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Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Worringer, 7. Januar 2013.

  1. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Und was verstehst du unter "kostendeckend"? Wer legt fest, dass die anfallenden Kosten, die "gedeckt" werden müssen, tatsächlich notwendig sind?

    Mal überspitzt gesagt: Wenn sich ein Wasser-Monopolist Luxus-Gehälter und einen riesigen Mitarbeiterstab gönnt und nur allein diese Kosten dann den Kunden aufbrummt, dann handelt er auch "kostendeckend", da ja am Ende des Jahres kein Gewinn übrig bleibt.
     
  2. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Ich habe im Moment keine Zeit für eine lange Diskussion. Ich kenne aber die Situation in Lübeck / Hamburg recht gut. Da gab es die Wasserdiskussion schon Anfang der 2000er.

    Und wie ich schrieb: In anderen Ländern gab es das schon lange vorher! Und da geht man wieder den Weg zurück ... warum wohl!

    Natürlich müssen die Kosten "überwacht" und kontrolliert werden ...

    Noch einmal zum Beispiel Krankenhäuser: Schau Dir mal die Mrd. Gewinne der drei großen Klinikbetreiber an ... diese Gewinne gehen auf Kosten der Angestellten, Patienten und damit der Versicherten ... da werden Arzt- und Pflegestellen gekürzt, die Arztgehälter sind im Auslandsvergleich ein Scherz (warum gehen wohl so viele Ärzte ins Ausland, während in unseren Krankenhäusern immer mehr Ärzte arbeiten, die kein Wort deutsch sprechen), Überstunden werden nicht bezahlt etc. pp. ... gleichzeitig werden Wartezeiten länger, Liegezeiten teilweise riskant verkürzt ...

    Die Klinikbetreiber jammern über die angeblich hohen Personalkosten ... streichen aber Gewinne (auf Kosten der Gemeinschaft) ein, von denen die restliche Wirtschaft nur träumen kann.
     
  3. Gag Halfrunt

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Ist denn die Patientenversorgung schlechter geworden?
     
  4. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Ja, deutlich!
     
  5. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Beispiele? Belege?
     
  6. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Abgesehen davon, dass letztlich in einem "Wettbewerb" nur wenige, im Extremfall nur einer, Sieger übrigbleiben...

    Anleger aller Art, ob nun Aktionär oder Gesellschafter werden o.g. "kostendeckend" nicht zulassen.
    Das widerspricht ihren Interessen und ist durch die gebräuchliche Art der Kapitalbeschaffung ohnehin ausgeschlossen.

    Ich fürchte, die wenigsten Menschen werden auch nur ansatzweise ahnen,
    was Artikel 3, Kapitel III der EU-Verfassung mit "gemeinsame(r) Handelspolitik" anrichten kann und wird.
    Der Handel mit Dienstleistungen des sozialen, des Bildungs- und Gesundheitssektors unterliegen nämlich grundsätzlich der Verhandlungs- und Vertragsfreiheit des Rates.
    Müllabfuhr, Straßenreinigung, Wasserversorgung...
    stehen dem "freien" internationalen Handel offen.
     
  7. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Beispiele:

    1. Als meine Frau damals anfing, waren nachts noch alle Stationen der Inneren besetzt ... da waren mindestens drei Ärzte im Haus. Und eine Schwester auf jeder Station. Als sie in dem Haus aufhörte, hatte sie nachts allein Dienst ... und den Notarztmelder ... wenn sie einen Einsatz hatte, war kein Arzt für die Innere und die Intensiv im Haus! Ebenso gab es nur noch eine Schwester für fünf Stationen!

    2. Zu Beginn konnte sie während der "Dienste" noch ca. vier Stunden schlafen ... Dienst bedeutet: Normaler Arbeitstag von 07:30 Uhr bis 16:00 Uhr ... ab 16:00 Uhr bis zum nächsten morgen ist Dienstzeit, offiziell Bereitschaft ... heißt in der Realität mittlerweile durcharbeiten ... was das bedeutet in Hinblick auf Konzentration etc. pp. und die damit verbundenen Risiken muss ich wohl nicht erläutern.

    Ach so: Sollte ich ins Krankenhaus müssen, wäre meine erste Frage, seit wann der Arzt im Dienst ist! Jeder Arzt, der länger als zehn Stunden arbeitet, ist ein Risiko!

    3. Für viele Behandlungen wurden in den letzten Jahren die Liegezeiten deutlich verkürzt. Daß es zu Nachkomplikationen häufiger kommt, ist sicher ein Zufall.

    4. Früher war es Standard, daß ein Patient in der (Not-) Aufnahme binnen sehr kurzer Zeit behandelt wurde ... heute, Ärztemangel sei Dank, wirft ein Arzt den gesetzlichen Vorschriften folgend einen Blick und die Wartezeit bis zur tatsächlichen Behandlung hat sich deutlich verlängert.

    5. In vielen ländlichen Gegenden sind Notaufnahmen und Rettungswachen nachts gar nicht mehr besetzt ... die Folge sind längere Wege und Reaktionszeiten.

    Beispiele gibt es endlos viele ... Privatisierung von Krankenhäusern ist der absolute Schwachsinn ... was Länder wie die NL, Frankreich, Belgien, UK etc. längst verstanden haben.

    Und bei Grundversorgern (Gas, Wasser, Strom, Nahverkehr) ist das nicht anders ... geht es in private Hand, geht es nicht um die Kunden sondern um Gewinnoptimierung für das Unternehmen.

    Und nein, ich wähle nicht links!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Januar 2013
  8. iSelger

    iSelger Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Ich denke diese ganze Thematik hat wie immer im Leben zwei Seiten.

    Beispiel Krankenhaus.

    einige Nachteile:
    - schlechtere Arbeitsbedingungen für Angestellte
    - weniger Personal
    - usw.

    einige Vorteile:
    - Investitionen in Technik und Ausstattung
    - langfristiges überleben der Kliniken ist gesichert
    - usw.

    Ich denke das sich Privatisierungen schon für alle rentieren, nur man muss es richtig umsetzen. Schönes Beispiel, weil ich lebe in genau so einer Stadt wo dies Thema Nr. 1 ist.
    Es gibt immer noch Mitarbeiter die Verträge haben von der "alten" Welt. Alle neuen Mitarbeiter bekommen wesentlich schlechtere Verträge. Auch muss der Staat mehr drauf achten das Zusagen eingehalten werden.

    Fakt ist aber auch das wenn die Kliniken nicht privatisiert wären viele einfach geschlossen würden. Auch sind die wesentlich positiver bewertet worden bei Patienten Befragungen nach der Privatisierung. Anbei mal eine ganz interessante Pro und Contra Aufzählung

    Link
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Januar 2013
  9. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Sorry iSegler,

    Umfragen "nach" einer Privatisierung bei Patienten sind echt sinnvoll ... :rolleyes:

    1. Wann fand die statt? Die negativen Folgen treten erst nach vielen Jahren ein.

    2. Vorteil: Investitionen? Träum weiter ... die Realität ist: Speziell bei der Anschaffung neuer Geräte wird immer mehr gespart ... zu Lasten der Patienten, die es in der Regel gar nicht beurteilen können ... oder weißt Du, welches Sono gut ist und welches nicht? Da werden für Geräte die billigsten!!! Leasingverträge abgeschlossen, Service oft mangelhaft. Klar, für die Optik wird oft viel getan: Schönes Café, neue Farben, alles etwas renovieren ... und schon ist das Volk geblendet ...

    3. Toll, wenn bei Personal, Gehältern und Ausstattung gespart wird ... dann schau Dir die Folgen an. Unterbesetzte Stationen, es gibt Krankenhäuser, wo nur noch die Oberärzte deutsch sprechen, kein Witz! Dafür verlassen immer mehr gute Absolventen das Land ... nicht nur wegen des Geldes, vor allem wegen der Arbeitsbedingungen.

    Wir sind auch (wieder) soweit, die Zelte abzubrechen, dieses Mal aber nicht nur für ein paar Jahre ... Mittlerweile lebt die Hälfte unseres Freundeskreises im Ausland, traurig aber wahr.

    Mir ist keine Klinik bekannt, wo eine Privatisierung auf lange Sicht (zehn Jahre) Vorteile gebracht hätte ...
     
  10. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Petition gegen Privatisierung des Wassermarkts

    Auch Fakt: Nicht jedes Kuhdorf braucht ein eigenes Krankenhaus! Vernünftige Zentren sind wesentlich sinnvoller und auch effizienter!