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Lautstärke der TV-Werbung !!

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von renner2002, 28. August 2003.

  1. Ole

    Ole Silber Member

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    Henri:

    Der Spitzenpegel wird eben gerade nicht angehoben! Die Werbung bietet lediglich ein komprimierteres Signal als das Programm. Dieses komprimierte Signal klingt dann für Menschen lauter, obwohl der Pegel tatsächlich genau gleich bleibt oder sogar noch geringer ist.

    digiface: Die Lösung wäre ganz einfach: Selber komprimieren. Damit ziehst du einfach den kompletten Programmsound herauf und die Werbung kann einfach nicht mehr so stark merklich weiter komprimieren. Ich nehme an, dass auch der Philips es so macht. Geht natürlich auf Kosten der Klangqualität (Dynamik fehlt), aber was solls. Die Lösung, ab einem bestimmten Pegel einfach abzuschneiden, würde in der Tat nicht gerade, ähm, besonders klingen.
     
  2. Der.Prophet

    Der.Prophet Senior Member

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    Bei Dolby Digital Receivern (also eignet sich bei Pro7) kann man auch die Dynamik begrenzen.

    Allerdings halte ich das nicht unbedingt für die beste Lösung weil dann wieder die Klangqualität und Dynamik des Films darunter leidet.

    <small>[ 31. August 2003, 12:11: Beitrag editiert von: Der.Prophet ]</small>
     
  3. beiti

    beiti Platin Member

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    Ich will das Phänomen mal von der Macher-Seite erklären:

    Spielfilme werden fürs Kino gemischt, Werbung und Nachrichten fürs Fernsehen. Bei teureren Fernsehfilmen kommt es im Einzelfall drauf an, was die Produzenten bezwecken wollen (Kino-Feeling oder Fernsehlautstärke).

    Beim Kinofilm werden Dialoge und die meisten Geräusche nur auf 70 % des Maximalwertes gesetzt. Dadurch hat die Soundanlage noch Reserven, um bestimmte Effekte und Musik entsprechend lauter zu bringen. Wenn die Dialoge schon Maximalpegel hätten, wäre z. B. die Explosion eines Hauses im Kino nicht lauter als ein lauter Dialog. Das darf natürlich nicht sein.
    Früher wurden Kinofilme im Hinblick auf die schlechten Tonteile der Fernsehgeräte eigens fürs Fernsehen umgemischt. Heute strahlt man sie oft im Originalmix aus oder komprimiert nur ein bißchen. Leider muß man aber den Lautstärkeregler für "Fernsehton" viel niedriger einstellen als für Kinoton (wenn man den Dialog noch verstehen will). Dadurch kommt es während der Werbung zu diesen Sprüngen. Der Maximalpegel ist bei beiden derselbe.

    Im Fernsehen gilt traditionell das Prinzip, zugunsten der Verständlichkeit alles auf Maximalwert zu mischen. Bei Derrick & Co. nutzten die Dialoge schon die ganze Dynamik bis zum Anschlag; Spielraum für lautere Effekte brauchte man da nicht. Dasselbe gilt für Nachrichten, Dokus und Werbung: Auch die Besitzer uralter Mono-Fernseher sollen den Sprecher gut verstehen.
    Gerade in der Werbung wird der Ton oft noch komprimiert, d. h. die übersteuerungs-empfindlichen Pegelspitzen werden abgeschnitten und der Pegel insgesamt angehoben. Dadurch wird eine Sprecherstimme nochmals lauter als sie bei Maximalpegel normalerweise wäre. Eine menschliche Stimme hat nämlich große Dynamiksprünge.
    Im Kino und bei hochwertigen Fernsehfilmen wird diese Dynamik i. d. R. zugunsten der Natürlichkeit beibehalten, was die Stimme - trotz nominell gleichen Pegels - leiser erscheinen läßt und den Zuschauer verführt, die Lautstärke aufzudrehen. Beim Einsetzen der Werbung kommt dafür die Quittung.

    Es ist ein kaum lösbares Inkompatibilitätsproblem, ähnlich wie mit Cinemascope-Filmen auf 4:3 Fernsehgeräten. Irgendjemand fühlt sich immer benachteiligt. Die Besitzer von Dolby-Surround-Anlagen erwarten den Originalmix, um ihre Anlage ausnutzen zu können. Leute mit einfachen Fernsehgeräten und kleiner Lautsprechern wären mit einem neu fürs Fernsehen gemixten Ton besser bedient.
    Die Werbung will natürlich möglichst alle erreichen und setzt auf Fernsehmix; daß sie damit die Leute wieder vom Sofa aufweckt, ist ein sicherlich nicht unwillkommener Nebeneffekt.
     
  4. Ole

    Ole Silber Member

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    beiti:

    Sehr gute Erklärung. Ich habe lang kein Privat-TV mehr geschaut, aber ein kurzer Klangeindruck legt derzeit nahe, dass ausgewachsene Soundprozessoren auch im TV bereits deutlich hörbar im Sendeweg liegen und damit das Abmischungsproblem etwas entschärfen, die subjektiv wahrgenommenen Pegelsprünge sollten also eigentlich nicht mehr so heftig sein wie noch vor einiger Zeit.

    <small>[ 31. August 2003, 16:05: Beitrag editiert von: Ole ]</small>
     
  5. Danielo

    Danielo Senior Member

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    Die Erhöhung der Lautstärke bei Werbung löst bei mir einen automatischen Reflex aus - nämlich der Griff zur Fernbedienung. Ich habe gemerkt, daß wenn die Lautstärke nicht erhöht wird ich die werbung entspannt sehen kann. Die Erklärung ist ganz easy: Es dauert viel länger die lautstärke mit der Fernbedienung zu reduzieren als das Umschalten selbst.

    Ja liebe Privatsender, mal darüber nachdenken wäre mal nicht schlecht, ob man die Zuschauer mit der unbeliebten Werbung lieber leise berieseln sollte statt sie zu erschrecken.