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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. maschbau0407

    maschbau0407 Neuling

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    Satanlage richtig erden / Was bedeutet Mastnah?

    Hallo zusammen,

    ich wünsche allen ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2014.

    Eine Sat-Antenne soll auf dem Dach angebracht werden, etwas oberhalb des Wohnraums DG, Die Situation ist folgende:
    - kein sep. Blitzschutz.
    - Mast mit 16mm² normgerecht (direkter Weg, etc.) zum HES geführt.
    - Leerrohr M40 (Länge ca. 6m) zum Wohnbereich im DG in einen UP-Kasten Kaiser 238 geführt und ein zweites Leerrohr M40 (Länge ca. 10m) zum Keller,
    - In diesem UP-Kasten sollen nun die KAZ12 (LCD-115) und 4 mm² PE zum Mast.
    - Desweiteren gehen die 4 Koaxleitungen (120 dB-Std.) sowie der PE 4mm² in Keller (ca. 10m ) zum FF-Ableiter bzw. KAZ11 und anschließend auf den PA, Multischalter, PA und dann weiter zu den Receivern.
    - der PA im Keller wird gesammelt und über die 4mm² wieder hoch zum UP-Kasten DG und weiter mit 4mm² zum Mast geleitet.
    Es existiert keine Verbindung des PE der Komponenten zum HES, alles läuft über die 16mm²-Leitung zum HES zurück, keine Schleifenbildung.
    (Sind bei Flachbildfernseher mit eingebautem DVB-S-Tuner eigentlich die Masseleitungen getrennt oder kann es hierbei zu Schleifenbildung kommen?)

    Nun zu meinen Fragen:
    - Ist diese Bereich im DG, Schätzungsweise 6m Leerrohrlänge noch Mastnah?
    (Alles ist einem Leerrohr untergebracht, das im Dachstuhl angebracht wurde, der Kasten würde in eine Gipsinnenwand eingebaut werden.)
    - Reicht 4mm² für die PE-Verbindung ausreichend oder muss bei diesen Längen schon 6mm² verwenden.
    - Habe ich sonst etwas nicht beachtet?

    Vielen Dank und Grüße

    Björn.
     
  2. Discone

    Discone Institution

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    AW: Satanlage richtig erden

    Bei einer geerdeten Dachantenne darf der PA-Leiter nur am Antennenmast eine Erdverbindung haben,
    ein zusätzlicher PA-Anschluss an der HES ist nicht erlaubt (Verbot einer absichtlichen Schleifenbildung):

    [​IMG]


    Die KAZ12 Überspannungsableiter müssen antennennah montiert werden, am ersten Erdungswinkel geerdet.
    Der 16 mm² Kupfer-Erdungsleiter (vorzugsweise massiv / eindrahtig) muss mit Trennungsabstand zu anderen Leitungen und metallenen Rohrsystemen verlegt werden, vorzugsweise über die Aussenwand. Der PA-Leiter sollte gemeinsam mit den Koaxialleitungen in einem Schutzrohr verlegt werden.
     
  3. maschbau0407

    maschbau0407 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Discone,

    vielen Dank für die Rückmeldung.

    Was bedeutet Antennennah konkret?

    Gibt es hierfür eine Angabe? Ist 6m im Leerrohr im Dachstuhl noch antennennah? (Ich würde schätzen, dass wesentlich kürzer im normalen Alltag eher unwahrscheinlich ist.)

    Gruß Björn.
     
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Es ist ein allgemeiner blitzschutztechnischer Grundsatz, dass der erste PA und SPD 1 Blitzstromableiter als Grobschutz möglichst nahe an der Schnittstelle der Blitzschutzzonen LPZ 0A zu LPZ 1 erfolgt. Bei Dachantennen somit unmittelbar am Eintritt der Antennenkabel an der Gebäudehülle, mast- und antennennah.
    Im Alltag wird bei Erdung und PA meist hochgradig fahrlässig geschlampert, das darf kein Vorbild sein. 6 Meter hört sich nicht nach viel an, aber ein LEMP mit Stoßstrom 10/350 µs hat auf 6 m Länge auch einen Spannungsabfall von rund 6 kV. Bei 2 kV werden Koaxleitungen durchschossen.

    Wenn es baulich nicht anders geht wäre eine KATHREIN CAS-Antenne mit galvanisch verbundenen UAS LNB-Gehäusen eine einfache Option für eine galvanische Zusatzverbindung. Ansonsten die Montage eines wetterfesten Außengehäuses mit Erdblock/-Erdwinkel.
     
  5. maschbau0407

    maschbau0407 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Dipol,

    danke für die Rückmeldung zur Kathrein CAS-Antenne mit UAS-LNB.
    Genau diese wollte ich nehmen. Dann ist das Problem der mastnahen Verbindung gegeben.

    Ist es dennoch sinnvoll, auf ca. drittel Strecke im DG noch den Grobüberspannungsschutz zu setzen oder besser die DEHN GFF-Einheit komplett im Keller (direkt im Mastnähe ist dies nicht zu realisieren) zu positionieren ?

    Wie wird der Spannungsabfall berechnet, ist dieser quadratisch zur Länge?
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Falls PA und SPD 1 Blitzstromableiter wirklich nicht am Gebäudeeintritt der Kabel anzubringen sind, stellt das den blitzschutztechnisch noch bestmöglichen Kompromiss dar.
    Der Grobschutz wirkt bei Überspannung wie ein Kurzschluss zwischen Kabelschirm und Kabelseele. Der kann nur die Kabel vor Durchschüssen bewahren die nach ihm angebracht sind.
    Der Spannungsabfall ergibt sich aus der Induktivität und der Steilheit des Stromanstiegs. Siehe DEHN Blitzplaner Kapitel 2.3.
     
  7. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wieso trennt man oben am Mast nicht den PA-Leiter von der ersten PA-Schiene für die Koaxleitungen und hängt (wie in dem Bild/Zeichnung nicht zu sehen) an der letzten PA-Schiene nach dem Multischalter die durchverbundene PA-Leitung an die HES bzw. PAS?
    Also oben trennen (und nur die PA-Leitung 16mm2 vom Mast an den PAS) und unten an den PAS die PA-Leitung für die Koaxleitungen/Multischalter klemmen. Dann ist doch auch keine Schleifenbildung gegeben?
    Im übrigen: Wenn so wie in dem Bild/Zeichnung gemacht wird, bekommt man spätestens über ein Schaltnetzteil (Satreceiver, Multischalter ect.) eine Schleife über die Elektroinstallation zur PAS....
    Aber es haben sich doch Experten über Jahre den Kopf zerbrochen...Warum soll ich kleiner Laie in Sachen Blitzschutz und Erdung....:D
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Blitzschutzbasics:

    • Blitzschutz ist Brandschutz: Wo die äquivalenten Trennungsabstände nicht einzuhalten sind, muss zur Vermeidung von zündenden Überschlägen gebrückt werden.
    • Alle aus Blitzschutzzone LPZ 0A ins Gebäude ein- oder ausgeführte Kabel sind möglichst nahe an der Gebäudehülle in den (Blitzschutz-)Potenzialausgleich einzubeziehen
    Auch mitlesende Laien sollten die Relevanz äquivalenter Trennungsabstände und die vielfach genannte vereinfachte Formel für Blitzschutzklasse 3 verstehen können. Bei 10 m Erdleiterlänge wären Isolationsabstände von 0,4 m in Luft und 0,8 m durch und über feste Stoffe erforderlich. Das ist für LNB und Kabel auch nicht an Antennen mit einem GFK-Reflektor einzuhalten.

    Der erste antennen-/mastnahe PA ist somit sowohl zur Lichtbogenvermeidung als auch der Blitzstromentlastung der Antennenkabel von elementarer Bedeutung.
    Schleifenfreiheit wird insbesondere mit jedem weiteren Flat mit Schutzklasse I mit DVB-S-Tuner oder Netzwerkverbindung konterkariert, der bei Gewitter nicht ausgesteckt wird.
    Ohne fundierte Blitzschutzkenntnis erscheinen Normbestimmungen unsinniger als sie sind. Dem Irrglauben, dass es besser sei den ersten PA wegzulassen, sind vor dir auch schon zahlreiche blitzschutzunkundige Elektrofachkräfte erlegen.

    Inzwischen ist nach der neuen DIN 18015 für jede Wohnung ein zentraler Kommunikationsverteiler gefordert. Daraus ergibt sich nunmehr außer dem Widerspruch zu den Specs der KNB und Telekom eine derzeit unlösbare Normendiskrepanz. Im Dibkom-Kabelnetzhandbuch (Mitautor der bis zum Jahreswechsel langjährige Sekretär des für die IEC 60728-11 maßgeblichen TC 210) wurde daher bei BK-Einspeisung in Sat.-Anlagen der PA entgegen der Normvorgabe der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) wie bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen (= weniger induktive jedoch mehr galvanische Blitzstromeintragungen) am Antennenträger und der HES geerdet.

    Die für die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) zuständige nationale DKE Kommission 735 wird sich mit der Normdiskrepanz beschäftigen müssen. Die Ergebnisse werden dann hier gepostet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2014
  9. maschbau0407

    maschbau0407 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Dipol

    vielen Dank für die Hinweise und Bewertung der Möglichkeiten:

    Zu
    habe ich noch eine Frage zu der Berechnung des Spannungsabfalls:
    Laut Dehn 2.3.2 wäre die Ermittlung über
    U = M2 * di/dt wobei di/dt = 100kA/350µs = 0,29 ka/µs angenommen wird (korrekt oder wird mit 10 µs gerechnet?) und M2 ergibt aus a = parallele Länge der induzierten Länge und s Abstand dazwischen, d.h. für den Fall Koxialkabel wäre a die Länge bis zum Grobschutz KAZ12 (in meinem Fall 6m) und s << 0,1 m, d.h. M2 = ca. 6µH
    Damit U = 0,29 kA/µs* 6 µH = 1,74 kV korrekt?


    Zur Vermeidung von Schleifenbildung:
    - für die Fein bzw. Mittelfilter GF-TV bzw. KAZ11 werden die Gehäuse ebenfalls mit den Masseblöcken zusammen über den SAT-Mast und 16 mm² geschleift
    - bei den Geräten, bspw. HD-Receiver PC-Basis bzw. Flat mit int. DVB-S-Tuner müsste eigentlich der PE der Steckdose nicht an über die normale Stromverkabelung erfolgen, sondern quasi eine spez. SAT-Steckdose, wobei der PE ebenfalls über den SAT-Mast und 16 mm² laufen müsste?

    Mittlerweile verstehe ich warum immer wieder seitens Dipol und Discone auf die separate Fangstange hinweisen. Dies scheint der einzige halbwegs korrekte Weg zu sein, leider wie in meinem Fall ist dies nicht möglich. Schade, das zu wenig Firmen korrekt darauf hinweisen.


    Gruß maschbau0407
     
  10. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Sorry Dipol, aber wo bitte (ausser bei Neubauten sofern der Planer des Gebäudes das berücksichtigt) können solche (wie von dir genannten) Trennungsabstände eingehalten werden? Es sieht doch gerade bei Mehrfamilienhäusern so aus, dass viele Kabel entweder in einem gemeinsamen Kabelschacht verlegt sind oder mal hier Elektrokabel und da noch dazu Koaxkabel....
    Genau deswegen meine "Anmerkung" hinsichtlich Schleifenfreiheit. Wobei ich dieses Ausstecken sämtlicher Leitungen befürworte und selbst praktiziere!
    Das mit dem ersten PA weglassen, habe ich nicht gemeint, als ich schrieb Zitat:"Also oben trennen (und nur die PA-Leitung 16mm2 vom Mast an den PAS) und unten an den PAS die PA-Leitung für die Koaxleitungen/Multischalter klemmen."
    Im Gegenteil, bei mir bleibt der erste PA für die Koaxleitungen erhalten. Nur für die Schleifenfreiheit dachte ich, dass man diesen PA nicht über die Masterdung führen sollte, sondern direkt an den PAS/HES gehen sollte.