicht, zudem sehr störanfällig. Weidezäune oder die Salzkrusten auf den Isolatoren der Mittelspannungsleitungen an der Westküste haben durchaus erhebliche Störungen verursacht. Die hohe Reichweite vom Band 1 führte auch dazu, das bei ungünstigen Wetterlagen Störungen von sehr sehr weit entfernten Sendern auftraten.
    Die Kanäle 61-69 waren zu der Zeit insbesondere in Deuschland ein sehr großes Problem, da der "Eiserne Vorhang" noch existierte und die gegenseitige militärische Bedrohung und das Mißtrauen in den 80ern fast so hoch wie nie war (in den 80ern wurden in beiden Teilen Deutschlands Atomwaffen installiert). Aus diesem Grund hatten militärische Gründe in einigen Frequenzbereichen absolute Priorität.
    Zu damaliger Zeit war Satellitenempfang für den Normalbürger unerschwinglich und mit bürokratischen Hürden belegt (so musste jede Empfangsanlage von der Bundespost genehmigt und eine monatliche Gebühr von 25DM bezahlt werden. Zusätzlich musste die jeweilige Landesrundfunkanstalt den Empfang der Programme, die man in einer Liste aufführen müsste, genehmigen).
    Die einzige Möglichkeit, an eine Vielzahl von TV-Programmen zu kommen, war das Kabelfernsehen, welches zu damaliger Zeit vom Postminister Schwarz-Schilling (der zufälligerweise irgendwie an Koaxkabeln Geld verdient haben soll...) stark gefördert wurde. Somit war in den größeren Städten davon auszugehen, das der überwiegende Teil Fernsehen via Kabel bezog. Ein zusätzlicher Reichweitenausbau per Terrestrik wäre daher für die Privatsender verhältnismäßig teuer gekommen.

    Klaus
     
  9. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Die Privaten waren in den 80ern durchaus an starken terr. Frequenzen interessiert, damals war der Erfolg des Satdirektempfangs überhaupt nicht absehbar. Aber wie bereits erklärt - die Frequenzen standen nicht zur Verfügung.
    An Flensburg kann ich mich auch noch erinnern, da waren wir 1991, und es war schwierig die Privaten damals zu bekommen. Für die Stadt hatte der NDR sogar einen Umsetzer für die ARD auf K12 (später k10) in Betrieb. Die Stadt liegt ja auch unten im Tal an der Förde. Heute strahlt man direkt rein vom NDR Standort.

    Bei uns am Standort Bamberg wurde extra für die Privaten eine neue Antenne installiert, vertikal polarisiert um Störungen zu vermeiden. Daher musste man eine neue Antenne für die Privaten aufbauen lassen, was fast jeder (!) damals machen ließ - die Dinger sind ja heute noch auf den Dächern zu sehen.
    ZDF und BFS wurde mit 50 bzw. 90kW abgestrahlt, die Privaten nur mit 700Watt...
    Bei mir ging nur RTL und Pro7 "brauchbar" der Rest wurde durch alles mögliche gestört.
     
  10. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    AW: Privat-TV über anolgen Antennenrundfunk?

    Da muß ich Dich korrigieren. Der K10 kam vom gleichen NDR-Mast wie K4. K4 hatte allerdings Einzüge und war im Nahbereich u.a. wegen dem hohen Pegel kaum ordentlich zu empfangen. Damals war im Kabel NBC auf K4, den ohne Störungen zu empfangen war nahezu aussichtslos. K4 hat den gesamten bereich von Nord- bis Ostsee abgedeckt und war in DK bis hinter Esbjerg zu empfangen. Der alte Mast ("Bleistift") stand viel dichter am "Abhang" und erreichte das Tal, trotzdem gabs den Nahbereichssender für Das Erste.
    Der "Bleistift" war ein Rohrmast, welcher mal ich meine in den 50ern am damaligen Stadtrand gebaut wurde. Die Stadt wuchs aber immer mehr, bis der Sender schließlich mitten in der Bebauung stand. Er wurde u.a. wegen des Eisschlags durch den Gittermast am Fuchsberg (heute DVB-T-Standort) ersetzt. In FL gibt es noch eine Straße "Am Sender", die auf den alten Standort hindeutet. Außerdem gibts eine "Bäckerei am Sender" (wenn sie noch existiert...). Ich habe nirgendwo ein Foto von dem alten Mast gefunden.
    Der Telekom-Mast Freienwill kommt nicht runter ins Tal, deswegen gabs die Umsetzer für ZDF und N3 in Wassersleben. Aus Freienwill kommen die meisten privaten Hörfunkprogramme.

    Klaus