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Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Worringer, 7. Januar 2013.

  1. iSelger

    iSelger Guest

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Und noch was gemeinsam ;) Ich behaupte mal das wir beide Ehrenamtlich was diese Themen angeht tätig sind.

    LG und kann ich so zurück geben. Bei Politik in Foren wird es meist böse. Daher schreibe ich in dieser Rubrik kaum.
     
  2. modus333

    modus333 Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Privatisierung ist der Ausverkauf unseres Gemeinwesens und die Kommerzialisierung immer weiterer Lebensbereiche zugunsten großer Kapitalgesellschaften. (Privat lat. privatus, PPP von privare = berauben). Wenn der Staat oder die Kommunen öffentliche Dienstleistungen in die Hand profitorientierter Konzerne oder Investoren geben, ist das Veruntreuung. Durch den blinde Glauben an eine effiziente freie Marktwirtschaft und für einen Geldschub verscherbeln Staat und Kommunen unsere Daseinsvorsorge.
    Im Kern sind diese Privatisierungen eine Enteignung des Gemeinwesens, eine massive Einschränkung der Demokratie und der Arbeitnehmerrechte sowie eine Aushebelung solidarischer Systeme zugunsten privater Profite. Branchen wie die Wasserversorgung, die Strom- und Gasversorgung, der öffentliche Nah- und Fernverkehr, die Krankenversorgung und vieles mehr sind für unser Leben elementare Dinge. Der Staat regulierte und kontrollierte dies bisher aus aus gutem Grund.
    Den Bürgern wird dann ständig weis gemacht, wie gut Privatisierung ist; aber: Man muß eine Lüge nur oft genug wiederholen, und sie wird zur Wahrheit.
     
  3. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Eine "Beraubung" ist es aber nur, wenn unter Wert verkauft wird. Dort wo Politik und Wirtschaft gut vernetzt sind passiert das leider öfters. Aber vorausgesetzt es wird zu einem fairen Preis verkauft, ist es ja nichts Schlechtes.
     
  4. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Ist immer einerseits andererseits. Wie Gag schon zutreffend festgestellt hat, ist es ja auch oft so, dass bei Versorgern, Krankenhäusern etc. oft fürstliche Gehälter an das Management gezahlt werden und die Verwaltung allgemein bis zum geht nicht mehr aufgebläht ist. Andererseits schöpfen private Betreiber den Gewinn aus sparsameren Strukturen ja auch oft einfach als Gewinn ein.

    Im Grunde bräuchte man also eine Mischung aus beidem. Effizienz ohne Gewinnstreben. Nur wie hinbekommen? Nur wenige Manager in öffentlichen Unternehmen denken entsprechend sparsam und Manager in privaten Unternehmen wollen den Kapitalgebern natürlich gute Renditen sichern.

    Das einzige was ich mir vorstellen könnte wäre eine überwachte Höchstmarge bei privatisierten Unternehmen. Nur dann würde einerseits das Geld wohl anders abgeschöpft werden und andererseits wahrscheinlich der Schlendrian wie in einem öffentlichen Unternehmen wieder einkehren.
     
  5. Lechuk

    Lechuk Institution

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Nur mal soviel dazu:
    Berliner Wasserpreise

    Da wurden dem Käufer Gewinne garantiert, die auch gewährt werden, selbst wenn sie ausfallen.
    Von den überhöhten Preisen wollen wir da garnicht anfangen.

    Wettbewerb?
    Darf ich dann preiswertes Wasser aus Hamburg oder Schwerin einkaufen?
     
  6. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Eben, das meine ich doch. Der angebliche Wettbewerb, der auf dem Energieversorgungsmarkt stattfindet, findet nur in den Köpfen unserer Politiker und den Vertretern der Verbraucherzentralen statt.

    Richtig, und deshalb schrieb ich ja auch, daß sich die vier großen relevanten Anbieter, nur durch ihre Serviceleistungen unterscheiden können (0180x-Kundenbetreuung oder 0800, Hardware-/Softwarebeigaben, Reaktionszeiten im Problemfall usw.).

    Das ist oberflächlich richtig.
    Bei genauerer Betrachtung spielen aber die Zutaten eine Rolle, wo gebacken wird, ob es nur ein einfacher in den Ofenschieb-Laden ist. Beispielsweise haben wir im Veedel einen richtigen Bäckerhandwerker, der also hinterm Laden seine Backstube hat und dort tatsächlich backt. Dann haben wir eine Filiale einer Kölner Bäckereikette, welche die Teiglinge zentral vorbereitet und nur noch im Geschäft aufwärmt und dann einen dieser unsäglichen Backshops wo die Teiglinge tiefgefroren in den Ofen gelegt werden. Alle drei haben +/-2 ct gleiche Preise fürs Brötchen, aber geschmacklich liegen zwischen allen dreien Welten.
    Und nun darfst Du mal raten, wo Sonnabend und Sonntag Morgen eine Schlange vorm und im Laden ist und ich mich fühle wie früher beim Konsum.
    Darüber findet der Wettbewerb statt und das läßt sich für Fleischer, Gaststätten usw. fortsetzen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9. Januar 2013
  7. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Ich möchte mal auf eine Diskussion aufmerksam machen, welche seit einigen Monaten in Köln um den Verkauf von Sozialwohnen im Stadtbezirk Chorweiler geht. Dem Kölner Stadtanzeiger war das Thema so wichtig, daß er diese Woche daraus sogar ein Schwerpunktthema gemacht hat.

    Im Kern geht es darum, daß eine Kapitalgesellschaft, an die die Häuser verkauft wurden, keinen Hehl daraus gemacht hat un daraus macht, daß es ihr nur um die Rendite geht und das ihr die Bewohner mehr oder weniger egal sind. Sie sagte, daß sie die Häuser gekauft hat, weil es garantierte Einnahmen durch Zahlungen des Sozialamtes gibt. Eine Invesition in die Gebäude findet nicht statt und mittlerweile sind in einigen Gebäuden großflächig Schimmel, abbröckelnde Isolierung, defekte Elektrik und Heizung, Wasserversorgung ist nicht mehr gewährleistet usw.

    Dem gegenüber steht jedoch eine andere Kapitalgesellschaft, welche die Gebäude aufwendig saniert hat, für Gründflächen und Spielplätze sorgte.

    Jedenfalls stehen nun einige dieser Häuser zum Verkauf und als Interessenten treten die "Heuschrecken" des Immobilienmarktes auf. Das ganze eskalierte in den letzten Monaten so sehr, daß mittlerweile die Stadt in Erwägung zieht, diese Gebäude zu kaufen, um einen weiteren Verfall des Stadtbezirkes vorzubeugen.

    Der Fall zeigt exemplarisch, wie unterschiedlich sich Privatisierungen auswirken können. Und in den meisten Fällen trifft es die, die ohnehin nichts haben - das ist für mich die eigentliche Sauerei.

    Hier sind mal ein paar Links zu diesem Thema, die Schwerpunktwoche ist nur im Abonnentenbereich abrufbar.
    Zwangsversteigerung: Demo gegen Zwangsversteigerung | Chorweiler - Kölner Stadt-Anzeiger
    Proteste gegen Hauseigentümer:
    Zwangsversteigerung: Kampf um Hochhäuser in Chorweiler | Chorweiler - Kölner Stadt-Anzeiger
    Chorweiler Hochhäuser: Wohnungen werden zwangsversteigert | Chorweiler - Kölner Stadt-Anzeiger
     
  8. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Verkauf ist ja nur ein Schritt. Gerade wenn es um Infrastrukturaufgaben geht, besteht, meiner Meinung nach, Regulierungspflicht seitens des Staates. Dazu gehört halt eine entsprechende Rechtsform, die Gewinne nur im Maße der zu erwartenden Investitionen ermöglicht. Und ob Investitionssummen realistisch sind, läßt sich durch entsprechende Prüforganisationen leicht feststellen.
    Um die Grundkosten im Zaum zu behalten sollte es schon eine Deckelung der Gehälter geben und das nicht nur bei der Telefonistin, sondern auch beim Chef.
     
  9. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Aus welchem aktuell diskutierten Energieversorgungsmarkt kommt mir das nur bekannt vor?
     
  10. iSelger

    iSelger Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    @ worringer

    Bei dein Beispiel mit Köln. Sicher, das ist eine Schweinerei ! es gibt aber genauso zig Beispiele wo es Super geklappt hat und alle beteiligten sind happy.
    Ich denke man sollte sowohl das eine als auch die andere Seite nicht verteufeln, die Wahrheit liegt sicher wie immer im leben in der Mitte. Der Staat sollte die Hedgefondbetreiber oder auch zurecht Heuschrecken besser kontrollieren oder geschweige Spielregeln aufstellen.
    Der Missbrauch von fehlenden Gesetzen, Vertragsbrüchen, keinerlei Kontrollen ist in jedem dieser Beispiele allgegenwärtig. Aber das rein staatliche "Betriebe" oder Einrichtungen nicht Funktionen wurde ja mehr als eindrucksvoll über Jahrzehnte bewiesen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9. Januar 2013