DLM-Vorsitzender Fuchs: "ARD riskiert Nachteile für Zuschauer"

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AW: DLM-Vorsitzender Fuchs: "ARD riskiert Nachteile für Zuschauer"

Die Mär darüber welche ÖR-Sender die Kabelnetzbetreiber digital einspeisen müssen, läßt sich leider nicht ausmerzen. Es wird immer wieder Mitmenschen geben, die die Augen vor der Realität verschließen, weil sie nicht wahr haben wollen, was nicht wahr sein darf. Das gilt wohl auch für dem Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, der es eigentlich besser wissen sollte!

Fakt ist, dass -bezogen auf die Verhältnisse hier in NRW- Unitymedia digital die ÖR-Sender einspeisen muss, die die Programmpakete "ARD digital" und "ZDF Vision" beinhalten.
Das Programmpaket "ARD digital" beinhaltet folgende (TV-)Sender: "Das Erste", tagesschau24, Einsfestival, EinsPlus, Phoenix, BR, HR, SWR, WDR, MDR, NDR und RBB in der SD-Version sowie die HD-Sender ARD HD und ARTE HD. Im Programmpaket "ZDF Vision" sind es folgende (TV-)Sender: ZDF, 3sat, Ki.Ka, ZDFinfo, zdf_neo, ZDF.kultur in der SD-Version sowie ZDF HD.
Die Daten stammen von der Homepage der Landesmedienanstalt NRW, wobei ich die alten Sendernamen (EinsExtra und ZDFtheater) durch die neuen ersetzt habe, da die bereitsgestellten Dokumente den Stand vom September 2010 wiederspiegeln (siehe http:// www. lfm-nrw. de/fernsehen/digitales-kabelfernsehen-dvb-c.html - bitte Leerzeichen entfernen).
Somit muss Unitymedia weitere ÖR-Sender, und insbesondere die neu aufgeschalteten HD-Versionen, nicht einspeisen!

Wenn ich mir die Gesamtsenderliste meines UM HD-Recorders anschaue, bedeutet es, dass sich selbst durch die Kündigung der Einspeiseverträge zum 31.12.2012 voraussichtlich nichts ändern wird.
Wer darauf hofft, dass hier in NRW Unitymedia einige (oder alle) der seit Mai neuen HD-Sender der ÖR einspeist, wird wohl enttäuscht werden. Es ist für mich nachvollziehbar, dass UM angesichts des Verhaltens von ARD und ZDF auf deren Enspeisung verzichtet oder zunächst die weitere Entwicklung abwarten will.

Das von Herrn Fuchs beschriebene "Dilemma" zwischen der Einspeisepflicht und dem Urheberrecht wird m.E. damit enden, dass ARD und ZDF -wenn auch zähneknirschend- weiterhin Einspeisegebühren werden zahlen müssen. Ggf. erst nach einen möglichen höchstrichterlichen Urteil/Beschluss. Vielleicht kommt es auch anders. Bei Gerichten würde ich allerdings keine Wette eingehen...

Und wieder einmal zeigt sich, wie wenig die Fachministerien über den Tellerrand schauen. Wieder einmal werden wohl die Gerichte die Fehler von Politikern beseitigen müssen. Angesichts der inflationären Zunahme von Klagen gegen politische Entscheidigungen frage ich mich, ob in den Ministerien überhaupt noch Fachleute arbeiten.

 

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Die Empfehlung auf SAT zu wechseln in allen Ehren, aber nicht Jeder kann oder darf eine Schüssel aufstellen. Im ersten Fall fehlt vielleicht der Platz dafür. Für den zweiten Fall hatte ich an anderer Stelle dazu zwei BGH-Urteile von 2005 und 2007 zitiert. Kurz zusammengefaßt: gibt es die Möglichkeit, sich an das "Breitbandkabel" (wie es im Gerichtsdeutsch heißt) anzuschließen, so hat man keinen Anspruch darauf, eine Schüssel aufstellen zu dürfen. Verlangt der Vermieter die Entfernung der Schüssel, so muss man die Schüssel entfernen. Dabei haben auch die durch den Kabelanschluss entstehenden laufenden Kosten keinerlei Bedeutung.
Das mag aus der Sicht des Zuschauers ärgerlich sein, weil ihm bspw. im Kabel einige der gewünschten Sender nicht angeboten werden - so ist aber die Rechtslage. Die ist mit diesen beiden Grundsatzurteilen inzwischen eindeutig!

Die Branche hat diesen Widerstreit erkannt und liefert inzwischenAlternativen zur klassischen Schüssel, z.B. in Form eines Stuhls.

Die Autoren von entsprechenden Artikel wie in der neuesten Ausgabe einer Konkurrenzzeitschrift, die im Untertitel den Slogan "Ihr Multimedia-Ratgeber" führt, sollten angesichts der Rechtslage etwas mehr Sorgfalt walten lassen. Denn die reißerische Aufmachung und der Inhalt des Artikels suggerieren, dass es "ganz easy" sei, vom Kabel zu SAT zu wechseln.
In der Praxis ist es eben nicht so einfach wie es beschrieben wird!

 

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Kein Dilemma. Wenn die Kabelfürsten ihren Kunden nicht alles anbieten, müssen die Kunden einfach mal aufmucken. Und zwar gegen die Kabelbetreiber. Wenn sich da mal endlich Millionen beschweren würden und nicht nur im stillen Kämmerlein (oder hier) sich ein wenig aufregen, dann würde eher was passieren.

 

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Einen grundlegenden Umbruch wird es vermutlich erst geben, wenn die Wohnungsbaugesellschaften aus den meist langfristigen Verträgen mit dem Kabelnetzbetreiber aussteigen können.
Bekanntlich zwang das Bundeskartellamt Unitymedia anläßlich der Übernahme von KabelBW die Wohnungsbaugesellschaft aus diesen langfristigen Verträgen zu entlassen. Eine örtliche WoBauG hat die Möglichkeit schon genutzt; ihre Mieter können heute die Programme von NetCologne empfangen.
Ich vermute, dass das Bundeskartellamt auch bei Kabel Deutschland zumindest die gleichen Maßstäbe ansetzen wird. Vielleicht sogar strengere, da die Marktmacht des Unternehmens größer ist.

Andererseits müssen die Wohnungsbaugesellschaften auch "wollen". Bei einigen mir bekannten hier im Umland habe ich den Eindruck, dass die Zufriedenheit ihrer Mieter bei ihnen nicht sehr hoch im Kurs liegt...

 

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Schön und gut! Aber das wird es wohl nicht geben, denn die große Mehrheit ist mit dem Angebot zufrieden (ARD, ZDF, Private). Für sie ist in der Regel wichtiger, dass sie keine zusätzlichen Gebühren zahlen müssen.
Und bedenke, wie viele davon ihre Programme immer noch "reanalogisiert" empfangen... Denen ist das, was im digitalen Kabel passiert eh egal. Leider!

 

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... wo steht denn auf der von dir erwähnten LFM-NRW-Seite was davon, dass Unitmedia diese Sender einspeisen muß ?
Da steht nur etwas davon, was Unitymedia einspeist. Diese Seite ist zudem schon uralt. Das Datum 16.2.2010 bezieht sich auf die Übersichtsgrafik der Lokalprogramm. Die wurde 2010 aktualisiert nachdem WM.TV sein Sendegebiet ausgeweitet hatte ...

... Unitymedia gehört zu UPC Broadband.
UPC steht für United Paneuropean Communications.
Wenn die deutschen ÖR es mit internationalen Verhältnissen ernst meinen, dann sollte einer Einigung nichts im Wege stehen. Allerdings habe ich doch erhebliche Zweifel, dass die deutschen ÖR internationale Verhältnisse mit all ihren Konsequenzen wirklich wollen ...

 

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Der Unterschied ist aber sehr groß: Unitymedia / Kabel BW sind in 3 Bundesländern vertreten und Kabel Deutschland in 13 Bundesländern. Da ist es durchaus denkbar, dass die Auflagen für Kabel Deutschland / Tele Columbus strenger sind.

 

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Bei solchen Urteilen haben aber bestimmt auch die Kabelnetzbetreiber ihre Finger mit im Spiel. Ist meine Vermutung.

Wäre das Urteil anders ausgefallen, hätten die Kabelnetzbetreiber weniger Kunden.

 

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Selbst WENN sie Protest-Mails schreiben würden: So lange sie nicht wirklich kündigen, wird sich der Kabelanbieter davon nicht beeindrucken lassen.
Und viele können eben ihr Kabel nicht kündigen. Sei es, weil die Gebühr schon in der Miete enthalten ist oder weil eine SAT-Schüssel am Balkon keine freie Sicht auf Astra hat.

 

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Du willst jetzt aber nicht RTL Crime/Passion/Living
mit Das Erste oder dem ZDF gleichsetzen.

Zumal es sich da ja um Pay-TV handelt das nur
wenige haben.

Du kannst getrost davon ausgehen das die Kabelnutzer
das fehlen der ÖRR Sender nicht tolerieren würden!