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Radio ab 2010

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von dirkey, 10. Oktober 2007.

  1. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Radio ab 2010

    Ëinfach wird es denke ich mal sowieso nicht...

    Aber um digitales Radio über Terrestrik erfolgreich einzuführen, müsste meiner Ansicht nach erheblich mehr investiert werden, und von Anfang an eine bestimmte Technik forciert werden, von der man sich auch bei einem anfänglichen Misserfolg nicht gleich verabschiedet, bzw. die Gelder für den weiteren Ausbau streicht.

    Desweiteren müsste gesetzlich vorgeschrieben werden, daß jedes neu in Deutschland verkaufte Radio auch eine entsprechende Empfangsmöglichkeit für das neue digitale Angebot bietet.
    Denn nur so kann überhaupt eine stabile Basis an Empfangsgeräten gebildet werden.

    Und im letzten Schritt sollte man sich natürlich auch Gedanken über einen offiziellen Abschalttermin machen, der nicht ständig erneut beliebig nach hinten verschoben werden kann.

    Frankreich macht bei DVB-T vor, wie so etwas zügig über die Bühne gebracht werden kann, ohne dabei überhöhte Rücksicht auf die zig Millionen Analogempfänger zu nehmen.

    Aber auf Deutschland ist dieses Modell wohl schwer umsetzbar, da auch die Senderbetreiber dabei mitspielen müssen.
    Und gerade bei den Privatsender besteht das Problem... keiner will den ersten Schritt wagen, somit macht es lieber garkeiner... und sofern sich alle Privatsender an einen Tisch setzen würden um sich entsprechend abzustimmen, tanzt gleich das Kartellamt an...

    Gruß Indymal
     
  2. robiH

    robiH Foren-Gott

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    AW: Radio ab 2010

    Also ist unser Föderalismus das Problem?
     
  3. Manfred Z

    Manfred Z Board Ikone

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    AW: Radio ab 2010

    Ich frage mich, warum jeder Digitalradio-Thread über kurz oder lang in einer sinnbefreiten System- oder Umstiegsdiskussion endet. Dabei sind doch alle Fragen mindestens 111 x durchgekaut worden.

    Siehe z.B. die Leitlinien der Landesmedienanstalten (nur für die Regulierung des privaten Rundfunk zuständig) vom 21. November 2007. Dort kann man auch nachlesen, warum das Digitalradio in Deutschland bisher nicht akzeptiert worden ist.

    Die wichtigsten Antworten aus meiner Sicht:
    1) In der Systemfrage kann/darf es nur eine europäische Lösung geben.
    2) Es gibt zur Zeit nur ein System, das alle Anforderungen erfüllen kann, nämlich DAB.
    3) DAB+ und DMB sind Erweiterungen von DAB und kein prinzipiell neues System.
    4) Die Probleme mit DAB in der Vergangenheit (geringe Programmvielfalt, geringe Sendeleistung) waren nicht systembedingt, sondern auf mangelnde Frequenzressourcen vor der TV-Analogabschaltung zurückzuführen.
    5) Desweiteren erfolgte die DAB-Einführung in Deutschland zu einem Zeitpunkt, als die Empfangstechnik (DAB-Chips) noch gar nicht ausgereift war, sodass DAB-Empfänger viel zu teuer waren.
    6) DRM ist für LW, MW und KW entwickelt worden. Die Erweiterung DRM+ für UKW (noch in der Entwicklung) könnte in Mitteleuropa wegen Frequenzmangel nicht mit vollem Simulcast eingeführt werden.
     
  4. Beobachter7

    Beobachter7 Silber Member

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    AW: Radio ab 2010

    In Sachsen-Anhalt wird DAB+ live getestet (Versuchskaninchen ist Rockland).
     
  5. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Radio ab 2010

    Einspruch, Manfred!
    Ich halte diese Diskussion nicht für so ganz sinnbefreit.
    Landesrundfunkanstalten können soviele Leitlinien verfassen wie diese wollen solange die Masse der Radiohörer nicht mitspielt kann eine Migration des Rundfunks hin zu einer neuen Norm nicht zu einem Erfolg werden.
    Da frage ich mich: Wollen die Landesrundfunkanstalten die Strategie "Zuckerbrot" oder "Peitsche" fahren? Also sprich: Anreize zum Umstieg durch attraktive Angebote oder Zwangsumstieg?

    Eine europäische einheitliche Lösung ist z.Zt. zwar geplant, aber keinesfalls in Sicht.
    In welchen europäischen Ländern wurde DAB bis jetzt eingeführt und in welchen Ländern ist DAB bis jetzt ein Erfolg?
    Selbst in Großbritannien zeichnet sich langsam eine Stagnation beim Wachstum von DAB ab. DAB ist dort zwar relativ erfolgreich, allerdings sind immer noch min. zehnmal soviele UKW-Empfänger im Einsatz wie DAB-Empfänger.

    Ich möchte hier DAB nicht schlecht reden, aber DAB hat ein echtes Bekanntheits- und Akzeptanzproblem und das nicht nur bei uns, sondern auch in anderen europäischen Ländern.
    Die Probleme sind mittlerweile weniger technischer sondern immer stärker medienwirtschaftlicher und marktwirtschaftlicher Natur.

    Ich denke dass DAB dann zu einem Erfolg werden könnte wenn es nicht mehr auf die Bedürfnisse aller Radiohörer, sondern nur noch auf best. Zielgruppen zugeschnitten wird.
    Für den Radiohörer zuhause macht DAB zunehmend weniger Sinn, da hier mittlerweile die Radioprogramme über Satellit, TV-Kabel oder auch das Internet empfangen werden können, in einer größeren Auswahl als das was DAB bieten kann.
    Was bleibt sind die mobilen Nutzer, vor allem die Autofahrer.
    Warum dann DAB für alle Leute in der Planung vorsehen?
    Warum DAB als Rundfunkplattform nicht ziel- und nutzergruppenspezifisch positionieren?
     
  6. robiH

    robiH Foren-Gott

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    AW: Radio ab 2010

    Und welches UKW-Nachfolgesystem erfüllt die Bedürfnisse ALLER Radiohörer?
     
  7. StefanG

    StefanG Wasserfall

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    AW: Radio ab 2010

    1. Eine Europa einheitliches digitales robustes Radioformat.
    2. In der BRD eine 100% Abdeckung von min. ein Bouquet (nicht überall das gleiche) mit ca. 5-6 Programmen
    3. Per Gesetz der Autoindustrie diktieren nur solche Autoradios einzubauen die jenes System empfangen können.
    4. Auto und Heimgeräte die zusätzlich UKW empfangen können mit einer Steuer künstlich verteuern

    Voila!

    Die Hausempfangsgeräte folgen dann nahezu automatisch in Massen.

    Ich denke wenn man es so macht ist der Umstellungskäse in drei Jahren gegessen.

    Ok, sagen wir fünf Jahre, da der Deutsche natürlich träge ist.
     
  8. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Radio ab 2010

    Welchen Vorteil sollte das denn haben?
    Es würde doch vollkommen ausreichen reine UKW Geräte künstlich zu verteuern...
    Kombigeräte wirds in der Übergangszeit sowieso reichlich brauchen, solange nicht in ganz Europa das neue System vollständig eingeführt ist... soll man die Leute dafür bestrafen, wenn sie notgedrungen (mangels Versorgung) auf UKW zurück greifen müssen?

    Gruß Indymal
     
  9. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Radio ab 2010

    Die Frage ist ob es in Zeiten der digitalen Informationsübertragung überhaupt ein Rundfunksystem gibt welches die Wünsche und Bedürfnisse aller Nutzer erfüllt.
    Der Vorteil dass digitale Systeme sich so gut an den jeweiligen Nutzungszweck anpassen lassen ist gleichzeitig auch ein Nachteil wenn es darum geht einen einheitlichen und verbindlichen Standard für Alle festzulegen.

    Rein von der Frequenzplanung her wäre DAB (DAB+) das System der Wahl.
    DAB hat allerdings den Nachteil dass die Geräte (noch) zu teuer sind. Ausserdem ist DAB in der jetzigen Form von den Verbreitungskosten her recht teuer.
    Erschwerend kommt hinzu dass für eine Übergangszeit die Programme sowohl auf UKW als auch in DAB verbreitet werden müssen.
    Ökonomisch hat dass den Nachteil dass dies die Verbreitungskosten weiter steigen lässt.
    Ein harter Umstieg wie beim terrestrischen Fernsehen aufgrund der Masse der Empfangsgeräte und Zuhörer nicht realistisch sein kann.
     
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Radio ab 2010

    Es wurde ja praktisch DAB als einheitliches europäisches Format festgelegt. Wie man aber jetzt sehen kann erscheinen aufgrund der technischen Weiterentwicklung bereits bessere Übertragungsnormen wie DAB+ oder DRM+.

    Eine 100% Abdeckung wird es sicher nicht geben, die gibt es auch bei UKW nicht.

    Das könnte ein möglicher Ansatz sein. Die Frage ist nur ob sich das auch durchsetzen lässt. Man darf die Lobby der Automobilindustrie in Deutschland nicht unterschätzen.
    Wenn dann müssten gleich DAB+ taugliche Geräte vorgeschrieben werden und für die notwendige Übergangszeit Kombigeräte mit UKW-Empfang.

    Da eine Übergangszeit (der Migration) notwendig ist wäre das kontraproduktiv, wie Indymal das bereits erwähnt hat.
    Eine Frage ist doch ob per Gesetz alle neuen Rundfunkempfangsgeräte DAB empfangen können sollen oder müssen.
    Das würde nämlich bedeuten dass neue Rundfunkempfänger mit dem Inkrafttreten des Gesetzes einen unvermeidlichen Preissprung nach oben machen würden.